Mit Der durchbrochene Kreis kehrt Star Trek – Strange New Worlds zurück.

Es geht wieder los!

Die Enterprise befindet sich an Sternenbasis 1, wo das Schiff gewartet werden soll. Captain Cristopher Pike (Anson Mount) nutzt die Gelegenheit, um zur Erde zu fliegen, wo er seine immer noch in Gewahrsam genommene Nummer Eins Una vor Gericht unterstützen will. Während seiner Abwesenheit hat sein Wissenschaftsoffizier Spock (Ethan Peck) das Kommando. Der kommt schon bald in die Bredouille, als Ensign Uhura (Celia Rose Gooding) ein Signal von der abwesenden La’an Noonien-Singh (Christina Chong) empfängt.

Mit Hilfe eines Tricks verlässt die Enterprise das Raumdock und macht sich auf den Weg nach Cajitar IV, eine rohstoffreiche Welt, die nach dem letzten Krieg zwischen Föderation und Klingonen alle 30 Tage vertragsgemäß wechselweise in den Besitz der beiden wechselt. Aktuell sind die Klingonen die Machthaber, weshalb ein offizieller Einsatz des Sternenflottenschiffs für sie ein willkommener Anlass wäre, wieder einen Krieg vom Zaun zu brechen. Also müssen Spock und seine Mitoffiziere sehr vorsichtig vorgehen, um eine Katastrophe zu verhindern.

Jeder kriegt seine Szene

Es ist wieder so weit: Star Trek – Strange New Worlds kehrt zurück. Und damit eine der besten aktuellen Star Trek-Serien überhaupt. So jedenfalls unsere Aussagen im Podcast über die erste Season. Das Schöne ist, dass die neue Staffel hierzulande zeitgleich mit den USA startet und man nicht, wie es bislang, einen Tag warten musste, um ebenfalls in den Genuss zu kommen. Den Staffelauftakt bildet Der durchbrochene Kreis.

Und es ist ein Auftakt nach Maß. Einer, der fast rundherum überzeugt, einfach, weil jedes Besatzungsmitglied, abgesehen von Una Chin-Riley einen Moment erhält, wo er oder sie glänzen kann. So sieht man beispielsweise, wie La’an Noonien Singh sich ein Trinkwettbewerb mit einem Klingonen liefert. Wie Spock versucht, einerseits seiner erwachten Emotionen Herr zu werden und sich andererseits als kommandierender Offizier zu beweisen.

Und man lernt den Nachfolger des leider verstorbenen Chefingenieurs Hemmer kennen. Besser gesagt, eine Chefingenieurin, die auch gleich einen Auftakt nach Maß liefert. Dargestellt von der erfahrenen Komödiantin Carol Kane ist Commander Pelia definitiv eine Person, die man nicht unterschätzen darf. Konstant wird man von ihr auf eine charmante Weise daran erinnert, dass sie mehr ist als bloß ein weiterer Offizier an Bord des Schiffes.

Sie mag in Der durchbrochene Kreis menschlich erscheinen, ist allerdings eine Lanthanite, gehört als zu einer menschenähnlichen Spezies, die, so die Episode, sehr lange leben können. Sie hat es faustdick hinter den Ohren, weil sie von Anfang an weiß, was die Enterprise wirklich vor sich hat. Dank ihrer Tipps sorgt sie dafür, dass das Raumschiff überhaupt erst losfliegen kann. Und ihre Motivation ist einleuchtend und passt zu ihrer Figur. Das Einzige, woran man sich im Deutschen gewöhnen muss, ist ihre Synchronstimme, die einem zu Beginn sehr rau und reibeisenartig vorkommt. Doch man gewöhnt sich schnell daran und mag die Stimme auch irgendwo nicht mehr missen.

Ähnlich und doch anders

Der durchbrochene Kreis ist auch ein Wiedersehen mit den Klingonen, deren Aussehen einmal mehr überarbeitet worden ist. Doch anders als ihr optisches Erscheinen in Star Trek – Discovery nähert man sich hier wieder mehr dem aus der TNG-Ära bekannten Look. Wobei man die Stirnpartien etwas glatter wirken lässt, ähnlich Worfs Aussehen in der dritten Star Trek – Picard-Staffel. Es ist eine Optik, die perfekt die Moderne mit der Vergangenheit vereint.

Die Episode ist ein wunderbares und unterhaltsames Abenteuer. Bei dem aber daran gedacht wird, dass die Serie von der Konzeption her ein The Original Series-Prequel ist, weshalb es hier direkt im Prolog zu einer wunderbaren Szene kommt, in der Dr. M’Benga Spock eine vulkanische Lyra gibt, damit er sich wieder unter Kontrolle kriegt. Es ist dasselbe Musikinstrument, das man Spock auch in der The Original Series hat spielen sehen.

Interessant ist aber auch das Ende von Der durchbrochene Kreis, wo man von einem bevorstehenden Krieg erfährt. Allerdings nicht, wie man es erwarten würde, mit den Klingonen, sondern mit einer anderen Spezies, die bereits in der ersten Staffel der Serie prominent aufgetreten ist. Man kann sicher gespannt darauf sein, was hier dann noch alles kommen wird.

Seit wann sind die so großartige Nahkämpfer

Es gibt jedoch an dieser Episode etwas zu meckern. Und zwar geraten Dr. M’Benga und Schwester Chapel an Bord eines anderen Raumschiffes, das mit Klingonen bemannt ist. Es kommt zu einer Konfrontation zwischen den beiden und den Angreifern. Und beide können sich im Nahkampf problemlos behaupten.

Das Problem ist, dass das unglaubwürdig wirkt. Seit wann sind die medizinischen Kräfte an Bord eines Schiffes geschulte Nahkämpfer, die noch dazu so gut sind, dass sie es gleich reihenweise mit Klingonen aufnehmen können, ehe sie dann irgendwann doch durch die Vielzahl niedergerungen werden? Wenn auch nur temporär. Das Ganze wäre glaubwürdiger gewesen, wenn einer der Brückenoffiziere mit jeder Menge Erfahrung – wie eben eine La’an Noonien Singh oder ein Spock – an dieser Stelle wären. So wirkt diese Szene unglaubwürdig und nur wie ein nettes Schmankerl für die Zuschauer.

Trotzdem ist Der durchbrochene Kreis ein gelungener Auftakt. Mal schauen, was einen in den kommenden Episoden erwarten wird.

 

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Götz Piesbergen
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