Das Elysische Königreich bringt jede Menge Veränderung mit sich.
Es passiert Merkwürdiges
Dr. M’Benga (Babs Olusanmokun) läuft die Zeit davon. Egal, was er versucht, er findet einfach kein Heilmittel für die todbringende Krankheit seiner sich im Buffer des medizinischen Notfalltransporters befindlichen Tochter Rukiya (Sage Arrindell ). Es erscheint fast so, als ob ihr vorzeitiger Tod unabwendbar ist. Doch noch ehe der gute Doktor sich darüber weiter den Kopf zerbrechen kann, geschieht etwas mit der Enterprise.
Das Schiff hat gerade einen interstellaren Nebel untersucht, als ein Phänomen verhindert, dass es sich weiterbewegen kann. Und gleichzeitig verändert es an Bord alles. Auf einmal stammt alles, alle Personen und die gesamte Umgebung aus dem Märchen „Das Elysische Königreich“, welches M’Benga immer seiner Tochter vorgelesen hat. Und der Schiffsarzt schlüpft in die Rolle des guten Königs. Wobei er und Hemmer (Bruce Horak) die Einzigen sind, die wissen, dass hier etwas nicht stimmt.
Das Elysische Königreich fühlt sich wieder eine gute, alte Star Trek-Episode an. Eine, in der einfach irgendein merkwürdiger Kram passiert, unter dem das gesamte Schiff und dessen Crew leidet. Und wo am Ende irgendein Wesen hinter den Ereignissen steckt, dessen Motivation nur ansatzweise mit menschlichen Maßstäben erklärt werden können.
Ende für eine lange Handlung
Es ist eine Folge, die gute Laune macht. Eine, in der sich Ernst und Humor die Waage halten. Und eine, die auch gleichzeitig einen Subplot zum Abschluss bringt, der die Serie lange begleitet hat.
Die Rede ist natürlich von M’Bengas Tochter. Von deren Existenz der Zuschauer zuerst in Geister von Illyria erfahren haben. Ihr Schicksal war eins, das einem nahe ging und wo man dem Schiffsarzt wünschen würde, dass er mit seinem Vorhaben irgendwann Erfolg hat. Es gab in Erhebe uns dorthin, wo das Leid nicht hinkommt einen kleinen Hoffnungsschimmer, der dann aber am Anfang von Das Elysische Königreich zunichte gemacht wird.
Und doch herrscht hier keine Trauerstimmung vor. Stattdessen amüsiert man sich über die Ereignisse in dieser Folge. Und wie die Schauspieler damit umgehen.
Nur nicht die Fassung verlieren
Man muss Babs Olusanmokun wirklich für seine darstellerische Leistung in Das Elysische Königreich loben. Er behält die ganze Zeit einen neutralen Gesichtsausdruck bei, der allerhöchstens seiner Verwunderung über das Geschehen ausdrückt. Gleichzeitig erlebt man auch mit, wie er versucht, die Situation zu verstehen und zu bereinigen.
Der Humor dieser Folge entsteht dann aus der schauspielerischen Leistung der anderen. Bewusst übertrieben stellt Christina Chong die ständig hysterische Prinzessin Thalia dar, derweil Melissa Navia als Sir Adya einen steinernen Gesichtsausdruck trägt, dem man trotzdem anmerkt, wie es in ihrem elysischen Alter Ego förmlich brodelt und nur darauf wartet, auszubrechen. Nahezu alle Figuren werden ähnlich überzogen geschauspielert, dass es eine wahre Freude ist.
Die einzige Ausnahme ist Hemmer. Der Chefingenieur der Enterprise ist neben Dr. M’Beka in Das Elysische Königreich der einzige nicht Betroffene, und er kommentiert das Geschehen auf seine herrlich trockene Art. Gleichzeitig erfährt man allerdings auch, wieso er, anders als die anderen, nicht von der Verwandlung betroffen ist, obwohl er im Prinzip ebenfalls eine Figur aus dem Buch des Doktors darstellt. Die Erklärung dafür ist einleuchtend.
Ein bittersüßes Ende
Das Ende dieser Episode ist bittersüß. Der langanhaltende Subplot um M’Bekas Tochter wird gelöst, doch wie er aufgelöst wird, macht einen traurig. Dabei passt dieses Ereignis von seiner Art her in diese märchenhafte Atmosphäre der Folge.
Das Elysische Königreich ist eine umwerfend gelungen komische Episode. Mit eine der Besten von Strange New Worlds.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Gelungen Komisch
- Hemmer
- Babs Olusanmokun bewahrt stets die Fassung
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