In Die heitere Sturmböe wird die Enterprise Ziel eines Piratenüberfalls.
Das ist so eine Sache
Die Enterprise hat Dr. Aspen (Jesse James Keitel) zu Gast. Es handelt sich hierbei um eine intelligente Frau, die vor allem an Spock (Ethan Peck) großes Interesse zeigt. Der ist jedoch momentan mit seinen Gedanken woanders, da zwischen ihm und T’Pring noch immer nicht alles ausgestanden ist.
Doch dann erhält das Schiff einen Notruf eines havarierten Raumschiffes. Als sie sich ihm allerdings nähern, geraten sie in eine Falle, aus der sie sich dem Anschein nach nur mit Mühe und Not befreien können. Als Captain Christopher Pike (Anson Mount) ein Außenkommando anführt, das bei dem anderen Schiff nachgucken will, was los ist, lösen sie, ohne es zu ahnen, den zweiten Teil eines perfiden Planes aus. Und schon bald übernehmen Piraten das Kommando auf der Enterprise.
Mit den deutschen Titeln ist es bei Star Trek – Strange New World so eine Sache. Auf Paramount+ über Amazon sind nur die Original-Episodennamen vorhanden. Das deutsche Memory Alpha bietet zwar deutsche Titel an, die sind allerdings immer eins zu eins ins Hiesige übersetzt worden. Was sich in Die heitere Sturmböe besonders bemerkbar macht.
Denn im Original heißt die Folge The Serene Squall, benannt nach dem vorgeblich in Not geratenen Raumschiff. Und im Laufe der Episode wird auch der englische Name verwendet. Wodurch natürlich ein gewisser Widerspruch zwischen dem Inhalt der Folge und dem Deutschen Titel entsteht.
Etwas nagt an ihm
Dabei handelt es sich bei Die heitere Sturmböe um eine interessante Folge. Sie nimmt die heitere Grundstimmung von Spock Amok wieder auf. Nur, dass dieses Mal die Komik aus den Reaktionen der jeweiligen Mannschaftsmitglieder beiderseits entsteht. Denn diese werden mit einer gewissen Übertriebenheit dargestellt, mit einem Augenzwinkern, das klarmacht, dass das, was hier geschieht, nicht zu ernst zu nehmen ist.
Dabei steht im Mittelpunkt des Geschehens einmal mehr Spock und seine Probleme mit seinem Anderssein. Dieses und die Tatsache, dass er emotional noch längst nicht so gefestigt ist, wie man es von seinen späteren Auftritten kennt, sind zentrales Thema dieser Folge. Es ist deutlich zu merken, dass das, was mit ihm und T’Pring in der vorletzten Episode passiert ist, ihn aus seinem inneren Gleichgewicht gebracht hat.
Merke: Nie die Kontrolle verlieren
Womit er ein leichtes Ziel von Dr. Aspen ist. Sie wickelt ihn in Die heitere Sturmböe geschickt um den Finger, manipuliert ihn subtil, so dass er ihr von Nutzen sein kann. Was genau das ist, erfährt man dann im letzten Drittel der Folge, doch kann man schon von Beginn an erahnen, worum es ihr geht, welche Motivation hinter ihren Aktionen steckt.
Gleichzeitig wird auch die Beziehung zwischen Spock und Christine Chapel weiterentwickelt. Von Anfang war ja klar, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlt, er das aber nicht erwidert. In dieser Episode wird dies sogar plotrelevant, da es ein wichtiges Element der finalen Auflösung ist.
Der Humor der Folge gefällt. Vor allem die Szenen auf dem Piratenschiff sind großartig geworden. Wobei vor allem Anson Mounts Christopher Pike von den Ereignissen in diesem Handlungsort von Die heitere Sturmböe profitiert, da er nie die Kontrolle verliert, sondern am Ende sogar das Blatt auf eine Art wendet, dass es wirkt, als ob er stets Herr der Lage war.
Schwächen
Dennoch hat diese Episode einige Schwächen. So wirkt die Art und Weise, wie hier versucht wird, eine Verbindung zu Spocks Familie herzustellen, sehr an den Haaren herbeigezogen. Gemeint ist, dass es im Laufe der Folge wiederholt Anspielungen auf jemanden gibt, der den Piraten wichtige Hinweise über die Persönlichkeit des Wissenschaftsoffiziers der Enterprise gegeben hat. Und am Ende wird enthüllt, wer dahinter steckt. Es ist zwar ein netter Querverweis zur Star Trek-Kontinuität, doch wirkt das Ganze so konstruiert, dass es schon wieder komplett unglaubwürdig wirkt.
Auch neigt Jesse James Keitel nach der Enthüllung, wer sie wirklich ist, zu leichtem Overacting. So, als ob sie versucht, überdeutlich klarzumachen, dass sie eine Schurkin ist, dass sie in Die heitere Sturmböe die Antagonistin ist. Das hätte nicht sein müssen, da ihre vorherige Darstellungsarbeit problemlos funktioniert hat.
Weshalb dies am Ende eine gute, aber nicht überragende Folge ist.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Wieder wunderbarer Humor
- Spocks Probleme
Negativ
- Unglaubwürdige Verbindung zu Spocks Familie
- Etwas übertriebene Darstellungsarbeit von Jesse James Keitel im letzten Drittel
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