In Erhebe uns dorthin, wo das Leid nicht hinkommt muss die Enterprise helfen, ein wichtiges Kind zu schützen.
Ein gutes Beispiel
Die Enterprise kommt gerade rechtzeitig, um zu verhindern, dass ein für die Welt Majalis wichtiges Kind gekidnappt wird. Später stellt sich heraus, dass eine der Personen, die gerettet werden, eine Repräsentantin des Planeten ist, die Captain Christopher Pike (Anson Mount) bereits aus vergangener Zeit gut kennt. Es handelt sich hierbei um die Ministerin Ajola (Lindy Booth).
Das Kind, ein kleiner Junge, wird an Bord des Föderationsraumschiffes behandelt, wo sich schon bald herausstellt, dass dieser hochintelligent ist. Gleichzeitig forschen die Kadettin Uhura (Celia Rose Gooding) und Lieutenant La’an Noonien Singh (Christina Chong) nach dem Ursprung der Kidnapper. Dabei finden sie heraus, dass der Kidnappingversuch mehr war als eine bloße Entführung.
Das Grundkonzept von Star Trek – Strange New Worlds war ja von Anfang an, nicht die eine große Story über mehrere Episoden hinweg zu erzählen, sondern in jeder Folge eine für sich alleinstehende Geschicht, in deren Hintergrund sich dann diverse episodenübergreifende Subplots weiterentwickeln. Und gerade Erhebe uns dorthin, wo das Leid nicht hinkommt ist ein gutes Beispiel für dieses Merkmal der Serie.
Wie sich die Geschichten miteinander verweben
Denn im Vordergrund der Geschichte steht die Story rund um den entführten Jungen und seine Bedeutung für den Planeten Majalis. Gleichzeitig werden in diese Erzählung auch die Subplots um die Tochter von Doktor M’Benga und Uhuras Reise durch die einzelnen Schiffsabteilungen mit eingeflochten. Mit dem Ergebnis, dass man es hier mit einer Folge zu tun hat, in der diese Nebengeschichten sich weiterentwickeln können, ohne dass dies auf Kosten der Hauptstory geschieht oder dass sie von eben jener zu sehr dominiert werden.
Dabei wird in den Hauptplot von Erhebe uns dorthin, wo das Leid nicht hinkommt auch Christopher Pike involviert, der in der Ministerin Ajola eine Person findet, die in ihm Gefühle erweckt, von denen er nicht wusste, dass er sie besitzt. Es ist Liebe, die zwischen ihm und ihr ausbricht, was dann durch eine Bettszene verdeutlicht wird.
Man könnte jetzt bei dieser die Augen verdrehen und meinen, dass so etwas unnötig sei, dass Captain Pike kein James T. Kirk sei, der ja schließlich in jedem Hafen eine Braut hatte oder fand. Aber im Kontext der Folge und seiner eigenen Geschichte ist dieser Aspekt durchaus wichtig, da er nämlich jemand ist, der auf der Suche nach persönlichem Glück ist, ehe ihn in zehn Jahren das Schicksal vernarbt an den Rollstuhl fesseln wird. Und in Ajola scheint er die Person gefunden zu haben, die ihm dieses Glück geben könnte. Dass das auf Dauer nicht gut gehen kann, versteht sich natürlich von selbst.
Eine Utopie, zu schön um wahr zu sein?
Majalis wird als eine utopische Welt dargestellt. Als eine, deren technologischer Fortschritt den der Föderation deutlich in den Schatten stellt. Ihre Häuser fliegen über einer Art Lavawelt und ihre Medizin beruht auf der Manipulation von Quanten. Doch ihre Überlegenheit wird nicht arrogant rübergebracht, sondern als Tatsache. Als etwas, das mit anderen Zivilisationen nun nicht unbedingt kompatibel ist.
Sehr schön ist in Erhebe uns dorthin, wo das Leid nicht hinkommt auch die Darstellung des Teams von Uhura und Noonien-Singh. Letztere wird als jemand charakterisiert, die ihren Job und ihre Aufgabe mehr als ernst nimmt. Die bei jeder Gelegenheit die Kadettin auf ihre Fehler hinweist und sich dadurch, vermutlich bewusst, unbeliebt macht.
Doch ihre Vorgehensweise hat Methode und liefert auch Ergebnisse. Denn ohne diese Art und Weise, die Kadettin zu trainieren, wäre diese vermutlich nicht auf den Grund gestoßen, wieso all diese Ereignisse überhaupt geschehen sind. Wieso der Junge entführt werden sollte und wer dahintersteckt.
Ist halt so, war schon immer so – wieso was ändern
Leider führt dies zum Ende von Erhebe uns dorthin, wo das Leid nicht hinkommt. Denn das Finale, die letzte Enthüllung, ist auch der Moment, wo alles auseinanderfällt. Es liegt hier nämlich eine Diskrepanz vor, zwischen der Hochmoderne der Majalis und dann dem Plottwist. Man mag einfach nicht glauben, dass sich eine so hochentwickelte Zivilisation keine bessere Lösung für ihr Problem, für das sie das Kind benötigen, hat einfallen lassen. Noch weniger, dass für den Grund keine wirkliche Erklärung gegeben wird, außer einem im Prinzip „Ist halt so“. Das ist schwach und da ist man von Star Trek wesentlich Besseres gewöhnt.
Weshalb diese Folge zwar gut, aber nicht überragend ausfällt.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Verschiedene Plots, gut miteinander verwoben
- Entwicklung von Kadettin Uhura
Negativ
- Unbefriedigendes Ende
- Unbefriedigende Erklärung fürs Ende
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