In Spock Amok führen Liebesprobleme zu diplomatischen Komplikationen.
Prolog zum Fieber
Die Enterprise ist zurück in Sternenbasis 1, um die Schäden der Begegnung mit den Gorn zu reparieren und gleichzeitig der Crew etwas Erholung zu gönnen. Doch für einige von ihnen wird die Erholungsphase nur kurz ausfallen.
So soll Captain Christopher Pike (Anson Mount) bei einer heiklen diplomatischen Mission mit den R’ongovianern helfen, die wegen deren unmöglichem Verhalten kurz vorm Scheitern ist. Una (Rebecca Romijin) und La’an (Christina Chong) stoßen auf das Enterprise Bingo. Und die Beziehung zwischen Spock (Ethan Peck) und T’Pring steht auf der Kippe, da der Wissenschaftsoffizier die Pflicht vor die Liebe setzt.
Spock Amok kann man getrost als eine Art Prequel zur TOS-Folge Amok Time – zu Deutsch Weltraumfieber – sehen. Denn in dieser Episode wird die Beziehung zwischen dem beliebten Vulkanier und seiner baldigen Ehefrau T’Pring einem drastischen Test unterzogen, der gleichzeitig die Grundlage für die letztgenannte Folge bildet. Was allerdings dramatischer klingt, als es in Wahrheit ist.
Erholung gefälligst?
Vielmehr ist dies eine leichtfüßige, humorige Folge, quasi die wohltuende Abwechslung nach den dramatischen Ereignissen von Memento Mori. Dem Zuschauer und der Crew soll Erholung geboten werden, während der eine oder andere Subplot weiter vorangetrieben wird. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Und so muss sich Christopher Pike in Spock Amok mit den R’ongovianern herumärgern. Eine Spezies, die sogar den streitliebenden Tellariten zu streitlustig ist. Und das will etwas heißen, da diese Rasse ja eine lebhafte Auseinandersetzung liebt. Umso überraschender ist es schließlich, als sie sich bei dem Captain der Enterprise dann als harmonisch und friedliebend präsentieren. Nur um sich anschließend erneut komplett anders zu verhalten, sehr zum Rätsel der Föderationsverantwortlichen.
Der Plot bzw. das Rätsel, das dahinter steckt, ist so neu nicht. In abgewandelter Form konnte man so etwas bereits im Litverse in Die Gesetze der Föderation lesen. Und man hat das Gefühl, dass die Macher von „Strange New Worlds“ sich erst gar nicht bemühen, dabei ein großes Mysterium aufzubauen, da dies auch nicht im Mittelpunkt der Episode steht.
Es geschieht, weil es geschehen muss
Was stattdessen in Spock Amok wichtig ist, ist die Beziehung zwischen Spock und T’Pring. Sie ist immer noch sauer auf ihn, weil er seine Pflichten ihr gegenüber vorzieht. Und da beide sich nicht einigen können und trotzdem nachvollziehen wollen, was der jeweils andere macht, übertragen sie sich gegenseitig jeweils ihren Geist. Was natürlich zu erheblichen Komplikationen führt, unter anderem auch, was die Verhandlungen mit den R’ongovianern angeht.
Auch dieser Plot bietet so gesehen nichts Neues. Gedankenverschmelzung und Geistübertragung sind schon lange Bestandteil der vulkanischen Mythologie, wie man sie aus Star Trek kennt. Und dass es zu Schwierigkeiten kommt, die sich auf den jeweiligen Alltag des anderen auswirken, ist etwas, dass quasi kommen musste, weil es der Plot bzw. die Episode so verlangt.
Es gibt allerdings ein, zwei großartige Momente. Der eine ist, als Christine Chapel in einem Restaurant der Föderation mit einem Sternenflottenoffizier vergeblich flirtet und dann Spock sieht, der für sich alleine isst. Hier wird erneut ihre heimliche Liebe zum Wissenschaftsoffizier angedeutet, die ja auch in der originalen Serie thematisiert wurde. Und zum anderen, als T’Pring mit dem Geist von Spock in ihrem Körper einen anderen Vulkanier frustriert niederschlägt.
Bingo!
Der dritte große Plot von Spock Amok ist, dass Una und La’an das Enterprise-Bingo entdecken. Und um herauszufinden, wieso die niedrigeren Offiziersränge dies machen, haken sie die jeweiligen Einträge nach und nach selbst ab. Was dann am Ende zu einem wunderbaren Schlussmoment führt.
Was diese Handlung so wichtig macht, ist, dass man erfährt, wie Commander Una von der Mannschaft gesehen wird. So soll sie eine humorlose Person sein, die, so heißt es in dieser Episode, zum Lachen in den Keller geht. Was natürlich für La’an, die ihrer Vorgesetzten viel zu verdanken hat, die Gelegenheit ist, ihr zu helfen, den Sinn des Bingos nachzuvollziehen. Das führt auch zu einigen netten und amüsanten Szenen.
Spock Amok mag jetzt keine Folge sein, die das Rad neu erfindet. Viele Aspekte dieser Episode kennt man bereits von früher oder sind sattsam bekannt. Aber es ist trotzdem eine, die nett geworden ist, die einen unterhält, und nach den Erlebnissen mit den Gorn eine wohltuende Abwechslung darstellt.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Leichtfüßig und humorvoll
- Enterprise Bingo
Negativ
- Dinge geschehen, weil Plot es verlangt
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