Memento Mori zwingt La’an Noonien-Singh dazu, sich alten Feinden zu stellen.
Ein Thriller!
Die Enterprise ist unterwegs zu einer Kolonie, um ein wichtiges Gerät abzuliefern. Dabei feiern sie auch den Tag der Erinnerung, bei dem sich die Offiziere an die Leute erinnern, die für den galaktischen Frieden gestorben sind. Als sie dann allerdings am Ziel angekommen sind, müssen sie feststellen, dass der Planet wie leergefegt ist.
Später können sie im Orbit der Welt Überlebende ausfindig machen, als La’an Noonien-Singh (Christina Chong) klar wird, wer hinter dem Angriff steckt. Es sind die Gorn, die die Enterprise dann auch angreifen. In letzter Sekunde kann sich das Schiff in die Atmosphäre eines braunen Zwergs retten. Doch die Lage ist damit nicht ausgestanden, da anschließend ein Katz- und Mausspiel stattfindet, bei dem der Verlierer sein Leben lassen wird.
Ein Schiff gegen ein anderes. Sie können sich nicht sehen, sondern nur über andere Methoden wahrnehmen. Und die Umgebung, in der sie sich befinden, ist für die Raumschiffe nicht besonders förderlich. Keine Zweifel, Memento Mori erinnert an einen U-Boot-Thriller.
Fokus auf mehrere Crewmitglieder
Es ist nicht das erste Mal in der Geschichte von Star Trek, dass man so eine Art von Episode sieht. Man denke beispielsweise an die Deep Space Nine-Folge Das Wagnis, die eine ähnliche, dichte Atmosphäre hat und genauso an eine U-Boot-Verfolgungsjagd erinnert. Womit die Gemeinsamkeiten allerdings aufhören, da beide Folgen diese Art von Unterhaltung unterschiedlich interpretieren. Was aber auch an den Raumschiffen liegt, die verwendet werden. Die Enterprise ist offen und hell, derweil die Defiant beengt und düster war.
Und anders als in den vorherigen Episoden steht dieses Mal in Memento Mori nicht das eine Crewmitglied im Mittelpunkt des Geschehens, sondern gleich mehrere. So richtet sich der Fokus der Ereignisse unter anderem auf Kadettin Uhura und den Chefingenieur der Enterprise Hemmer. Eine interessante Kombination aus der noch jungen und sich ihrer Zukunft nicht sicheren Kommunikationsspezialistin und dem rauen und manchmal rabiat rüberkommenden Ingenieur.
Allerdings auch eine Kombination, die in dieser Folge exzellent funktioniert. Weil beide sich jeweils ein wenig aus ihrer Schale hervorlocken. So erfährt man beispielsweise, wieso der Aenar, der ja aus einer pazifistischen Rasse stammt, an Bord eines bewaffneten Schiffes dient. Die Antwort, die er gibt, ist einleuchtend und auch gelungen.
Wiederverwendung alter Feinde
Natürlich wird ein Teil des Geschehens von Memento Mori von dem Katz- und Mausspiel innerhalb der Atmosphäre des braunen Zwergs bestimmt, was wieder den Vergleich mit U-Boot-Thrillern verstärkt. Das geht sogar so weit, dass hier ein Torpedo rausgeworfen und nicht abgefeuert wird.
Interessant ist die Wahl der Gegenspieler. Die Gorn sind immer noch durch ihren Erstauftritt in der TOS-Episode Ganze neue Dimensionen berühmt, vor allem wegen ihres damaligen Outfits. Dass sie in der Enterprise-Serie ebenfalls aufgetaucht sind, ist allgemein etwas untergegangen, was aber wohl auch daran liegt, dass dieser Auftritt nicht sonderlich gelungen sein soll.
In Memento Mori bleiben sie gestaltlos. Man sieht nur ihre Schiffe und ihr aggressives Verhalten. Und anhand der Schilderungen von La’an Noonien-Singh weiß man, dass sie äußerst brutal agieren. Der Zustand der Kolonie unterstreicht das ja nochmal.
Exzellent
Es ist nicht verkehrt, dass diese Wesen in dieser Folge quasi unsichtbar bleiben. Trotzdem bliebe zu wünschen übrig, dass man sie irgendwann richtig zu Gesicht bekommt. Angesichts der aktuellen Möglichkeiten, wäre dies die perfekte Gelegenheit, ihnen ein visuelles Update zu verpassen, was einem auch im Kopf hängen bleibt. Und wenn man bedenkt, wie in der aktuellen Star Trek-Ära schon diverse andere Spezies optisch neu interpretiert worden sind, wie beispielsweise die Klingonen oder die Tellariten, dann wäre das quasi naheliegend.
Die Präsenz der Gorn wird auch genutzt, um La’an Noonien-Singh etwas näher zu beleuchten. Und man sieht eine Sternenflottenoffizierin, die vor den Gorn jede Menge Respekt, wenn nicht sogar Furcht hat. Das bestimmt ihr ganzes Verhalten in Memento Mori. Allerdings wird sie nicht als Angsthase dargestellt, immerhin ist sie ja Sicherheitsoffizier an Bord der Enterprise. Vielmehr ist die Angst Ausdruck von psychischen Narben, die sie aufgrund früherer Erfahrungen mit diesen Wesen besitzt.
Sehr schön ist außerdem, dass man in Memento Mori ebenfalls mitbekommt, wie das Schiff leidet und auch normale Besatzungsmitglieder sterben. Das ist etwas, was in anderen Star Trek-Serien so bislang nicht präsentiert geworden ist.
Am Ende ist das einfach eine weitere, exzellente Strange New Worlds-Episode.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Fokus auf Uhura und Hemmer
- Charakterisierung von La'an
- Atmosphäre wie bei einem Uboot-Thriller
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