In Geister von Illyria spielt Unas verschwiegene Herkunft eine große Rolle.

Ein Muster

Die Enterprise untersucht eine verlassene illyrische Kolonie, die droht, von einem Plasmasturm heimgesucht zu werden. Die Wetterbedingungen werden so schlecht, dass sich der Großteil der Außenmannschaft zurück an Bord des Schiffes zurückbeamt. Nur Captain Pike (Anson Mount) und Spock (Ethan Peck) bleiben auf der Planetenoberfläche, da sich das Fenster zum Hochbeamen, als sie an der Reihe sind, geschlossen hat.

Doch die Zurückgekehrten haben eine Krankheit mitgebracht. Sie entwickeln eine Sucht nach dem Licht, nach seiner Strahlung. Und schon bald greift diese weiter um sich. Die Einzige, die nicht betroffen ist, ist Commander Una (Rebecca Romijin), deren illyrische Natur die Krankheit aus ihrem System herausbrennt. Kann dies die Rettung für die Crew der Enterprise sein?

So langsam macht sich ein Muster in Strange New Worlds bemerkbar. Denn allem Anschein nach wird sich jede Folge der ersten Season auf ein oder zwei Figuren des Casts konzentrieren und eine Handlung um sie aufbauen. Nachdem in der letzten Episode Kadettin Uhura diejenige war, die davon profitiert hat, ist es in Geister von Illyria Nummer Eins, Commander Una.

Nummer Eins glänzt

Eingebettet wird diese Charakterentwicklung einer sich ausbreitende Krankheit an Bord der Enterprise. Das ist so gesehen nichts Neues, da ein solcher Plot im Laufe der „Star Trek“-Historie schon des Öfteren präsentiert worden ist. Man denke nur an die TOS-Folge Implosion in der Spirale.

Doch Geister von Illyria versucht nicht, den Plot jener berühmten Episode zu kopieren, sondern macht sein eigenes Ding. Und schafft es so zum Beispiel, dass man gleichermaßen fasziniert und entsetzt darüber ist, wie die Situation an Bord der Enterprise außer Kontrolle gerät. Wie auch Personen, von denen man es nicht gedacht hätte, davon infiziert werden und wie sie darauf reagieren. Dass der blinde Hemmer beispielsweise ein Stück des Planetenkerns an Bord der Enterprise beamt, um die Strahlung auf seiner Haut zu spüren, haut einen so gesehen von den Socken, weil man daran erkennt, dass niemand vor ihr verschont bleibt.

Fast niemand, da dies ja die Episode ist, in der Una glänzen kann. Dementsprechend sieht man, wie die Krankheit in ihr ausbricht und ihr illyrischer Körper diese quasi instant ausbrennt, wodurch besonders sie in die Lage kommt zu verhindern, dass das Schiff auf Grund der Krankheit zerstört wird.

Geheimnisse werden enthüllt

Und so erlebt man in Geister von Illyria eine Una, die ihr bestes tut, um die Katastrophe zu verhindern und gleichzeitig von Gewissensbissen geplagt wird, weil sie ja selber Illyrianerin ist. Was jedoch auf ihre Führungsqualität, die man in dieser Folge zur Genüge sieht, keine negativen Auswirkungen hat. Im Gegenteil: Es scheint sie nur noch mehr anzuspornen, nur noch mehr zu motivieren, ihr Möglichstes zu tun, um ihrem Captain kein Geisterschiff zu hinterlassen.

Gleichzeitig gibt es aber auch abseits kleine Charaktermomente, wie beispielsweise die Enthüllung, dass Dr. M’Benga ein Geheimnis hat. Oder dass man erfährt, dass La’an Noonien-Singh wegen ihres Namens gehänselt worden ist. Das sorgt dafür, dass die anderen Charaktere sich trotz des Fokus auf eine Figur weiterentwickeln können, oder dass bestimmte Plots vorbereitet werden. Man darf sich also auf kommende Folgen freuen.

Natürlich werden Captain Christopher Pike und Spock in Geister von Illyria nicht vergessen, sondern erhalten ebenso ihre Momente, in denen es vor allem um die Erklärung für den Verbleib der Kolonisten geht, was ja das große Rätsel der Folge ist. Und hier erlebt man eine faustdicke Überraschung, mit der man so nicht gerechnet hat, die aber innerhalb der Handlung Sinn ergibt.

Ein unglaubwürdiges Ende

Wenn man etwas an dieser Episode bemängeln muss, dann, dass die Entdeckung des Gegenmittels gegen die Krankheit ein wenig unglaubwürdig daherkommt. Man hat das Gefühl, dass dies deshalb geschieht, weil die Folge sich dem Ende der Laufzeit nähert und man den Plot abschließen musste. Was man sicherlich auf eine glaubwürdigere Art und Weise hätte machen können.

Trotzdem ist Geister von Illyria eine unterhaltsame Folge, von der vor allem Una profitiert.

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Warpskala

Warpskala
8 10 0 1
8/10
Total Score

Positiv

  • Una im Mittelpunkt
  • M'Bengas Geheimnis

Negativ

  • Auflösung des Krankheitsplots unglaubwürdig
Götz Piesbergen
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