Children of the Comet ist eine Uhura-zentrische Folge.
Done in One
An Bord der Enterprise gibt es das traditionelle Captain’s Dinner, zu dem auch Kadett Uhura (Celia Rose Gooding) eingeladen wurde, bei dem sie die anderen Offiziere näher kennenlernt und mit ihren Sprachkenntnissen glänzen kann, aber andererseits ebenso ins Fettnäpfchen tritt.
Doch schon bald hat der Dienstalltag sie wieder. Ein Komet bedroht eine Welt mit einer intelligenten Pre-Warp-Zivilisation und die Enterprise will die Katastrophe verhindern. Uhura wird gemeinsam mit Spock (Ethan Peck), George Kirk (Dan Jeannotte) und La’an Noonien-Singh (Christina Chong) auf ihre erste Außenmission geschickt, die sich bald als sehr turbulent erweist. Und die Enterprise selbst muss sich den Hütern des Kometen stellen.
Mit Children of the Comet liegt jetzt so etwas wie das Missionstatement der Strange New Worlds-Reihe vor. Denn mit dieser Episode zeigt die Serie, was man von ihr erwarten kann: einerseits gute Charakterisierungen, aber andererseits auch Done-in-One-Geschichten, also Erzählungen, die innerhalb einer Folge abgeschlossen sind, sodass nicht die ganze Zeit ein Episoden-übergreifender Plot am Werke ist. Außerhalb von Lower Decks ist dies das erste Mal in der aktuellen Star Trek-Historie, bei dem das der Fall ist.
Große und kleine Charaktermomente
Und auch wenn Uhura im Mittelpunkt der Episode steht, kriegen die anderen Figuren ebenfalls ihre kleinen Momente. Sei es Schwester Chapels Geflirte mit Spock – der darauf angesprochen das vehement verneint – oder Hemmers Umgang mit den Reaktionen anderer auf seine Blindheit. Christopher Pikes Angst vor seiner Zukunft wird ihrerseits dieses Mal nur kurz angedeutet, aber nie ausführlich behandelt. Wozu auch? Das wurde alles in der letzten Folge thematisiert.
Apropop Christopher Pike: Es zeigt sich hier einmal mehr, dass die Wahl von Anson Mount als Schauspieler perfekt war. Seine Darstellung verleiht der Figur jede Menge Charisma und Ruhe, was vor allem in schwierigen Situationen wichtig ist. Und er respektiert die Sitten anderen Spezies, wobei er trotzdem nicht davon zurückschreckt, sie zur Not auszutricksen. Die wenigen düsteren Momente stören da nicht.
Dabei schafft Children of the Comet etwas, was man zuletzt im Finale der vierten Star Trek – Discovery-Staffel verspürt hat: das Gefühl des Sense of Wonder, wie es so schön bei einem gewissen Raketenheft heißt. Dass draußen im All jede Menge merkwürdige Sachen sind, wie eben der Komet oder die Aliens, die ihn begleiten und auf ihn aufpassen.
Nur das Nötigste
Und so ist dies eine Folge, die an Highlights nicht eben arm ist. Schon allein, wie diese Wesen, die den Komet begleiten, eingeführt und charakterisiert werden. Man erfährt über sie nur das Allernötigste und sieht nur einen Vertreter dieser Spezies. Aber das reicht aus, um sie fremdartig genug wirken zu lassen. Es ist auch – glaube ich – in der Star Trek-Historie das erste Mal, dass man hier einem zutiefst religiösen, technologisch fortgeschrittenen Volk begegnet, das quasi den zentralen Gegenstand seines Glaubens ständig begleitet. So etwas ist super.
Wobei man über das Innere des Kometen in Children of the Comet ebenso nur das Allernötigste an Infos gibt. So erfährt der Zuschauer, dass die Sprache des Objekts auf Tönen basiert. Und dass es über eine besondere Fähigkeit zu verfügen scheint, die erst am Ende der Folge enthüllt wird.
Es tut der Episode gut, dass hier nicht alles über die Wesen und den Kometen aufgeklärt wird. Dass noch genügend Raum zum Spekulieren überbleibt. Das lässt dies alles mysteriöser, rätselhafter aber auch interessanter wirken. Es zeigt sich, der Kosmos bleibt weiterhin spannend und unvorhersehbar!
Auf dem besten Weg
Und Uhura? Children of the Comet präsentiert eine interessante Info, die man noch nicht kannte. Nämlich, dass sie – zumindest zu Beginn der Folge – nicht vorhat, nach dem Ende ihrer Zeit auf der Enterprise weiterhin auf einem Raumschiff zu bleiben. Dass sie sich sogar unklar ist, wohin ihr Weg sie führen wird. Wobei natürlich TOS-Kenner wissen, was aus ihr am Ende wird, was aber der Spannung keinen Abbruch tut.
Am Ende ist dies eine rundum gelungene Folge, die Bock auf mehr macht. Strange New Worlds ist damit auf dem besten Weg, eine der allerbesten Star Trek-Serien aller Zeiten zu werden.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Jede Menge Charaktermomente
- Sense of Wonder
- Nicht alles wird geklärt
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