Endlich ist es soweit: Strange New Worlds startet auch hier in Deutschland.
Endlich ist es so weit
Nach dem die Discovery in dem Wurmloch ins Unbekannte verschwunden ist, erholt sich Captain Christopher Pike (Anson Mount) auf der Erde und versucht, mit der Vision von seinem Ende fertig zu werden. Doch als dann seine Nummer Eins Una bei einer Erstkontakt-Mission verschollen geht, wird er von Admiral Robert April (Adrian Holmes) dazu gebracht, wieder ins All zu fliegen, um herauszufinden, was geschehen ist.
Unterwegs machen sich die Visionen immer noch bemerkbar und wirken sich auch auf seine Fähigkeiten als Schiffskommandant aus. Doch als er, Spock (Ethan Peck) und der Ersatz für die Nummer Eins, La’an Noonien-Singh (Christina Chong), sich getarnt auf die Oberfläche der Welt beamen, auf der Una und ihre Offiziere verschwunden sind, gelingt es ihm, die Schatten der Vergangenheit langsam zu verdrängen. Was auch notwendig ist, weil auf ihn eine ziemliche Herausforderung wartet, die sein Können und seine Gewitztheit benötigen.
Lange, lange, lange mussten wir Star Trek-Fans warten, bis Star Trek – Strange New Worlds auch hier in Deutschland startete. Denn dies war eine von zwei neuen Trek-Serien, bei denen es ursprünglich hieß, dass sie erst mit dem Start von Paramount+ auch hierzulande zu sehen sein würden. Die andere war Reihe Star Trek – Prodigy und die kann man seit kurzem die Episoden über Toggo.de gucken. Dabei ist SNW, wie die Reihe abgekürzt wird, eine Reihe, die sowohl ein Spin-off von Star Trek – Discovery ist, wie auch ein Prequel zur TOS-Serie.
Keine Andeutungen
Dementsprechend muss man zumindest die Folgen der zweiten Discovery-Staffel gesehen haben, um die Ausgangssituation für Captain Christopher Pike nachvollziehen zu können. Um zu verstehen, wieso er sich zu Beginn der Auftaktfolge vor dem Dienst drückt, alle Versuche der Sternenflotten ihn zu kontaktieren, bewusst ignoriert und erst von Robert T. April dazu gezwungen werden muss, wieder aktiv zu werden. Das wird in Strange New Worlds – die erste Folge heißt genauso wie die Serie an sich – nicht erklärt, was ein kleines Manko ist.
Wobei dieses Wissen auch nicht allzu relevant ist, um die Episode zu genießen. Denn sie ist wunderbar leichtfüßig, humorig, ohne in den Klamauk umzukippen. Dabei wird sich bemüht, möglichst viele der Crewmitglieder zu charakterisieren, wobei natürlich nicht alle berücksichtigt werden können.
Der Fokus liegt dabei vor allem auf Captain Christopher Pike, seinem Wissenschaftsoffizier Spock und La’an Noonien-Singh. Besonders auf Letztere dürfte man als Kenner der originalen Serie gespannt sein, insbesondere deshalb, ob man erfährt, ob und wie ihre Verbindung zu Kirks Erzfeind Khan aussieht. Und um es schonmal vorweg zu nehmen: Diese Frage wird nicht beantwortet. Es gibt auch keine Andeutungen diesbezüglich. Allerdings erfährt man einiges über sie und ihre Herkunft, die mit einer bestimmten klassischen Star Trek-Spezies zusammenhängt.
Einfach nur grandios
Man lernt hier in Strange New Worlds eine Frau kennen, die getrieben wirkt, sich zu beweisen. Die versucht, die Beste zu sein, um eine würdige Nummer Eins abzugeben, derweil Una, die eigentliche Erste Offizierin der Enterprise noch gefangen ist. Zum Glück wird mit dieser Darstellung nicht übertrieben, sondern auch erklärt, wieso sich so verhält. In jedem Fall hat man es hier mit einer interessanten Figur zu tun, auf die man sich in Zukunft freuen darf.
Auch Cadet Uhura, wunderbar von Celia Rose Gooding zum Leben erweckt, und Krankenschwester Christine Chapel erhalten Momente in dieser Episode, in denen sie glänzen können. Beiden Figuren merkt man an, dass sie sich aus unterschiedlichen Gründen darüber freuen, an Bord des Schiffes zu sein. Und beide können in einer grandiosen Szene überzeugen, als es gilt einen Flüchtigen zu stellen. In Sachen Humor ist das mit der beste Moment der gesamten Episode.
Von den anderen Figuren werden „nur“ Spock und Christopher Pike näher charakterisiert. Die anderen Protagonisten erhalten zwar Momente, in denen sie kurz Charakterrelevantes von sich geben können, oder tauchen erst ganz am Ende auf. Doch angesichts der Tatsache, dass die erste Season zehn Episoden umfassen wird und es schier unmöglich ist, allen Figuren gleich innerhalb einer groben Stunde gerecht zu werden, kann man verstehen, wieso dies so ist. Und außerdem hat man so ausreichend Grund, sich auf die kommenden Folgen zu freuen.
Das Schlimme ist das Warten
Dort werden sicherlich auch Spock und Pike noch mehr Spotlights erhalten. Man erfährt schon hier einiges über sie und lernt die Chemie zwischen den beiden kennen, wie wunderbar sie sich ergänzen. Doch solo kriegen sie ebenfalls starke Charaktermomente, wie beispielsweise, dass Spocks Stelldichein mit seiner künftigen Anvertrauten T’Pring durch die Pflicht unterbrochen wird, die der pflichtbewusste Vulkanier in Strange New Worlds natürlich wahrnimmt.
Am Ende ist dies eine gute Auftaktfolge. Sie erfindet das Rad zwar nicht neu, da es schon wieder eine Erstkontakt-Mission mit Schwierigkeiten ist und es am Ende eine leicht pathetische Rede von Captain Christopher Pike gibt. Doch sie hat Charme, jede Menge Charme. Die Crew, die einzelnen Figuren, die angedeuteten Entwicklungen … All dies sorgt dafür, dass man Strange New Worlds weiter gucken wird, wenn dann die neuen Episoden peu a peu rauskommen. Und ich glaube, die Wartezeit zwischen den einzelnen Folgen wird man nur schlecht verkraften können.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Leichtfüßig und humorvoll
- Uhura und Chapel
- La'an Noonien-Singh
Negativ
- Nicht unbedingt Neueinsteigerfreundlich
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