Mit Verleugnet bricht Julian Bashir im Auftrag von Sektion 31 ins Spiegeluniversum auf.
Es ist… komplex
Nach den Ereignissen der The Fall-Reihe hat sich Julian Bashir eigentlich auf Andor eingelebt. Uneigentlich plant er mit seiner Lebensgefährtin Sarina Douglas ein wahnwitziges Unterfangen: Beide wollen die Sektion 31 unterwandern und auflösen. Da passt es ihnen sehr gut, dass diese geheimnisvolle Organisation einen Auftrag für sie hat.
Denn die Breen sind an einer Technologie aus dem Spiegeluniversum interessiert. Zu diesem Zweck dringen sie auch in eben jenes vor und richten dort einiges an Chaos an. Da ein Erfolg das fragile Gleichgewicht der Kräfte im normalen Universum durcheinanderbringen würde, liegt es an Julian Bashir und Sarina Douglas, diese Eindringlinge aufzuhalten. Wobei ihr Auftraggeber ihr Ableben insgeheim schon eingeplant hat, da sie ihm zu lästig geworden sind.
Julian Bashir und Sektion 31: Das ist eine lange und komplexe Geschichte. Es ist nicht die erste Begegnung zwischen dem Arzt und den skrupellosen Vertretern dieses Geheimdienstes. Auch in The Fall hatten sie miteinander zu tun.
Schlagartig wieder interessant
Jetzt soll es ihnen in Verleugnet langsam selber an den Kragen gehen. Dass dabei der Arzt kein ausgebildeter Geheimagent ist, ist egal. Es ist nicht das erste Mal, dass er auf eine solche Geheimoperation geht und am Ende auch überleben könnte. Und bislang war seine Erfolgsquote gemeinsam mit Sarina Douglas durchaus beachtlich.
Doch dieses Mal schickt Autor David Mack sein Duo an einen Ort, der äußerst ungewöhnlich ist. Es geht ins Spiegeluniversum. Und als Handlungsort kennt man dieses Universum bereits. Man war im Laufe der Zeit schon oft genug hier, wobei gefühlt mit jeder neuen Reise dahin das Gefühl von Langeweile und Beliebtheit sich beim Leser breitmachte. Der ursprüngliche Charme, dass hier die Guten die Bösen und umgekehrt waren, war irgendwann verflogen.
Dies schreckt allerdings den Schriftsteller nicht ab. Im Gegenteil: In Verleugnet baut er explizit auf den Veränderungen der vergangenen Zeit auf und erschafft daraus etwas Neues, etwas, was das Interesse des Lesers sofort weckt. So beschreibt er am Anfang des Buches den Beginn eines diplomatischen Erstkontakts zwischen der Spiegeluniversums-Föderation und dem Spiegeluniversums-Dominion. Daraus entwickelt sich ein Handlungsbogen, wo er auf die Stärken dieses Konzepts eingeht und entsprechend viele bekannte Charaktere auftreten lässt, die man zwar kennt, die aber nicht so agieren, wie man es gewohnt ist.
Typisch David Mack
In diese Situation geraten jetzt nicht nur Julian Bashir, Sarina Douglas und ihre Sektion 31-Unterstützung. Sondern auch die Breen. Deren Auftritt ebenfalls begeistern kann.
Es ist sicherlich kein Zufall, dass der Autor seine beiden Helden mit dieser Typhon Pact-Spezies zusammen auftreten lässt. Schon in Nullsummenspiel hatten alle miteinander zu tun. Und auch, wenn man bereits in diesem Roman jede Menge interessante Infos über die Breen erfuhr, so erfährt man in Verleugnet noch mehr. Man hat zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Geschichten über diese Rasse auserzählt sind, sondern dass da weiteres Story-Potenzial vorhanden ist.
Dabei ist der Roman clever aufgebaut. Ständig baut David Mack bei den Breen eine gewisse Anspielung an, mit der man zunächst nichts anzufangen weiß. Ehe er am Ende einen Plottwist eingebaut hat, der einfach nur grandios ist. Der einen den Boden unter den Füßen wegzieht und vieles in einem komplett neuen Licht dastehen lässt.
Verleugnet ist ein typischer David Mack-Roman und das ist durchaus positiv gemeint. Das Buch ist von vorne bis hinten hochspannend geschrieben und bietet jede Menge Plottwists und Überraschungen. Und am Ende hat man eine Geschichte vor sich, die das Interesse an mehr weckt!
Bewertung 15/15
Autor: David Mack
Titel: Star Trek – Sektion 31: Verleugnet
Originaltitel: Star Trek – Section 31: Disavowed
Übersetzer: Christian Humberg
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 12/2016
Einband: Taschenbuch
Seiten: 356
ISBN: 978-3-95981-174-3
Sonstige Informationen:
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