In Turm zu Babel droht eine diplomatische Konferenz zu einer Katastrophe zu werden.

Es geht wieder nach Babel, zum ersten Mal

Die noch junge Föderation ist weiter auf der Suche nach Welten, die bei ihr Mitglied werden wollen. Ein Kandidat wäre das Sternensystem Rigel. Für die notwendigen, diplomatischen Verhandlungen wird der Planetoid Babel ausgewählt.

Doch die Gegner der Föderation, allen voran die Orioner, wollen nicht, dass das junge Sternenbündnis weiterwächst – weshalb sie alles versuchen, um ihr Steine in den Weg zu legen. Eine Maßnahme, die sie deshalb ergreifen, um in Rigel die internen Gegner des Beitritts zu unterstützen.

Der Name „Babel“ ist „Star Trek“-Fans natürlich wohlbekannt. Er wurde in der berühmten TOS-Folge Reise nach Babel erwähnt, auch wenn man das Ziel in jener Episode selbst nie zu Gesicht bekam. Mit Christopher L. Bennetts Star Trek – Rise of the Federation 02: Turm zu Babel ändert sich dies.

Ein interessantes Gesellschaftsbild

Der Autor greift dabei auf die Geschehnisse des Vorgängerromans Am Scheideweg zurück. Die Föderation hat ihre erste Krise überwunden, nicht zuletzt dank der Hilfe von Jonathan Archer und seinen ehemaligen Offizieren. Die Ereignisse haben den Wunsch nach Wachstum allerdings nicht eingeschränkt.

Womit auch die Rolle der Rigelianer in Turm zu Babel feststeht. Denn diese sind die neuesten Beitrittskandidaten. Wobei diese sich komplett von der Föderation unterscheidet. Zwar sind diese ebenfalls eine Vielvölkergemeinschaft. Doch ihre Gesellschaft differenziert sich radikal von der Sternengemeinschaft. Denn hier sind vor allem die „Ersten Familien“ diejenigen, die das Sagen haben. Dabei handelt es sich um Kriminelle, die im Besitz gefährlicher Informationen sind, mit denen sie das politische Geschehen im System nach Gusto steuern können.

Es ist ein interessantes Gesellschaftsbild, welches der Autor hier zeichnet. Und man merkt ihm sein Vergnügen an, als er schreibt, wie dann die obligatorischen Komplikationen auftauchen. Denn es gibt Kräfte, die insgeheim natürlich von den Orionern unterstützt werden, die diese wertvollen Informationen stehlen und dabei einige Föderationsoffiziere kidnappen. Weshalb die Situation im Rigelsystem auf einen Schlag deutlich komplizierter wird, als wohl ursprünglich gedacht und geplant.

Subplots werden weiter geführt

Gleichzeitig werden in Turm zu Babel einige Subplots weitergeführt. Bei denen kann man unter anderem erkennen, wie jung und unerfahren die Föderation und ihre Vertreter sind. Denn sie machen offensichtliche Fehler, wie beispielsweise, dass sie Sauria immer mehr dem Dikator Maltuvius überlassen. Der wird allerdings auch als äußerst gerissen charakterisiert, als dass er eine Seuche auf seine eigene Heimatwelt loslässt und die Außenweltler als die Schuldigen darstellt.

Es ist diese Mischung aus Neuem und Altem, was die Rise of the Federation-Reihe so lesenswert macht. Es ist das Benutzen berühmter Namen wie Dax oder Kirk, sowie dem Verwenden bekannter „Trek“-Begriffe wie eben „Babel“. Auch die Charakterisierungen sind überwiegend gelungen.

Allerdings hat Turm zu Babel einen Schwachpunkt. Es die Tatsache, dass Christopher L. Bennett einen sehr schwachen Subplot einbaut. Es geht darum, dass Jonathan Archer eine Falle gestellt wird und er bald des Mordes verdächtigt wird. Was jedoch in Wahrheit dahintersteckt, beziehungsweise wer die Drahtzieher sind, kann man als Leser von Beginn an erahnen. Es ist eine schwache Handlung, komplett untypisch für diese Romanreihe.

Star Trek Rise of the Federation 02 Turm zu Babel
Cover © Cross Cult

Autor: Christopher L. Bennett
Titel: Star Trek – Rise of the Federation 02: Turm zu Babel
Originaltitel: Star Trek – Enterprise: Rise of the Federation: Tower of Babel
ÜbersetzerBernd Perplies
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 06/2017
Einband: Taschenbuch
Seiten: 381
ISBN: 978-3-95981-188-0
Sonstige Informationen:
Produktseite

 

 

 

Wertung

Wertung
8 10 0 1
8/10
Total Score

Positiv

  • Viele Anspielungen auf die Trek-Historie
  • Darstellung des Rigelsystems

Negativ

  • Subplot um Jonathan Archer
Götz Piesbergen

Kommentar verfassen