Die ganze Welt ist eine Bühne und die Crew der Protostar haben in ihr eine große Rolle.

Ein Notruf mit Vergangenheit

Die Mannschaft der Protostar verarbeitet immer noch den Schock der Erkenntnis, dass sie auf Grund der Falle an Bord ihres Schiffes, niemals Teil der Föderation werden können. Doch Dal (Brett Gray) will den Kopf nicht hängen lassen, sondern beschließt, dass selbst wenn sie nicht Teil des Sternenbündnisses werden können, sie dennoch deren Idealen folgen können und diese auch hochhalten wollen. Da trifft es sich gut, dass sie schon bald einen Notruf von einem Pre-Warp-Planeten erhalten.

Dessen Zivilisation zeigt sich enorm von der Föderations-Ära von vor 100 Jahren beeinflusst. Sie nennen sich Enderprizianer und ihre Kolonie New Enda-Prize wird von einer Gefahr mit dem Namen Gallows bedroht. Und schon bald wird die Bedrohung auch für die Protostar-Crew akut.

Was Star Trek – Prodigy auszeichnet, ist die Tatsache, dass man es hier mit einer Serie zu tun hat, die sowohl jung und damit überwiegend neue Zuschauer anlockt, als auch alte Fans gleichermaßen anspricht. Es gab und gibt schon Gastauftritte von bekannten Figuren wie Admiral Janeway. Doch gleichzeitig werden ebenfalls Eastereggs eingebaut, wie in Kobayashi, wo Dal auf Charaktere aus vergangenen Star-Trek-Serien trifft und dabei Voicesamples von früheren Auftritten verwendet werden.

Eine Verbeugung vor der TOS-Ära

Die ganze Welt ist eine Bühne ist eine Folge, die es mit dem Easteregg gefühlt auf die Spitze treibt. Und zwar insofern, als dass dies eine Episode ist, in der sich sowohl vor der TOS-Ära verbeugt wird als gleichzeitig auch einige Plotelemente von damals übernommen und mit einem Augenzwinkern wiederverwendet werden.

Gemeint ist, dass es zur Zeit von Kirk und Co. ja wiederholt Folgen von Planetenbesuchen gab, deren Bewohner quasi kulturell kontaminiert worden waren. Man denke da an Epigonen oder das zu Recht kritisierte Schablonen der Gewalt. Dieses Schema wird auch in dieser „Prodigy“-Episode aufgegriffen.

Wobei die Bewohner der Welt aus Die ganze Welt ist eine Bühne sich an keiner realhistorischen Epoche orientieren, sondern an der TOS-Ära. Sie nennen sich Enderprizianer und benutzen Begriffe wie „Logbuch“, meinen damit jedoch was anderes, als man denkt. Sie ahmen die Uniformen jener Ära nach, treffen allerdings nicht ganz den Look ihrer Vorbilder.

Jede Menge Charme

Was hier gezeigt wird, steckt voller Charme. Es wirkt einfach herrlich naiv, wenn man sieht, wie sehr sie diese Ära nachahmen, wie sehr sie alles von damals kopieren und das mit viel Herzblut. Wobei sie es am Ende aber doch nicht perfekt wiedergeben. Kurzum, als Zuschauer schließt man sie sofort ins Herz, eben weil sie so sympathisch sind.

Dabei ist die Enthüllung, was hinter der Bedrohung, hinter dem Gallows steckt, ebenfalls ein gelungener Rückgriff auf die TOS-Ära. Ohne zu spoilern, fällt hier ein Name, der Fans der allerersten Star-Trek-Serie so einiges sagt. Und auch die Auflösung der Gefahr von Die ganze Welt ist eine Bühne, die damit eng verbunden ist, ist großartig geworden.

Dabei werden natürlich auch die Charaktere nicht vergessen. Man sieht einen Jankom Pog, der, weil er die Falle nicht entschärfen kann, so frustriert ist, dass er sich selbst für einen Tellariten ungebührend verhält. Man sieht einen Dal, der immer mehr und mehr in die Rolle eines Kommandanten hineinwächst, und erlebt eine Rok-Tahk, die wieder ihre Liebe für Tiere beweisen kann, wobei aber gleichzeitig nicht vergessen wird, dass sie in der Zwischenzeit in Sachen Technologie vieles dazu gelernt hat.

Man sieht hier eine Gruppe

Man sieht hier in Die ganze Welt ist eine Bühne einmal mehr, wie sehr diese verschiedenen Jugendlichen sich weiterentwickelt und sich dabei zu einem Team entwickelt haben. Wie sie sich gegenseitig ergänzen und gleichzeitig auch kümmern. Wenn die Brikar sich um Murf sorgt, der in dieser Episode kränkelt, stehen ihr die anderen bei und ignorieren dies nicht. Es ist schön, dass Prodigy eben immer und immer wieder zeigt, was für eine fest zusammenstehende Gruppe hier entstanden ist.

Doch ebenso wird die Handlung auf der Dauntless nicht vergessen. Auch wenn dieser Plot nur zu Beginn der Folge dran kommt, geschieht hier eine wichtige Entwicklung. Einmal mehr kann die reale Janeway glänzen, und es kommt zu Schlussfolgerungen, die angesichts der Umstände richtig erscheinen mögen, aber doch eindeutig daneben liegen. In jedem Fall wird damit die Protostar zu einem gejagten Raumschiff.

Die ganze Welt ist eine Bühne strotzt nur so vor Charme und Verbeugungen vor der TOS-Ära. Ein Must-see!

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Warpskala

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10 10 0 1
10/10
Total Score

Positiv

  • Verbeugung vor der TOS-Ära
  • Jede Menge Charme
  • Es wird ein Mal mehr gezeigt, wie die Charaktere gewachsen sind
Götz Piesbergen

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