In Der Trick des Schakals überleben die besten Pläne die Begegnung mit der Realität nicht.
Wird es besser?
Korgh sieht sich fast am Ziel seiner Träume. Er hat den geklonten Imperator Kahles entführt, die Beziehung zwischen Föderation und den Klingonen stehen dank seiner Manipulation auf der Kippe und selbst der legendäre Jean-Luc Picard scheint nicht in der Lage zu sein, die wahren Hintergründe herauszufinden. Es wird daher Zeit, den Schlusspunkt zu setzen.
Dazu soll ihm eine Konferenz dienen, an der Vertreter der Föderation, Klingonen sowie des Typhon Pacts teilnehmen. Die Ungesungenen, jene ehrenlosen Nachfahren von verbannten Klingonen, sollen eine Bombe platzieren. Doch am Ende kommt alles ganz anders als gedacht. Und für den ehemaligen Gin’Tak ist dies nur der Beginn einer enormen Schicksalswende, die seine gesamten Pläne gefährdet.
Ich war von John Jackson Millers erstem Star Trek – Prey-Band, Das Herz der Hölle nicht so sehr begeistert. So störte mich unter anderem, dass die Crew der U.S.S. Titan nicht wirklich gemäß ihren Möglichkeiten eingesetzt wurde. Dennoch hoffte ich, dass der zweite Band der Trilogie Der Trick des Schakals besser sein würde.
Der Antagonist gerät ins Schwimmen
Was diesen Roman auszeichnet, ist, dass sich hier Dinge radikal verändern. Das betrifft vor allem den Antagonisten.
Zum ersten Mal innerhalb der Trilogie erlebt man in Der Trick des Schakals, wie Korgh ins Schwimmen gerät. Wirkte er im ersten Roman noch absolut als Herr der Lage, der die richtigen Verbündeten hatte und gleichzeitig als genialer Stratege im richtigen Moment das Passende tat, verändern sich hier die Dinge. Man beobachtet, wie wiederholt Sachen schieflaufen. Wie auf einmal einige Alliierte nicht so agieren, wie er es geplant hat. Wie beispielsweise den Schauspieler Buxtos Cross, der den wiedergeborenen Kruge darstellt, im falschen Augenblick der Ehrgeiz packt, mehr zu wollen.
Überhaupt ist dies ein Roman, in dem sich sehr oft herausstellt, dass Korgh vielleicht doch nicht so intelligent ist, wie er meint zu sein, wo es wiederholt Überraschungen gibt, die seine besten Pläne mit einem Schlag wie Luftschlösser aussehen lassen. Es ist eine interessante Entwicklung, deren Konsequenzen vor allem gegen Ende des Buches enorm sind.
Langweilig
Und doch ist es auch gleichzeitig eine, die Der Trick des Schakals nicht gut tut. Denn im Prinzip unterminiert John Jackson Miller seine bisherige Darstellung von Korgh damit. Wo er ihn im ersten Band noch als gefährlichen Gegenspieler darstellte, arbeitet er im vorliegenden Buch mehr an der gegenteiligen Charakterisierung.
Weshalb man sich auch wundert, wieso Jean-Luc Picard immer noch so passiv bleibt und seine Probleme hat. Denn im Prinzip müsste der erfahrene Kapitän der U.S.S. Enterprise den Ernst der Lage erkennen und entsprechend agieren. Aber das geschieht nicht. Stattdessen verharrt er viel zu oft in Inaktivität.
All dies hat zur Konsequenz, dass sich Der Trick des Schakals langweilig liest. Es geschehen zwar viele Dinge, die im Prinzip für Spannung sorgen sollten, vor allem im Zusammenhang mit dem Typhon Pact, doch auf Grund der Tatsache, dass John Jackson Miller eher daran interessiert zu sein scheint, Plottwists um ihrer selbst willen einzubauen, beginnt man sich schon sehr bald zu langweilen.
Dementsprechend ist der zweite Teil der Star Trek – Prey-Trilogie eher nicht zu empfehlen.
Autor: John Jackson Miller
Titel: Star Trek – Prey 02: Der Trick des Schakals
Originaltitel: Star Trek – Prey: Book Two: The Jackal’s Trick
Übersetzer: Katrin Aust
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 07/2018
Einband: Taschenbuch
Seiten: 5054
ISBN: 978-3-95981-662-5
Sonstige Informationen:
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Interessante Entwicklungen
Negativ
- Korgh wird demontiert
- Picard bleibt passiv
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