Mit Das Herz der Hölle fängt die Star Trek – Prey-Trilogie an.
Die Vergangenheit kehrt zurück
Es ist über 100 Jahre her, als auf dem Genesis-Planeten Commander Kruge von Captain James T. Kirk getötet wurde. Seitdem hat sein Haus erheblich gelitten, weil seine Erben nicht sein Format erreichten. Doch jetzt plant jemand, mit einem Schlag nicht nur die Ehre des Hauses wieder herzustellen, sondern ebenso aus dem verhassten Khitomer-Abkommen auszusteigen und der Föderation erneut den Krieg zu erklären.
Sein Plan hat mehrere Elemente. Da sind die sogenannten Phantom-Wings, hochentwickelte Birds-of-Prey, die Unbesungenen, Klingonen, deren Familien schon seit Jahren ehrlos aufwuchsen und die Entführung des geklonten Imperators Kahless. Die einzigen, die sich ihm in den Weg stellen könnten, sind die USS Enterprise unter dem Kommando von Jean-Luc Picard sowie dessen erster Offizier Worf.
Das Herz der Hölle markiert den Auftakt zur Star Trek – Prey-Trilogie, einer Romanreihe, die vor allem Fans der Klingonen gefallen dürfte. Verfasst wird der Roman von niemand Geringerem als John Jackson Miller. Leser von Star Trek-Büchern aus dem Cross Cult-Verlag wird der Name etwas sagen. So hat er beispielsweise Star Trek – Discovery: Der Enterprise-Krieg geschrieben.
Ein Fest für alle Klingonen-Fans
In seinem Roman schlägt der Autor nun den Bogen von den klassischen Star Trek-Serien hin zur Litverse-Ära des Franchise. Er greift dabei Elemente von Star Trek III – Die Suche nach Spock auf, ebenso wie er auch den geklonten klingonischen Imperator Kahless aus der TNG-Folge Der rechtmäßige Erbe wieder auftreten lässt. Für Fans dieser kriegerischen Rasse dürfte dies damit der perfekte Roman sein, mit vielen Anspielungen und Eastereggs.
Dabei baut der Autor in Das Herz der Hölle einige Elemente ein, die vielversprechend wirken. Die Idee der Unbesungenen ist etwas Neues, derweil der Gin’Tak, eine Art Haushofmeister, des Hauses Kruge ein gefährlich intelligent vorgehender Gegenspieler ist. Wie John Jackson Miller diese Bestandteile miteinander vermengt, ist überwiegend interessant.
Auch die Idee, Worf und Kahless zu entführen, hat etwas für sich. Der Grund für letzteres ist natürlich, weil dies das Imperium in ein Chaos stürzt und Kanzler Martok in einem schlechten Licht dastehen lässt. Mit ersterem wird jemand vorerst aus der Handlung entfernt, der in all den Jahren zuvor oft und gerne als Retter in letzter Not eingesetzt wurde. Als jemand, der sein Volk, obwohl es ihn wiederholt abgelehnt hat, wieder auf den rechten Pfad führte.
Eine dämliche Darstellung
Und doch schafft es Das Herz der Hölle nicht, restlos zu überzeugen. Denn am Ende hat man es hier mit Elementen zu tun, wie sie schon bei früheren Auftritten der klingonischen Rasse verwendet wurden. Es sind Sachen, die sie – wenn man ausführlich drüber nachdenkt – in keinem guten Licht dastehen lässt.
Denn ein Mal mehr wirkt der klingonische Rat so, als ob die Mehrheit der Person folgt, die am lautesten krakeelt. Und im Litverse war es oft genug der Fall, dass diese Person jemand war, die mindestens langfristig wieder in den Krieg gegen die Föderation ziehen wollte. Und dass am Ende nur der Wille und die Intelligenz des aktuellen föderationsfreundlichen Kanzlers es davon abhält, sich in ein Unglück zu stürzen. Es ist eine Charakterisierung, die dieses Volk ehrlich gesagt dämlich wirken lässt.
Auch muss man sich eingestehen, dass die Protagonisten in Das Herz der Hölle alle wie Idioten dastehen. Picard wirkt merkwürdig passiv und der Einsatz der USS Titan mit ihrer vielfältigen Besatzung enttäuscht. Da wäre mehr drin gewesen als einer Handvoll von Szenen, in denen die Crew ehrlich gesagt austauschbar wirkt.
Vielleicht liegt es daran, dass ich kein großer Fan der Klingonen bin. Aber ich empfand den ersten Teil der Star Trek – Prey-Trilogie langweilig und enttäuschend.
Autor: John Jackson Miller
Titel: Star Trek – Prey 01: Das Herz der Hölle
Originaltitel: Star Trek – Prey: Book One: Hell’s Heart
Übersetzer: Katrin Aust
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 07/2018
Einband: Taschenbuch
Seiten: 526
ISBN: 978-3-95981-658-8
Sonstige Informationen:
Produktseite
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Ein Roman für Fans der Klingonen
- Ein intelligenter, gefährlicher Gegenspieler
Negativ
- Klingonen sind mal wieder die Dummen
- Picard wirkt zu passiv
- Crew der Titan wird nicht passend eingesetzt
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