Die Bounty spielt in dieser Episode eine wichtige Rolle.
Fanservice bis zum Anschlag
Worf (Michael Dorn) und Rafi (Michelle Hurd) beamen an Bord der Titan, wo es zum Wiedersehen mit diversen Bekannten kommt. Doch die Freude verfliegt schnell, als es daran geht, einen Plan auszuhecken, an Bord des Daystrom-Instituts zu kommen, um herauszufinden, was die Formwandler von dort gestohlen haben. Eine Dreiergruppe bestehend aus den beiden Neuankömmlingen sowie William Riker (Jonathan Frakes) begibt sich hinüber, kann allerdings nicht zurückgeholt werden, da andere Föderationsschiffe der abtrünnigen Titan frisch auf den Fersen sind und das Schiff fliehen muss.
Deshalb beschließt Admiral Picard, Hilfe zu holen. Er und die Crew des Sternenschiffs begeben sich zu einem naheliegenden Museum, wo sie Hilfe von jemanden erhoffen, mit dem Jean-Luc (Patrick Stewart) gut befreundet ist. Geordi LaForge (LeVar Burton) soll helfen, nur dass der nicht bereit ist, sich ins nächste Abenteuer zu stürzen, sondern stattdessen großen Wert auf die Sicherheit seiner Familie legt.
Die Bounty ist eine Episode, bei der der Fanservice-Faktor gefühlt auf über Maximum gedreht wurde. Es ist eine Folge, die vor Anspielungen auf die Star Trek-Historie nur so strotzt. In der man als Altfan die eine oder andere Träne nicht unterdrücken kann. Und die es trotzdem schafft, dass diese Hommagen an die Vergangenheit nicht das Handlungsgeschehen bestimmen, sondern allerhöchstens ergänzen. Gleichzeitig glänzt sie mit viel Humor.
Es ist Data, aber auch wiederum nicht
Es ist eine Folge, in der auch endlich die Auftritte von Brent Spiner und Daniel Davis geschehen. Beide nehmen die Rollen auf, für die sie in Star Trek berühmt wurden. Allerdings mit einem gewissen Twist.
So war meine Befürchtung vor der Ausstrahlung von Die Bounty, dass einer oder beide der wahre Drahtzieher hinter den Ereignissen dieser Season wäre(n). Doch schnell zeigt sich, dass dies nicht der Fall ist. Und besonders bei Brent Spiner erweist sich, dass die Macher der Serie sehr darauf geachtet haben, dass er eben nicht nur bloß wieder Data spielt.
In dieser Folge wird erwähnt, dass Data zum Zeitpunkt der Handlung nun schon zwei Mal gestorben ist. Ein Mal in Star Trek – Nemesis und das zweite Mal im Finale der allerersten „Star Trek – Picard“-Staffel, Et in Arcadia Ego. Anstatt ihn also einfach nur ein drittes Mal auftreten zu lassen, gibt es jetzt einen Twist, der gleichzeitig ein gelungener Rückgriff auf die komplexe Familiengeschichte des bei den Fans sehr geliebten Androiden darstellt.
Die liebe Familie
Es ist natürlich nicht die einzige Rückkehr eines alten TNG-Bekannten. Auch Geordi LaForge feiert seine Wiederkehr, zum ersten Mal seit Star Trek – Nemesis. Doch dieser Geordi ist ein anderer, als man ihn zuletzt gesehen hatte. In Die Bounty gibt er sich zögerlich, seine alten Freunde zu unterstützen. Stattdessen legt er viel Wert darauf, dass seine Familie die Situation unbeschadet übersteht.
Auf den ersten Blick mag dies ein merkwürdiges Verhalten sein. Doch wenn man bedenkt, wie lange der ehemalige Chefingenieur der Enterprise auf der Suche nach einer richtige Liebe war, wirkt es einleuchtend, dass er sie nun um jeden Preis schützen möchte. Wobei natürlich auch dazu kommt, dass er von seiner Meinung abgebracht wird.
Gelungen ist dabei die Interaktion des Vaters mit seinen beiden Töchtern. Man sieht wirklich, wer was von ihm geerbt hat. So wird beispielsweise betont, dass Sidney dessen Sturheit erhalten hat, was auch wunderbar dadurch unterstrichen wird, dass beide auf ihren jeweiligen Positionen beharren und nicht bereit sind, klein beizugeben. Alandra – die übrigens von LeVar Burtons realer Tochter gespielt wird – hat das Ingenieursinteresse bekommen und versucht, vergeblich, zwischen ihrer Schwester und ihrem Vater zu vermitteln. Es sind großartige Szenen, wenn die drei in Die Bounty gemeinsam agieren.
Viele großartige Momente
Doch natürlich werden auch die anderen Figuren nicht vergessen. Jack Crusher zum Beispiel erhält eine Diagnose, die seine Aussetzer von der letzten Folge erklären könnte. Die Betonung liegt auf „könnte“, weil am Ende beim Zuschauer gewisse Zweifel übrig bleiben, da es zu passend wirkt. Dafür sieht man aber, wie der Sohn von Picard mit der Diagnose umgeht und dann mit anderen Leuten interagiert. Wie er mit einer der Töchter von Geordi flirtet, wie er mit Seven redet, die ihm von ihren Erinnerungen an die Voyager berichtet, oder wie ihm am Ende eine Idee kommt, die die Titan rettet. Oder aber wie Captain Shaw in der Präsenz von Geordi LaForge ins Stammeln kommt. Oder, oder, oder …
Die Bounty hat viele großartige Momente. Sowohl Anspielungen auf die Vergangenheit (Die Aufzählung einiger Schiffe im Museum), Humor (Rikers Stoßseufzer, dass sie alle sterben werden), aber auch Enthüllungen über das, was die Formwandler gestohlen haben. Und das Ende dieser Episode bietet gleich mehrere Knaller, die man so schnell nicht mehr vergessen wird.
Das Schlimme ist: Das Ende rückt immer näher. Wir sind jetzt in der zweiten Hälfte der dritten Staffel. Noch vier Folgen und dann ist diese Season vorbei. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht, wenn alles stimmt.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Auftritt von Data, Geordi und anderen alten Bekannten
- Data ist Data und doch wiederum nicht
- Jede Figur wird weiterentwickelt
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