Picard erhält in Wechselbälger unschöne Nachrichten.
Eine unerwartete Rückkehr
Die Titan ist zurück im Gebiet der Föderation, wird allerdings unterwegs von der Intrepid aufgehalten. Diese schickt einen Sonderermittler an Bord des Schiffs, eine gute Bekannte von Jean-Luc Picard (Patrick Stewart), gegen den wegen Hochverrats ermittelt wird. Es handelt sich um Commander Ro Laren (Michelle Forbes), die damals auf die Seite des Maquis gewechselt war. Was folgt, ist ein gegenseitiges Abtasten und Offenlegen von offenen Wunden, mit einer großen Enthüllung am Ende.
Derweil versuchen Rafi (Michelle Hurd) und Worf (Michael Dorn) herauszufinden, wie es den Dieben gelungen ist, die Waffen vom Daystrom-Institut zu stehlen. Da ihnen der offizielle Weg versperrt ist, wagen sie etwas anderes. Sie versuchen, die Verbrecher ausfindig zu machen, die die Tat geplant hatten. Doch die Suche nach der Wahrheit könnte einen von ihnen das Leben kosten.
Man hat mit allem gerechnet. Aber nicht damit, dass in Wechselbälger Michelle Forbes ihre Rolle als Ro Laren wieder aufnehmen würde. Es sind mittlerweile 30 Jahre sowohl in Star Trek selbst, als auch im realen Leben vergangen, seitdem sie in Die Rückkehr von Ro Laren die Sternenflotte und damit auch Jean-Luc Picard verraten hatte, um sich dem Maquis anzuschließen.
Anders als im Litverse
Ihr Auftritt hat mir zunächst Probleme bereitet. Einfach, weil sie im Litverse eine andere Karriere hinlegte. In den Romanen kehrte sie schon wesentlich früher zurück zur Sternenflotte, da Picard ein gutes Wort für sie einlegte. Und sie machte dort eine eindrucksvolle Karriere, an deren Ende sie sogar die Kommandantin der neuen Deep-Space-Nine-Raumstation wurde.
Dementsprechend irritierte es mich zunächst, als ich in Wechselbälger miterleben musste, wie Picard auf sie am Anfang äußerst feindselig reagierte. Doch dann hatte ich mich dran gewöhnt, einfach, weil es nun Mal Fakt ist, dass das Litverse nicht offizieller Kanon ist. Hinzu kommt außerdem noch das exzellente Spiel von Michelle Forbes und Patrick Stewart. Beide bohren in den jeweiligen Wunden ihres Gegenübers und sorgen so am Ende dafür, dass sie verstehen können, wieso sie so agierten, wie sie es getan haben.
Überlagert wird das natürlich von den Geschehnissen um sie herum, sowie einer heftigen Enthüllung, die man allerdings schon geahnt hat. Nämlich, dass die Sternenflotte von den Gestaltwandlern unterwandert worden ist. Die sich, wie Beverly Crusher herausfindet, weiterentwickelt haben und durch einfache Bluttests nicht mehr zu identifizieren sind. Wodurch die Situation für die Beteiligten nochmal eine ganze Stufe herausfordernder geworden ist.
Ein Mysterium
Interessanterweise wird das Mysterium um Jack Crusher in Wechselbälger weiter ausgebaut. Bereits am Ende der letzten Folge gab es einen Hinweis, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Das wird dieses Mal aufgegriffen und fortentwickelt. Wiederholt hat der Sohn von Picard lebhafte Träume, in denen er an anderen Personen Gewalt ausübt. Und immer wieder wacht er auf, um festzustellen, dass er eben geträumt hat, was ihm, verständlicherweise, Sorgen bereitet. Es wird hier eine Verbindung zu den Formwandlern angedeutet. Was diese genau bedeutet, werden vermutlich kommende Episoden zeigen.
Was schön ist, ist, dass auch Rafi und Worf wieder vorkommen. Und man muss sagen, dass beide ein wunderbares Duo geben. Sie reibt sich an dem teilweise schon fast beunruhigend ruhigen Klingonen. Wobei ebenfalls gezeigt wird, dass es dennoch weiterhin in ihm brodelt und sein ruhiges Verhalten am Ende nur eine gute Maske ist.
Wechselbälger tut allerdings auch etwas, was bei dem Vorzeigeklingonen von Star Trek ohnehin Pflicht ist. Es lässt ihn wie ein Badass wirken. Einige seiner Auftritte sind an Baddassigkeit – man verzeihe diese Wortwahl – nicht zu überbieten. Allein schon, wie er am Ende dafür sorgt, dass Rafi den wahren Drahtzieher des Diebstahl überzeugen kann zu plaudern, ist grandios.
Bitte weiter spannend
Rafi Musiker hat ebenso viele exzellente Momente. Über einen Großteil der Folge ist man der Meinung, dass sie von Worf bewusst kleingehalten wird, dass er ihr vieles nicht erzählt. Was sich dann allerdings gegen Ende der Episode als Lüge erweist, wodurch sie auf eine Stufe mit ihm gestellt wird.
Das Ende von Wechselbälger ist dabei fantastisch und spannend geworden. Es kommt zu einer Vereinigung der Plots von Picard und Worf, und ein große Verschwörung wird enthüllt. Man darf gespannt sein, was sich hier noch entwickeln wird. Aber wenn es so weitergeht, wird man in jedem Fall bestens unterhalten werden.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
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