Eine Rückkehr feiert nicht nur Peter David, sondern ebenso die Star Trek – New Frontier-Reihe.

Star Trek New Frontier Rückkehr
Cover © Cross Cult

Ein passender Titel

Die Xenexianer sind tot, ausgestorben, ausgerottet durch die D’myruj und ihren Verbündeten, den Brüdern. Das muss Captain Mackenzie Calhoun, der damit zu den letzten noch lebenden Vertretern seiner Spezies wird, feststellen. Und er will deshalb Rache nehmen. Doch als er dafür den Wächter der Ewigkeit nutzen will, wird ihm dieser Plan ausgeredet. Weshalb er einen Neuen schmiedet.

Gemeinsam mit seinem Schiff, der Excalibur, will er in das Taschenuniversum der Massenmörder reisen. Zu seinem Glück ist er nicht alleine, sondern wird von seiner Crew und auch von seiner Ehefrau Admiral Elizabeth Shelby unterstützt. Doch kaum ist er in diesem fremden Universum angekommen, muss er feststellen, dass sein Plan sich nicht so einfach umsetzen lässt, wie geplant

Der Titel Rückkehr ist passend gewählt. Denn sowohl in den USA, wie auch in Deutschland waren mehrere Jahre vergangen, seitdem der letzte Roman von Peter Davids New Frontier-Reihe herausgekommen war. So war hierzulande Mörderisches Spiel im April 2019 erschienen, derweil der vorliegende Band ursprünglich in Form von drei eBooks vom Juni bis August 2022 veröffentlicht worden ist, während der Sammelband, der Gegenstand dieser Rezension ist, einen Monat darauf in den Handel kam.

Eine etwas zähe Rückkehr

Dabei passt der Name des Buches nicht nur Veröffentlichungshistorie. Sondern auch zum Inhalt. Denn Peter David nutzt die Geschichte, um im ersten Drittel gleich mehrere Figuren aus der Vergangenheit der Serie wieder an Bord der Excalibur zu bringen, die das Schiff schon teilweise vor vielen Teilen verlassen hatten. Gleichzeitig beendet er nebenbei einige Subplots, die noch offen waren.

So kann man sich über eine Rückkehr von Mark Mchenry, Robin Leffler und auch Soleta freuen. Als Fan der New Frontier-Romanreihe feiert man natürlich diese Wiederkehrer. Wobei man fairerweise ebenfalls sagen muss, dass dadurch, dass Peter David wiederholt eben altbekannte Figuren eingliedert, sich das erste Drittel des Bandes entsprechend zäh liest. Es braucht, bis die Handlung Fahrt aufnimmt.

Doch sobald der Wechsel in das Taschenuniversum geschafft worden ist, wird es spannend. Hier überrascht der Autor mit vielen Plottwists, die man so nicht hat kommen sehen. Unter anderem der Tatsache, dass in dem Universum, wo die D’myruj und die Brüder herkommen, es noch eine dritte intelligente Spezies gibt. Die auf die anderen nicht so gut zu sprechen sind.

Auffällige Parallelen

Fairerweise muss man allerdings bemängeln, dass Peter David diesen Teil des Plots von Rückkehr bereits in einem früheren Roman verwendet hat. Wenn man die Erzählung hier liest, kommen einem Parallelen zu Vermisst auf. Auch was die radikalen Enden angeht, gleichen sich die Bücher.

Allerdings ist das eher ein Meckern auf hohem Niveau. Denn auch, wenn die Handlung stellenweise abgekupfert wirkt, kann sie einen dennoch unterhalten. Was unter anderem daran liegt, dass Peter David dieses Mal darauf verzichtet, schon wieder eine liebgewonnene Figur über die Klinge springen zu lassen. Er lässt es zwar ein paar Mal knapp wirken, aber am Ende verzichtet er darauf, dass der Tod die Brückencrew der Excalibur wieder heimsucht. Was nach den vielen Todesfällen und Abgängen der letzten Romane eine wohltuende Abwechslung ist.

Trotzdem macht Rückkehr klar, dass New Frontier immer noch die Spielecke von Peter David ist. Es mag zwar Star Trek auf dem Cover stehen, aber der Inhalt ist typisch für den Autor. Mit sehr viel Humor angereichert, spannend geschrieben, aber ebenso streckenweise sehr brutal und mit einer für Trek-Verhältnisse ungewöhnlichen Endgültigkeit, was die Gegenspieler angeht. Hier geht es nicht um Verständnis, hier geht es um Bestrafung. Was allerdings auch dafür sorgt, dass diese Romanreihe bisher so hervorstach.

Das Ende des Romans lässt eine Möglichkeit für eine Fortsetzung offen. Doch angesichts der aktuellen Entwicklung, was Star Trek angeht, sowie dem Ende des Litverse, wie auch dem Gesundheitszustand des Autors, ist die Wahrscheinlichkeit dafür leider sehr gering. Was insofern schade ist, als dass dieser Roman wieder Lust auf mehr Abenteuer mit dieser exzentrischen Crew geweckt hat.

Autor: Peter David
Titel: Star Trek – New Frontier: Rückkehr
Originaltitel: Star Trek – New Frontier: The Returned
Übersetzerinnen:  Helga Parmiter, Claudia Kern
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 09/2022
Einband: Taschenbuch
Seiten: 588
ISBN: 978-3-96658-864-5
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Warpskala

Warpskala
7 10 0 1
7/10
Total Score

Positiv

  • Rückkehr nicht nur von Peter David und New Frontier, sondern auch vielen bekannten Figuren
  • Peter David wieder at its best

Negativ

  • Wiedereinführung führt zu zäher Handlung
  • Wirkt stellenweise von Vermisst abgekupfert
Götz Piesbergen

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