In Star Trek – New Frontier brechen einmal mehr Neue Zeiten an.
Erneut ändern sich Dinge
Drei Jahre sind seit den Ereignissen von Stein und Amboss vergangen. Und seitdem hat sich einiges getan. Elizabeth Shelby wurde zum Admiral befördert und ist jetzt räumlich von ihrem Ehemann getrennt. Kat Müller ist der neue Captain der Trident geworden. Und Zak Kebron hat die Pubertät hinter sich.
Geblieben ist, dass auf die Sternenflottenoffiziere jede Menge Herausforderungen warten. So wird eine angehende Braut gekidnappt. Das Problem ist, dass es sich bei ihr um Kalinda, die Schwester von Si Cwan handelt. Die Ehe sollte eine politische sein. Und der Kidnapper ist niemand Geringeres als Xyon, der als tot geltende Sohn von Mackenzie Calhoun. Womit der Captain der Excalibur sich mal wieder mitten im Chaos befindet.
Der Zustand der Veränderung ist der New Frontier nicht neu. Wiederholt wurde der Status Quo auf den Kopf gestellt. Man nehme als Beispiel die Bücher, die nach Captain Calhouns „Tod“ herauskamen. Insofern ist der Umbruch von Neue Zeiten nichts Neues.
Wie sich Figuren verändert haben
Aber trotzdem stellt der Roman im Vergleich zu früheren Geschichten schon eine radikale Veränderung dar. Es haben sich hier einfach noch mehr Dinge verändert, als man es gewohnt ist. Die in der Inhaltsangabe aufgelisteten Aspekte sind dabei nur einige wenige. Einige von diesen, wie beispielsweise dass Morgan Primus inzwischen ein intelligentes Hologramm an Bord der Excalibur ist, wurden zwar schon in von früheren Bänden vorbereitet. Andere hingegen, wie die Tatsache, dass Robin Leffler mittlerweile mit Si Cwan verheiratet ist, sind zwar das logische Ende einer Entwicklung, die sich über Jahre hinweg hingezogen hat, aber wie die letzten Schritte dieses Fortschritts stattfanden, das hat man nicht mitgekriegt, weshalb es überraschend ist.
Gleichzeitig werden neben den bereits etablierten Charakteren in Neue Zeiten auch neue Figuren eingeführt. Die natürlich in Sachen Macken oder interessanten Aspekten den Bekannten Protagonisten in nichts nachstehen. Wie beispielsweise Tania Tobias, die interessanterweise im Auftrag von Mackenzie Calhoun vom Bordcomputer beobachtet wird. Man konnte sie bereits in einer Kurzgeschichte aus der Anthologie Grenzenlos kennenlernen. Wobei ihre Litversekarriere schon wesentlich älter ist, da sie in einigen „Starfleet Academy“-Romanen auftrat, die auch von Peter David geschrieben worden sind.
Allerdings merkt man dem Roman an, dass sich der Autor lieber auf die bereits etablierten Figuren fokussiert. Man hätte gerne mehr über die neuen Charaktere erfahren. Aber stattdessen belässt es der Schriftsteller bei kleinen Schlaglichtern und beschreibt dann zum Beispiel, was mit Soleta passiert ist.
Komplett übertrieben
Wie üblich muss man bei den New Frontier-Romanen darauf gefasst sein, dass hier Dinge geschehen, die im Vergleich des Litverse deutlich übertrieben sind. Man denke beispielsweise nur an den Auftritt des großen Vogels der Galaxie in Zweifrontenkrieg. Daran merkt man, dass Peter David gerne dazu neigt, gewisse Sachen zu überspitzen, um eine gelungene Pointe zu liefern oder eine Story in Gang zu bringen.
Dasselbe geschieht auch in Neue Zeiten, wo man sich darüber wundert, wie problemlos es Xyon gelingt, Kalinda zu entführen. Hier muss man gleich mehrere Male Dinge einfach akzeptieren wie sie sind und nicht näher drüber nachdenken. Wobei dies etwas ist, was einem zugegeben sehr schwerfällt.
Denn im Prinzip agiert der Sohn von Mackenzie Calhoun extrem pubertär und instinktiv. Er denkt nicht großartig nach, er handelt einfach, ohne Rücksicht auf Konsequenzen. Klar ist natürlich, dass dies notwendig, damit die Story in die Gänge kommt. Aber es ist eine irritierende Darstellung.
Kein Auftakt nach Maß
Immerhin ist er in Neue Zeiten nicht der eigentliche Antagonist. Das sind andere Mächte, die deutlich vielversprechend sind. Sie sind es, die das Interesse am Ende des Romans aufrecht erhalten. Mal schauen, was dabei herauskommen wird.
Es ist auf jeden Fall kein Auftakt nach Maß, sondern ein eher holpriger Start in die neue New Frontier-Ära.
Bewertung 10/15
Autor: Peter David
Titel: Star Trek – New Frontier 014: Neue Zeiten
Originaltitel: Star Trek – New Frontier: After the Fall
Übersetzerinnen: Helga Parmiter, Claudia Kern
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 11/2016
Einband: Taschenbuch
Seiten: 339
ISBN: 978-3-95981-160-6
Sonstige Informationen:
Produktseite
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