Die Excalibur hat es mit Mehr als Götter zu tun.
Lang erwartet
Die Götter sind zurück. Und sie versprechen allen, die ihnen folgen und sie verehren, ein friedvolles Paradies. Falls sich allerdings jemand weigert dies zu tun, muss er die Konsequenzen zahlen. Und an Mackenzie Calhoun statuieren sie ein Exempel.
Der Captain der Excalibur verliert gleich zwei Besatzungsmitglieder, die ihm nahe standen und schleicht sich mit einem beschädigten Raumschiff zurück in den Raum der Föderation. Oder etwa doch nicht? Denn der Xenexianer ist nicht umsonst ein Schlitzohr, das sich nicht so leicht unterkriegen lässt.
Es sind ungefähr fünf Monate vergangen, seit dem Menschsein herauskam. Doch sobald man anfängt Mehr als Götter zu lesen, vergisst man die lange Zeit, die zwischen den einzelnen Teilen liegt. Denn Peter David schafft es erneut, eine erstklassige und äußerst spannende Story zu schreiben.
Charaktere haben sich geändert
Auf den ersten Blick mag es so erscheinen, als ob die Götter gewonnen hätten. Man liest sogar einen Mackenzie Calhoun, der mit eingeklemmten Schwanz von dannen zieht. Bis er auf seine Ehefrau Elizabeth Shelby stößt, die ihm den Kopf wieder gerade rückt.
Die Szene, in der dies geschieht, ist eines der Highlights von Mehr als Götter. Einfach, weil man hier merkt, wie sehr die Figuren im Laufe der Jahre gewachsen sind. Das Gespräch, dass die beiden führen, ist eines auf Augenhöhe, zwischen zwei gleichberechtigten Personen, die sich noch dazu perfekt ausgleichen. Die Art und Weise, wie dieses erfolgt, wäre zu Beginn der Romanreihe nicht möglich gewesen, einfach weil die beiden zu dem damaligen Zeitpunkt in einem komplett anderen Verhältnis zueinander standen.
Was Mehr als Götter außerdem auch noch so interessant macht, sind natürlich die Szenen, in denen die anderen Charaktere glänzen können. Vor allem Mark McHenry ist es, der in diesem Roman von der Darstellung her enorme Sprünge macht. Vorbei die Zeiten, wo er der merkwürdige Pilot war, der immer wusste, wie er wohin fliegen musste, ohne dass man es ihm vorher sagte. Hier erlebt man einen ernsteren Mark, der sich seiner Vergangenheit besinnt und dabei auch nach seinem „Ableben“ mit anderen Personen interagiert. Wobei hier ebenfalls noch die eine oder andere Überraschung auf den Leser wartet.
Ein fieser Cliffhanger
Doch auch die anderen Figuren werden natürlich nicht vergessen. Bei Zak Kebron wird endlich eine Erklärung dafür geliefert, wieso er sich verändert und was für eine Auswirkung dies auf seine Persönlichkeit hat. Und der Grund, den Peter David hier für die Veränderung angibt, ist ein sehr genialer! Jetzt darf man gespannt sein, was der Autor weiter mit dem Sicherheitschef der Excalibur vorhat.
Was er ebenso wenig vergisst, ist die Handlung um M’Ress und den Selelvianer Gleau. Auch dieser Plot wird in Mehr als Götter weiter vorangetrieben, wobei die Antipathie, die man bislang Gleau gegenüber in seinen früheren Auftritten verspürt hat, hier nochmal verstärkt wird. Bis dann dieser Handlungsfaden am Ende der Geschichte mit einem fiesen Cliffhanger endet. Womit Autor Peter David es schafft, dass man es kaum erwarten kann, bis das nächste Buch herauskommt.
Am Ende des Bandes hat sich der Status Quo an Bord der Excalbur nachhaltig geändert. Doch dank des eben erwähnten Cliffhangers dominiert eher die freudige Erwartungshaltung auf die Auflösung, als ein Sackenlassen und darüber Nachdenken, wie es jetzt weitergehen wird. Das hat zu warten, bis das hoffentlich in dem nächsten Band von New Frontier aufgegriffen wird.
Bewertung 15/15
Autor: Peter David
Titel: Star Trek – New Frontier 12: Mehr als Götter
Originaltitel: Star Trek – New Frontier: Gods Above
Übersetzer: Helga Parmitter, Claudia Kern
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 04/2015
Einband: Taschenbuch
Seiten: 322
ISBN: 978-3-86425-776-6
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