In Höhlen kann man sich wunderbar an frühere Ereignisse erinnern.
Mal wieder gemeinsam unterwegs
Sam Rutherford (Eugene Cordero), Brad Boimler (Jack Quaid), D’vana Tendi (Noël Wells) und Beckett Mariner (Tawny Newsome) werden gemeinsam in eine Mission eingeteilt. Sie sollen eine Höhle erkunden, in der sie nach einem Erdbeben verschüttet werden. Die Kommunikation ist abgeschnitten und sie werden von einer Art lebendigem Moos angegriffen.
Zum Glück waren sie jeweils bereits früher auf Expeditionen in Höhlen. Dabei haben sie die unterschiedlichsten Abenteuer erlebt und das eine oder andere gelernt. Und während sie von ihren Erlebnissen berichten, wenden sie ihre Erfahrungen an, derweil klar wird, wie sehr sie sich im Laufe der Jahre verändert haben.
Höhlen ist wieder so eine Episode, in der kurz vor einem Season-Finale innegehalten wird. Der Gesamthandlungsfortschritt ist dementsprechend nicht vorhanden. Stattdessen gibt es extensive Rückblenden auf frühere Erlebnisse.
Herrlich abstrus
Was allerdings nicht bedeutet, dass die Folge dadurch misslungen ist. Im Gegenteil: Ganz, wie man es von Lower Decks nicht anders kennt, gibt es jede Menge Anspielungen auf die Star-Trek-Historie. Hier ist es vor allem der Kommentar, dass sich alle Höhlen am Ende eh gleichen. Das ist eine Anspielung darauf, dass in früheren Serien gerne mal Kulissen wiederverwendet wurden, wodurch man den einen oder anderen Hintergrund wiedersah.
Kombiniert wird dies in Höhlen mit jeder Menge Humor. Die Tatsache, dass die Gesamthandlung nicht weiter fortschreitet, wird nämlich für einen regelrechten Angriff auf die Lachmuskeln der Zuschauer genutzt. Dabei werden nicht nur bekannte „Star Trek“-Tropen durch den Kakao gezogen, sondern ebenso die eine oder andere absurde Situation dargestellt.
So erzählt beispielsweise Rutherford, wie er gemeinsam mit Doktor T’Ana und der Forscherin Thusa in eine Höhle gerät. Dabei kommt letztere ums Leben, kann ihn aber noch durch bloßen Kontakt schwängern. So dass er am Ende ihr Kind zur Welt bringt. Und ja, das, was ich eben geschrieben habe, geschieht in dieser Folge wirklich, so abstrus es klingt.
Lektionen fürs Leben
Ein weiterer Running Gag in Höhlen ist, dass Tendi ständig von ihren Erlebnissen berichten will, die aber eher davon handeln, dass sie in einem Aufzug eingeschlossen war. Was einer von vielen Gründen ist, wieso ihr immer das Wort abgeschnitten wird. Erst am Ende der Episode wird klar, warum dies wiederholt geschieht.
Dabei schafft es diese Folge zu zeigen, wie die Protagonisten gewachsen sind und was für Lektionen sie fürs Leben gelernt haben. Brad Boiler beispielsweise wird mit dem Anhänger von Verschwörungstheorien Steve Levy auf eine Expedition geschickt, wo Ersterer allerdings schon bald lernen muss, dass er über dessen Macken hinweg sehen muss und kann, um zurück auf die Cerritos zu kommen.
Solche Lektionen gibt es in Höhlen gehäuft, doch wirken sie nicht forciert, sondern eher subtil. Halt typisch Star Trek, was jetzt nicht als Kritik gemeint ist.
Charaktere haben sich geändert
Und noch etwas wird in dieser Episode ausgenutzt. Nämlich die Tatsache, dass dies seit langem wieder ein Abenteuer ist, dass alle vier gemeinsam erleben. Denn vor allem in dieser Staffel waren sie häufig nur zu zweit oder mit anderen Offizieren zusammen, die nicht Teil ihrer Gruppe waren. Zusammen sah man sie eher selten und wenn, dann nur zu Beginn oder Ende einer Folge. Es war also langsam überfällig, dass sie endlich wieder etwas gemeinsam erleben.
Dementsprechend zeigt Höhlen durch diese Rückblenden, wie sehr die einzelnen Charaktere gewachsen sind, wie sie sich verändert haben. Ein wiederkehrendes Element dieser Folge ist die Überraschung, dass er oder sie etwas gemacht hat, bei dem er oder sie früher immer behauptet hatte, dass er oder sie das nie machen würde. Was zeigt, dass die jeweils Angesprochenen sich auch ohne ihre Freunde weiterentwickelt haben, wie normale Personen eben.
Wie gesagt: Gesamthandlungstechnisch ist dies eine Folge, in der nichts geschieht. Was aber durch die exzellenten Charakterisierungen mehr als wettgemacht wird. So macht Lower Decks Spaß und man ist umso mehr auf die letzten beiden Episoden der Staffel gespannt.
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