Paradoxus ist etwas für Filmkenner.
Eine Fortsetzung!
Brad Boimler (Tawny Newsome), D’Vana Tendi (Noël Wells), Sam Rutherford (Eugene Cordero) und Beckett Mariner (Tawny Newsome) wollen in ihrer Freizeit das Holoprogramm von Mariner, Invicta, weiter fortführen. Und nach dem Anfang trennen sie sich und erleben jeweils ihr eigenes Abenteuer. So arbeiten Tendi und Rutherford mit der holografischen Crew der Cerritos zusammen, derweil Mariner und Boimler später gefangen genommen werden.
Doch die Dinge laufen anders als geplant. Als Boimler zu Beginn von einem Ausflug außerhalb des Holodecks zurückkehrt, verhält er sich anders. Er ist in sich gekehrt und nicht mehr so begeistert, sehr zur Frustration von Mariner. Tendi hingegen steigert sich förmlich in ihre Rolle in der Simulation rein und findet es umso ärgerlicher, als Rutherford sich eher indifferent zeigt.
Der Aufstieg von Vindicta war ein Highlight der ersten Lower Decks-Season. Es war eine Episode, die viele Referenzen an die Star Trek-Filme einbaute, und dabei gleichzeitig auch für die Handlung jener ersten Staffel eine wichtige Folge war.
Jede Menge Anspielungen!
Paradoxus ist die Fortsetzung. Und wie schon bei der Vorgänger-Episode hat man es hier mit einer Folge zu tun, die einerseits die Charakterisierungen der Figuren weitertreibt und andererseits viele Homagen und Anspielungen an die Kinofilm-Geschichte von Star Trek einbaut.
Dementsprechend viele Eastereggs gibt es hier. Es fängt mit dem Schriftzug des Holoabenteuers an, der an den von Star Trek – The Motion Picture erinnert, und endet mit einer wundervollen Szene, auf die später näher eingegangen wird, die sich an Star Trek Generations orientiert.
Es gibt allerdings in Paradoxus erhebliche Unterschiede zu Der Aufstieg von Vindicta. Während letztgenannte Folge sehr gorelastig war, wurde der Blutfaktor in dieser Episode deutlich zurückgeschraubt. Was ihr übrigens guttut. Und auch der Fokus dieser Geschichte ist anders, da hier nicht Mariner im Zentrum des Geschehens steht, sondern vor allem Boimler. Wobei Tendi ebenfalls wichtige Momente erhält.
Freunde fürs Leben
Dabei zeigt diese Episode wunderbar, wie die Figuren sich geändert haben. Man hätte nämlich nicht gedacht, dass D’Vana Tendi einen solchen Ehrgeiz entwickelt. Es wirkt befremdlich, wie sehr sie sich in die Handlung des Holodeckfilms reinsteigert und wie sehr sie die lockere Art stört, mit der Rutherford an dem Geschehen teilnimmt. Erst gegen Ende der Folge wird eine Erklärung geliefert, die Sinn ergibt. Und mit der bei der Figur der Orionerin für die kommenden Episoden und auch Staffeln etwas Hochinteressantes angelegt wird.
Dabei wird in Paradoxus auch die Beziehung zwischen ihr und Rutherford weiterentwickelt. Denn die beiden sind damit die besten Freunde, wo vor allem bei ihm feststeht, dass er mit seinem aktuellen Bereich im Schiff zufrieden ist. Was ihn allerdings nicht davon abhalten wird, D’Vana Tendi in Zukunft nach Leibeskräften zu unterstützen.
Doch hauptsächlich dreht sich alles um die Frage, was mit Brad Boimler los ist, wieso er nach seiner anfänglichen Euphorie auf einmal so zurückhaltend und gedämpft agiert. Was ja auch Mariner auffällt, die zunächst auf ihre übliche Art und Weise reagiert und ihn etwas runtermacht. Das Verhalten mag merkwürdig klingen, so als ob hier die Charakterisierung der Figur aus der ersten Staffel wieder aufkam. Doch wenn man bedenkt, dass das Holodeck-Abenteuer eine Fortsetzung ihres Films ist und sie von Anfang an über die Qualität von Boimlers Ideen skeptisch war, dann macht ihr Agieren mehr Sinn.
Eine augenzwinkernde Verbeugung
Und ab der Hälfte von Paradoxus ändert sich ihr Verhalten. Als sie nämlich den wahren Grund hinter Boimlers gedämpfter Attitüde erfährt. Es ist eine Erklärung, die sehr einleuchtend ist und sein gesamtes Agieren in diesem Holoabenteuer nachvollziehbar macht.
Sehr schön ist dabei, dass Becketts Verhalten sich komplett ändert. Sie sieht ein, dass sie einen Fehler gemacht hat, und beginnt von da an, ihren Freund so gut es geht zu unterstützen. Womit Lower Decks einmal mehr beweist, dass seine Figuren wachsen und sich verändern können.
Doch am besten ist dann die letzte Szene in dem Holodeckabenteuer von Paradoxus, wo Brad Boimler auf einmal auf einer bekannten Farm aufwacht. Er geht in eine ebenso bekannt vorkommende Scheune und trifft dort … jemanden. Aus Spoilergründen möchte ich an dieser Stelle nicht sagen, wen er dort trifft. Allerdings ist es eine grandiose Szene und einmal mehr eine Verbeugung von Lower Decks vor der Star Trek-Vergangenheit, wenn auch mit einem gewissen Augenzwinkern. Aber ebenso ist es ein Augenblick, bei dem einem ein wenig die Tränen kommen.
Es ist eine grandiose Folge, vielleicht sogar die beste der aktuellen Season. Die ganzen augenzwinkernden Anspielungen sind ein Fest für alle Fans. Und das Ende der Episode ist schon wieder einfach nur ein genialer Twist, bei dem man sich fragt, ob und wie er erneut aufgenommen und fortgesetzt wird. Dies war Lower Decks at its best!
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Charakterisierung von Becket Mariner
- Entwicklung von D'Vana Tendi
- Grandioser Gastauftritt am Ende
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