Pakleds und Anomalien sorgen in Der große, braune Spion für jede Menge Ärger.

Jede Menge Ärger

Ein neuer Tag bricht auf der Cerritos an und die täglichen Aufgaben werden verteilt. Die Unterdeckler erhalten die Mission, die Anomalien an Bord des Schiffs aufzusammeln. Doch diese Tätigkeit ruft nicht bei allen Begeisterung hervor und sorgt am Ende für jede Menge Ärger.

Derweil soll Captain Carol Freeman mit den Pakleds Frieden aushandeln. Dies ist allerdings alles andere als einfach, da diese zum einen einen Spion auf die Cerritos geschickt haben und zum anderen nicht ganz klar ist, wer von ihnen jetzt der Anführer ist.

Und Brad Boimler wird eingeladen, Teil eines exklusiven Clubs zu werden. Dafür vernachlässigt er sogar seine Freunde. Doch am Ende muss er sich entscheiden, ob es das wirklich wert war.

Ein dämlicher Spion

Seit dem Ende der ersten Staffel, seit Keine kleinen Rollen, sind die Pakleds ja so etwas wie der Big Bad der Lower Decks-Serie. Eine passende Rolle, da diese Spezies einerseits gefährlich dargestellt wird, aber andererseits auch leicht dümmlich, was mit zur Komik der Reihe beiträgt. Das wird in Der große, braune Spion nochmal unterstrichen, da sie hier trotz ihrer Dämlichkeit der Cerritos jede Menge Ärger bereiten.

Es ist ein Running Gag dieser Folge, was für Kopfschmerzen diese Spezies dieses Mal verursacht. Zum einen ist die Tatsache, dass die Friedensgespräche deshalb kaum vorankommen, weil jeder potentielle Anführer meint, dass es jemanden gibt, der einen noch größeren Helm als er hat und daher der wahre Anführer sei. Zum anderen ist da der Spion, der sich allerdings so dämlich verhält, dass er von Shax und Kayshon an der Nase herumgeführt wird, nur um dann auf einmal zu verschwinden und verzweifelt gesucht zu werden.

Doch hauptsächlich fokussiert sich Der große, braune Spion auf das bekannte Protagonisten-Quartett, das dieses Mal erneut aufgeteilt wird. Derweil nämlich Mariner, Rutherford und Tendi Anomalien sammeln, wird Boimler Teil der Redshirts, eines Club, der hilft, das Ensigns im Rang aufsteigen.

Rückfall in alte Angewohnheiten?

Hier wird übrigens ein Element aufgegriffen, das in der zweiten Staffel bislang nicht behandelt wurde: nämlich Brad Boimlers Wunsch, Karriere zu machen. In der ersten Season drückte es sich dadurch aus, dass er allen möglichen höheren Offizieren in den Arsch kroch. Doch durch seine Erfahrungen auf der Titan schien es so, als ob er diese Neigung abgelegt hat und stattdessen mehr Zeit mit seinen Freunden verbringt.

Deshalb ist es interessant, dass er in Der große, braune Spion seine Kumpels links liegen lässt, um Teil eines elitären Clubs zu werden, bzw. dem Versprechen folgt, Karriere zu machen. Und in der Tat scheint es so, als ob sie ihn Wichtiges lehren. Wie zum Beispiel, große Reden zu schwingen. Doch ob das wirklich das ist, was ihn am Ende weiterbringen wird, das darf nach den Ereignissen dieser Episode bezweifelt werden. Denn es zeigt sich, dass das Potential, ein guter Führungsoffizier zu werden, nicht allein darauf basiert, sich verbal gut auszudrücken.

Die Anomaliereinigung seiner drei Freunde dominiert handlungsmäßig die Folge. Hier geht es zunächst um die Gags, die diese Aufgabe ermöglicht. So sieht man, wie Rutherford sich aufbläht oder wie D’Vana Tendi auf ein scheinbar harmloses Buch stößt. Doch in Wahrheit behandelt Lower Decks wieder ein tieferes Thema, nämlich dass man in einer Freundschaft nicht immer einer Meinung sein muss. Und das wird auf eine phänomenale Art und Weise dem Zuschauer näher gebracht.

Der Captain erweist sich seines Ranges würdig

Was Der große, braune Spion ebenfalls so gut macht, ist die Tatsache, dass Captain Carol Freeman beweisen kann, dass sie ihren Posten nicht im Lotto gewonnen hat. Es ist erstaunlich, wie gut die Schiffskommandantin sich gegen die Pakleds behaupten kann und sie, trotz der Tatsache, dass sie ständig mit Captain Janeway verwechselt wird, ihre Mission erfolgreich durchführen kann. Dabei sind die Infos, die sie von den Aliens erhält, an Brisanz nicht zu überbieten. Womit gleichzeitig auch ein Rückgriff auf die Kayshon, seine Augen offenFolge erfolgt, wo ja ein bestimmter Plan der Pakleds mit dazu führte, dass Brad Boimler sich zweiteilte.

Grandios ist auch das Ende der Folge. Es erinnert ein wenig an den Gastauftritt von Q in Veritas. Es ist ein nettes Easteregg, ein schöner Abschluss und ein exzellenter Rückgriff auf die TNG-Episode Die schwarze Seele. Und diese Hommage ist ein nettes Schmankerl, ohne dass es dabei Handlung dominiert.

Erneut macht Lower Decks mit Der große, braune Spion alles richtig. Es ist eine weitere, spannende und auch lustige Folge.

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Götz Piesbergen

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