Im Angesicht des Bösen kommt es zu großen Veränderungen.
Ein Tritt in den Magen
Die Allianz zwischen dem Dominion und den Breen trägt erste Früchte. Letztere haben nämlich die Erde direkt angegriffen, eine Tat, die noch nie zuvor einem Feind der Föderation gelungen ist. Schockiert überlegt das Sternenbündnis sein weiteres Vorgehen.
Kai Winn (Louise Fletcher) wird derweil von Gul Dukat aka Anjohl Tennan (Marc Alaimo) weiter auf den Pfad der Pah-Geister geführt. Der nächste Schritt ist, dass sie alte Überlieferungen über diese Wesen konsultiert. Doch das Hauptwerk verbirgt seine Geheimnisse vor ihr, bis sie eine folgenreiche Tat begeht.
Im Angesicht des Bösen ist eine Episode, die dem Zuschauer gefühlt in den Magen tritt. Und zwar nicht ein Mal, sondern gleich mehrere Male. Wiederholt kommt es zu Ereignissen, die einem schier den Atem verschlagen, weil man nicht mit ihnen gerechnet hat. Gleichzeitig sieht es für die Föderation nicht gut aus, bis am Ende sich etwas ereignet, das einem wieder etwas Hoffnung gibt.
Schock um Schock
Die Folge fängt mit einem Fanal an: dem Angriff der Breen auf die Erde. Der Schock der Besatzungsmitglieder von Deep Space Nine ist greifbar und wird durch Martoks Kommentar verstärkt, dass dies eine Tat sei, die noch nicht einmal die Klingonen gewagt haben. Man sieht zwar nicht die Attacke an sich, sondern nur die Nachwirkungen. Doch selbst das reicht aus, dem Zuschauer klarzumachen, wie heftig das abgelaufen sein muss. So sieht man beispielsweise, wie die Golden Gate Bridge in Trümmern liegt. Ein deutlicheres Signal hätten die Macher nicht wählen können.
Es macht einen deshalb dann auch so fassungslos, weil man in Im Angesicht des Bösen sieht, wie Weyoun sich über das Geschehen freut. Auch als Gul Damar Salz in die Wunde streut, indem er auf die Verluste der Breen verweist, stört den Vorta das nicht. Und spätere Ereignisse verstärken seine Euphorie nur noch mehr, als die Allianz einen weiteren großen Sieg einfährt. Der wird mit einem einprägsamen Bild verbunden: nämlich dem Verlust eines berühmten Raumschiffes. Es wird hier alles getan, um zu verdeutlichen, dass der Beitritt der Breen in die Allianz mit dem Dominion und den Cardassianern anscheinend kriegsentscheidend ist. Was vor allem daran liegt, weil diese fremde Spezies über eine Waffe verfügt, gegen die die Föderation kein Mittel hat.
Endgültig unter dem Einfluss stehend
Was verhindert, dass Im Angesicht des Bösen vollends zu einer depressiven Folge wird, ist eine Entwicklung bei den Cardassianern am Ende. Es ist eine, die im Laufe der letzten Episoden vorbereitet wurde und jetzt ihren Höhepunkt und Abschluss findet, weshalb sie auch logisch und folgerichtig erscheint. Und man darf gespannt sein, wie das Dominion auf diese Entwicklung reagieren wird.
Das andere Ereignis, das einem den Atem stocken lässt, ist die Entwicklung des Plots um Kai Winn und Anjohl Tennan. Hier wird es regelrecht mystisch, als das religiöse Oberhaupt der Bajoraner auf einen Text stößt, der ihr erstmal verschlossen bleibt. Hier wird gezeigt, wie sehr sie sich unter dem Einfluss des getarnten Gul Dukats von ihren Wurzeln entfernt hat, wie verbissen sie sucht.
Und als wäre dies noch nicht genug, begeht sie gegen Ende von Im Angesicht des Bösen eine Tat, die ein für alle Mal klarmacht, dass es für sie kein Zurück mehr gibt. Was insofern von Bedeutung ist, als dass sie zuvor die Wahrheit über ihren Geliebten erfährt. Was ihr dann allerdings am Ende gleichgültig ist. Womit ebenso bewiesen wird, dass die Kai endgültig unter dem Einfluss von Gul Dukat und den Pah-Geistern steht.
Persönliche Momente
Zwischendurch gibt es im Laufe der Folge immer wieder kleine, persönliche Momente. Szenen wie etwa die, wo Kasidy Yates ihren Ehemann damit konfrontiert, dass er seinen Einfluss hat spielen lassen, um sie für die nächsten Monate nicht mehr als Pilotin fliegen zu lassen. Oder wenn man sieht, wie Julian Bashir und Miles O’Brien über einem Tabletop-Spiel brüten. Es sind Augenblicke, die die Charaktere lebendig wirken lassen, was genau das Richtige ist.
Mit Im Angesicht des Bösen hat man eine weitere, grandiose Deep Space Nine-Folge vor sich.
Warpskala
WarpskalaPositiv
- Jede Menge Schock-Momente
- Viele Persönliche Momente
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