Die Nachempfindung der Erinnerungen und Emotionen der früheren Wirte bereitet Ezri Dax viel Probleme.
Keine Zeit zu verlieren
Nachdem Benjamin Sisko (Avery Brooks) wieder zurück auf der Station ist und auch die Propheten wiedergekehrt sind, herrscht wieder so etwas wie normaler Alltag. Allerdings nicht für alle. Denn Ezri (Nicole de Boer), die neue Dax-Wirtin, hat Probleme, sich mit den Erinnerungen und Empfindungen ihrer Vorgänger zurechtzufinden ebenso wie mit der Tatsache, dass Worf (Michael Dorn), der Ehemann ihrer Vorgängerin Jadzia, sie schneidet.
Sie ist sich unsicher, ob und welchen Weg sie für ihre Zukunft einschlagen soll, bis dann ihre Fähigkeiten als Counselor gefragt sind. Denn Garak (Andrew Robinson) hat extreme, klaustrophobische Anfälle, die ihn schier in den Wahnsinn treiben. Kann sie ihm helfen?
Die Macher von Deep Space Nine lassen mit Nachempfindung keine Zeit verstreichen. Es ist erst zwei Folgen her, dass sie Ezri Dax eingeführt haben. Und bereits mit der ersten regulären Episode der siebenten und letzten Season bauen sie den neuen Charakter aus.
Extreme Unsicherheit
Man lernt eine Ezri Dax kennen, die sich unsicher ist. Unsicher, wer sie ist und was sie selber möchte und was von ihren Vorgängern kommt. Unsicher, was sie auf Deep Space Nine soll. Und ebenso unsicher, was ihren Beruf angeht.
Die Umstände, die sie in Nachempfindung erlebt, machen es ihr auch nicht gerade einfach. Bei Garak scheint sie an die Grenzen ihrer Fähigkeiten als Counselor zu stoßen. Und Worf ist ihr ebenfalls keine große Hilfe, da er sie bewusst ignoriert und, wie oben erwähnt, schneidet.
Getragen wird diese Folge vor allem von der schauspielerischen Leistung von Nicole de Boer. Und sie schafft es mühelos, diese Verwirrtheit ihrer Figur glaubhaft rüberzubringen. Es hilft dabei, dass sie ein offenes Gesicht hat, wo man wirklich problemlos miterleben kann, wie sie von Emotion zu Emotion wechselt, wie unsicher sie sich manchmal ist, nur um dann wieder freundlich einen Entschluss zu fassen. Es ist großartig und macht auch jede Menge Spaß, das zu beobachten.
Ghosting auf Klingonisch
Das verhindert allerdings nicht, dass dieser Plot von Nachempfindung insgesamt eher langweilig daher kommt. Man hatte sich als Zuschauer mehr erhofft, vor allem mehr Interaktion mit Worf. Doch da geschieht nichts. Im Gegenteil: Die Kommunikation zwischen ihr und dem Klingonen wird bewusst auf ein Minimum reduziert. Mit der Konsequenz, dass der frühere Ehemann von Jadzia in dieser Episode wie ein Volltrottel wirkt. Er ignoriert nicht nur Ezri, sondern verbietet später auch anderen Offizieren, dass sie mit ihr in Kontakt treten. Es wird zwar ein Grund für sein Verhalten angegeben, doch ändert das nichts an der Tatsache, dass sein Gebahren idiotisch und out of Character wirkt.
Interessant wird Nachempfindung vor allem dann, wenn die Trill sich um Garak bemüht. Es ist wieder schön, dass Andrew J. Robinson einen Auftritt hat. Und in dieser Folge kann er ebenfalls glänzen.
Hilfsbedürftige unterstützen sich gegenseitig
Man sieht ihm richtig an, wie er leidet. Wie es ihn auffrisst – einerseits die Klaustrophobie, andererseits der Auslöser dafür. Und wie unwillig er sich gegenüber Ezri zeigt, die ihm doch nur helfen will.
Und so wird Nachempfindung vor allem von der Interaktion zwischen diesen beiden getragen, die beide insgeheim hilfsbedürftig sind. Ezri, weil sie orientierungslos ist und sich von der Behandlung von Garak erhofft, wieder Orientierung zu finden. Und Garak, weil ihn die Klaustrophobie und seine Taten fertig machen.
Garaks Probleme sind dabei definitiv der bessere Part der Episode, weil man seine Schwierigkeiten nachempfinden und auch deren Ursache verstehen kann, zumindest besser als bei Ezri Dax.
Warpskala
WarpskalaPositiv
- Nicole de Boers Darstellungsleistung
- Andrew Robinsions Schauspielarbeit
- Interkation zwischen den beiden
Negativ
- Interaktion zwischen Dax und Worf
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