Das Zeitportal bereitet der Familie O’Brien einiges an Kummer.

Es ist Leidenszeit

Bei einem Familienausflug gerät Molly O’Brien (Hana Hatae) in ein Zeitportal. Als man sie wieder zurückholen kann, sind für sie zehn Jahre vergangen und sie benimmt sich wie eine Wilde. Verzweifelt versuchen Miles (Colm Meaney) und Keiko (Rosalind Chao), ihr wieder ein normales Leben zu ermöglichen.

Doch dafür benötigen sie alle Zeit und Aufmerksamkeit, die sie sich nehmen können. Weshalb sie das jüngste Familienmitglied, Kirayoshi, in die Obhut von Worf (Michael Dorn) und Jadzia Dax (Terry Farrell) geben. Allerdings hat der Klingone so seine Probleme mit dem Kleinkind.

Es ist schon wieder eine Weile her, seit dem man das letzte Mal Miles O’Brien hat leiden sehen. Immerhin ist der Chefingenieur von Deep Space Nine derjenige, dessen Leben am häufigsten durch externe Umstände litt. In Das Zeitportal ist er allerdings nicht der Einzige, der von den Ereignissen betroffen ist. Es ist seine gesamte Familie, also Ehefrau und Kinder inklusive.

Das Zeitportal

Eltern kümmern sich um ihre Kinder

Im Prinzip müsste es daher dafür sorgen, dass dies wieder eine spannende Folge wird, in der lang und breit die Höllenqualen thematisiert werden, die die O’Briens durchmachen, weil ihre Tochter sich verändert hat. Ebenso wie die Bemühungen, die sie anstreben, um ihrem Kind zu helfen.

Und in der Tat ist es so, dass man eben exakt dies in Das Zeitportal erhält. Es ist ein Familiendrama, mit jeder Menge überraschenden Wendungen und genügend Plotmaterial, um nicht nur Miles glänzen zu lassen, sondern auch Keiko

Weshalb man auch so Szenen erhält, wie die, in der beide versuchen, eine Kommunikation mit ihrer Tochter aufzubauen. Dabei bedienen sie sich der Spielsachen, die sie als kleines Kind gerne genutzt hatte. Eine hinreißend inszenierte Sequenz, die das Potential der Episode deutlich macht.

Potential nicht genutzt

Doch wie es schon oft zuvor der Fall war, reicht bloßes Potential nicht aus, um zu überzeugen. Und dies ist in Das Zeitportal ebenso Sachlage. Es ist eine Folge mit einigen guten Szenen, insgesamt herrscht hier allerdings die enorme Langeweile vor.

Das große Problem, dass diese Episode hat, ist, dass sie es nicht schafft, das Interesse des Zuschauers zu erwecken. Gefühlt wirkt alles, was man hier sieht, zu sehr gewollt, zu sehr forciert. Man soll Mitgefühl mit den O’Briens haben, doch am Ende ist es einem egal, was hier geschieht. Es ist im Prinzip einfach nur ein weiterer Tag im gequälten Leben des Miles O’Brien, nur eben mit dem Unterschied, dass jetzt auch seine Familie mit davon betroffen ist.

Dabei geben sich die Schauspieler, allen voran Michelle Krusiec als erwachsene Molly O’Brien, in Das Zeitportal jede Mühe, um eine überzeugende Arbeit abzuliefern. Doch auch sie können nicht verhindern, dass der Plot der Folge langweilt. Es fehlt einfach die nötige Spannung.

Das Zeitportal

Eine bessere Nebenhandlung

Besser ist der B-Plot, in dem sich Worf und Jadzia um Kirayoshi kümmern. Hier wird das Thema Kinderwunsch aufgegriffen und gleichzeitig auch die Ehe zwischen den beiden weiterentwickelt. Die Handlung dreht sich vor allem darum, dass der Klingone sich für einen überragenden Vater hält, bis seine Trillehefrau ihm das Gegenteil beweist.

Als geneigter Star Trek-Fan kann man über die Aussage von Worf in Das Zeitportal nur erstaunt die Augenbraue heben. Schließlich konnte er bei der Erziehung seines ersten Kindes nicht gerade glänzen. Im Gegenteil: Er hat seinen Sohn Alexander nach dem Tod seiner Mutter in TNG zunächst einmal an seine eigenen Eltern abgeschoben. Und nach seiner Rückkehr war die Beziehung zwischen den beiden eher holprig. Was man ja auch in der DS9-Episode Söhne und Töchter bemerkt hatte.

Umso interessanter ist die Art und Weise, wie Jadzia ihrem Gatten in der Folge seine Fehler aufzeigt. Dabei beweist sich ein Mal mehr, dass die Trill eine intelligente und gewitzte Person ist. Sie ergänzt ihren Ehemann perfekt.

Das Zeitportal ist jetzt kein kompletter Reinfall, dafür sorgt schon allein der B-Plot. Doch ebenso ist es auch kein Überflieger. Sie langweilt einen nur, das ist alles.

Warpskala

Warpskala
5 10 0 1
5/10
Total Score

Positiv

  • Nebenhandlung mit Worf und Jadzia Dax

Negativ

  • Haupthandlung mit der Familie O'Brien
Götz Piesbergen

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