Worf unterzieht sich einem Wandel des Herzens.
Ein gemeinsames Abenteuer
Worf (Michael Dorn) und Jadzia Dax (Terry Farrell) sind bereits sein einiger Zeit glücklich miteinander verheiratet. Doch dann werden sie das erste Mal gemeinsam auf eine Mission geschickt. Sie sollen von einem abtrünnigen Cardassianer wichtige Informationen über die Gründer erhalten. Dieses Vorhaben könnte allerdings das Paar gefährden und sogar entzweien.
Auf Deep Space Nine wagen sich Miles O’Brien (Colm Meaney) und Julian Bashir (Alexander Siddig) hingegen an etwas schier Unmögliches. Sie wollen Quark (Armin Shimerman) beim Tongo schlagen. Problem ist nur, dass der Ferengi schon seit mehreren hundert Spielen ungeschlagen ist und diese Siegesserie sicherlich mit allen möglichen Mitteln verteidigen wird.
Worf und Jadzia Dax sind mittlerweile so etwas wie das Vorzeigepaar von Deep Space Nine geworden. Die Trill und der Klingone ergänzen sich perfekt. Wo er wortkarg und mürrisch ist, ist sie fröhlich und kommunikativ. Das beste Beispiel für den Spruch „Gegensätze ziehen sich an“. Umso schöner, dass das Paar in Wandel des Herzens endlich ein gemeinsames Abenteuer erlebt, anstatt wie sonst jeweils für sich ein eigenes Erlebnis zu haben.
Die Stimmung kippt
Und von Beginn an wird die besondere Chemie zwischen den beiden Figuren in den Vordergrund gestellt. Man sieht, wie sie quasi auf Knopfdruck professionell werden und doch, selbst in den gefährlichsten Situationen, Zeit für kleine Flirteinlagen finden. Auch dies verstärkt den Eindruck der enormen Verbundenheit zwischen den beiden.
Doch natürlich kann eine Episode nicht einfach so das Duo auf ein Unternehmen schicken, ohne dass etwas schiefläuft. Weshalb dann folgerichtig ab der Mittel von Wandel des Herzens ein besonderer Faktor eingeführt wird, der dafür sorgt, dass die Folge an Spannung gewinnt. Und das ist in diesem Fall die Tatsache, das Jadzia Dax bei einem Scharmützel verletzt und im Laufe der restlichen Laufzeit immer schwächer wird.
Womit die Stimmung in der Episode kippt. War sie zuvor noch von einem leichten, verspielten Tonfall gekennzeichnet, wird die Atmosphäre ab da bedrückend und spannend. Denn die Beziehung zwischen den beiden wird auf die Probe gestellt, eben da sie irgendwann nicht mehr zum Erfolg der Mission beitragen kann und Worf bald eine Entscheidung fällen muss.
Großartig inszeniert
Welche das ist, wird an dieser Stelle nicht verraten. Nur so viel: Wandel des Herzens inszeniert diesen einen Moment, diese eine Szene, in der der Klingone eine alles entscheidende Wahl trifft, perfekt. Alles, von der Kamerafahrt bis hin zum Sounddesign packt den Zuschauer und bringt ihn dazu, bis zum Ende weiter zu gucken.
Allerdings schafft es die Episode nicht, einem glaubwürdig zu erklären, wieso ausgerechnet Worf und Jadzia Dax zusammen auf die Mission geschickt werden. Zwar wird zu Beginn von Wandel des Herzens ausgesagt, dass die beiden die einzigen verfügbaren Offiziere seien. Aber man fragt sich trotzdem, ob es eine so gute Entscheidung ist, ein Paar gemeinsam einen solchen Auftrag zu geben. Denn man sieht, welche Konsequenzen es hat, wenn dann etwas schiefläuft und einem Partner etwas zustößt.
Doch auch der Nebenplot enttäuscht. Zwar ist es schön zu sehen, dass Julian Bashir und Miles O’Brien erneut ein gemeinsames Abenteuer erleben. Aber es ist am Ende wieder nur ein typischer B-Plot, wie man ihn bereits seit Langem nicht mehr hatte.
Leider wieder ein typischer B-Plot
Gemeint ist damit, dass der einzige Sinn und Zweck dieser Handlung ist, die Laufzeit von Wandel des Herzens zu füllen. Es wird ein Szenario aufgebaut, dass ein wenig Abwechslung im Vergleich zum Hauptplot bieten soll. Wodurch diese B-Handlung allerdings vergleichsweise seicht daherkommt und nicht überzeugt. Es gibt zwar gute Ansätze, die zeigen, welche Auswirkungen die Beziehung zwischen Jadzia und Worf auf andere hat. Doch am Ende wird der Plot nach nur wenigen Szenen wieder beendet. Er läuft noch nicht mal bis zum Ende der Folge, was genau zeigt, wie „bedeutsam“ er für die gesamte Episode ist.
Es sind eben diese Gründe, die am Ende dafür sorgen, dass nach einer Reihe sehr guter bis hervorragender Folgen die aktuelle dann doch enttäuscht.
Wertung
WertungPositiv
- Chemie zwischen Worf und Jadzia
Negativ
- Begründung für gemeinsame Mission unglaubwürdig
- B-Plot
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