In Immer die Last mit den Tribbles wurden 30 Jahre Star Trek gefeiert.

Eine kleine, wohlverdiente Auszeit

Da die Defiant auf Grund der Sabotage eines ehemaligen klingonischen Agenten (Charlie Brill) in die Vergangenheit geraten war, ermitteln zwei Agenten der Abteilung für temporale Ermittlungen in dem Fall. Denn es gilt herauszufinden, ob durch diese unfreiwillige Zeitreise nichts in der Zeit verändert wurde. Und so lassen sich Dulmur (Jack Blessing) und Lucsly (James W. Hansen) erzählen, was den Offizieren damals widerfahren war.

Denn sie trafen auf die allererste Enterprise, die auf einer diplomatischen Mission unterwegs war. Und während sie versuchten, herauszufinden, was der klingonische Agent vorhatte, konnten sie gleichzeitig nicht verhindern, dass sie auch in die damaligen Ereignisse verwickelt wurden. Denn das alte Schiff transportierte eine gewisse Weizenart. Und der Besatzung wurden parallel süße Haustiere mit dem Namen Tribbles angedreht …

Mit Immer Last mit den Tribbles nimmt sich Deep Space Nine eine kleine Auszeit von den laufenden Ereignissen in der Galaxie. Anstatt sich mit dem Dominion oder einem aggressiven klingonischen Reich herumzuschlagen, geht es dieses Mal auf in die Vergangenheit, um eben diese zu zelebrieren. Und das tut es auf eine äußerst vergnügliche Art und Weise.

Die Fortsetzung einer der besten „Star Trek“-Folgen

Das fängt schon mit der Wahl an, welche Episode der klassischen Serie als Grundlage für dieses Jubiläum gewählt wurde. Es wurde Kennen Sie Tribbles ausgewählt, eine Folge, die nicht ohne Grund zu einer der beliebtesten von Star Trek insgesamt zählt. Es ist eine humoristische Episode, ohne jedoch allzu klamaukig zu werden oder dabei die Charaktere aus den Augen zu verlieren.

Und im Vergleich dazu setzt Immer die Last mit den Tribbles nochmal einen obendrauf. Gefühlt ist diese Folge noch lustiger, noch komischer, als es beim Original der Fall war. Von Anfang bis Ende merkt man dabei, dass die Macher der Serie mit einer enormen Motivation zu Werk waren, was sich auch auf die Arbeit der beteiligten Schauspieler auswirkt.

Es fängt schon mit dem Besuch der beiden Agenten an. Dulmur und Lucsly sind nichts anderes als Anagramme der beiden FBI-Agenten Mulder und Sculley, bekannt aus der Akte X-Serie. Wie die zwei sichtlich genervt die schlechten Zeitgags der Besatzung über sich ergehen lassen, ist schon ein Genuss. Ebenso wie sie reagieren, als sie erfahren, auf wen und was die Defiant damals stieß.

Keine Erklärungsnot

Ebenso ist es wunderschön zu sehen, wie Immer die Last mit den Tribbles es schafft, nahezu allen Figuren gerecht zu werden. Und diejenigen, die man für die Folge nicht brauchte, wurden dann einfach nicht mitgenommen. Quark (Armin Shimerman) hat nur einen, wenn auch sehr gelungenen, Kurzauftritt am Ende der Episode. Und Jake Sisko (Cirroc Lofton) ist mal wieder überhaupt nicht anwesend und wird nicht namentlich erwähnt.

Aber so erlebt man eine Jadzia Dax (Terry Farrell), die in Erinnerungen schwelgt und beispielsweise unbedingt Koloth auf dem Höhepunkt seiner Macht treffen möchte. Oder das Duo Miles O’Brien (Colm Meaney) und Julian Bashir (Alexander Siddig), das bei allen Bemühungen, nicht aufzufallen, dann doch in Ärger gerät. Oder einen Worf (Michael Dorn), der die Tribbles hasst und ein großes Geheimnis um den Grund für die Unterschiede zwischen seinem Aussehen und dem damaligen klingonischen Look macht.

Vor allem Letzteres ist aber auch ein Beweis dafür, wie die Macher von Immer die Last mit den Tribbles sich nicht bemühten, die Reise in die Vergangenheit zu nehmen, um Unterschiede zwischen damals und heute zu erklären. Das hätte die Handlung der Folge auch zu sehr belastet und ihr vermutlich einiges an der Leichtigkeit genommen, die sie eben auszeichnet.

Eine gute Idee

Es ist eine grandiose Folge, bei der man wiederholt lachen muss, einfach weil die Ereignisse so herrlich komisch sind. Die Szene, in der Miles O’Brien und Julian Bashir nicht wissen, wie man die Turbolifte von damals bedient hat, ist ein Beispiel dafür. Man fühlt sich dabei ein wenig an Star Trek IV erinnert, wo Montgomery Scott (James Doohan) ebenfalls Schwierigkeiten hatte, mit einer für ihn primitiven Technik umzugehen.

Doch gleichzeitig sind es die Momente, wo die Protagonisten von Deep Space Nine ungewollt mit den Charakteren der originalen Ära interagieren, die ein weiteres Highlight von Immer die Last mit den Tribbles sind. Höhepunkt ist dabei sicherlich, wie Jadzia Dax und Benjamin Sisko im Silo voller Tribbles hocken und versuchen, die Bombe zu finden. Derweil ein ahnungsloser James T. Kirk (William Shatner) eben dieses öffnet und von einer Lawine dieser Wesen begraben wird.

Es ist übrigens auch super, dass es den Machern der Serie gelungen ist, den Darsteller des klingonischen Spions aus der Originalfolge mit in diese Homagepisode einzubinden. So entsteht eine wunderbare Verbindung zwischen den beiden Zeiten. Und auch gleichzeitig eine, mehr oder weniger, logische Erklärung für die Zeitreise.

Ein Aufwand, der sich gelohnt hat

Was Immer die Last mit den Tribbles jedoch so beeindruckend macht, ist die Technik. Es ist den Machern der Fernsehserie gelungen, den Look und die Atmosphäre der damaligen Serie in die Moderne zu übertragen. Dabei haben sie es auch gleichzeitig geschafft, die Charaktere der beiden Zeiten so ins Filmmaterial einzufügen, dass man, zumindest aus Laiensicht, nicht merkt, welche Szenen aus der TOS-Ära stammen und welche in Deep Space Nine extra gedreht wurden. Der Aufwand, das herzustellen, muss enorm gewesen sein. Und für den Zuschauer hat er sich gelohnt.

Immer die Last mit den Tribbles ist grandios. Es steht der Originalfolge in nichts nach. Es ist eine wunderbare Hommage, aber auch gleichzeitig eine super für sich stehende Folge. Die im Original übrigens Trials and Tribble-lations lautet.

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Götz Piesbergen
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