Die Erpressung setzt Miles O’Brien ziemlich zu.
Und schon wieder steckt Miles O’Brien in Problemen
Keiko O’Brien (Rosalind Chao) kommt von einem Besuch der Feuerhöhlen auf Bajor zurück nach Deep Space Nine. Doch etwas stimmt nicht mit ihr. Es stellt sich heraus, dass ein sogenannter Pah-Geist sie besessen hat. Und dieser erpresst jetzt Chief Miles O’Brien (Colm Meaney). Sollte dieser nicht seine Forderungen erfüllen, würde er dessen Ehefrau umbringen.
Und tatsächlich bringt er sie mehrere Male in lebensgefährliche Situationen. Nach außen hin gaukelt er allen vor, dass er Keiko sei, doch insgeheim setzt er Miles O’Brien immer mehr unter Druck. Dieser weiß nicht weiter und vertraut sich Rom (Max Grodenchik) an, der ihm einen entscheidenden Hinweis darauf gibt, was der wahre Plan des Pah-Geists sein könnte.
Man muss schon fast Mitleid mit Miles O’Brien haben. Denn wann immer er im Mittelpunkt der Handlung steht, durchleidet er eine schlimme Situation. So auch in Die Erpressung, wobei dieses Mal nicht er selbst in Mitleidenschaft gezogen wird. Jedenfalls nicht direkt.
Super Leistungen
Vielmehr ist es seine Frau Keiko, die von einem sogenannten Pah-Geist besessen ist. Es wird dabei von Anfang an klar gemacht, dass dieser nichts Gutes vorhat. Zu keiner Sekunde bemüht sich die Folge, das Böse, das dieses Wesen darstellt, irgendwie aufzuweichen. Im Gegenteil: Wiederholt wird betont, wie fies und gemein diese Kreatur ist.
Dadurch baut Die Erpressung einen enormen Druck auf Miles O’Brien auf. Und hier muss man wirklich die darstellerische Leistung von Colm Meaney loben, der die Verzweiflung seines Charakters deutlich rüberbringt. Man merkt richtig, wie er einfach nicht weiterweiß und dabei gleichzeitig vor seinen Freunden und Kameraden eine gute Mine zum Bösen Spiel machen muss. Höhepunkt ist hierbei sicherlich, wie er vor lauter Frust ein Glas zerstört.
Diese Szene spitzt diese Perversität des Pah-Geists enorm zu. Denn was für Außenstehende wie eine rührende Ehefrau wirkt, die sich um die Verletzung ihres Mannes kümmert, ist in Wahrheit ein genervtes Wesen, das seine Drohungen nochmal betont. Für den Chief wird dabei deutlich, dass es für ihn kein einfaches Entkommen gibt.
Ein freudiges Wiedersehen
Doch auch Rosalind Chao muss man für ihre Schauspielarbeit in dieser Folge loben. Man spürt richtig, wie sie es genießt, ihre „Flügel“ auszustrecken und dieses Mal eine herausfordernde Rolle darzustellen. Denn sie muss eben jenes Doppelspiel zwischen Fassade und Zorn mittragen, was ihr problemlos gelingt. Man kauft ihr das Fiese und Gemeine in Die Erpressung deutlich ab, ebenso, wie auch die Unschuldigkeit des Wirtskörpers betont wird.
Auch Rom spielt in dieser Folge eine wichtige Rolle. Und es ist ein freudiges Wiedersehen mit dem Bruder von Quark. Zuletzt hat man ihn ja in Der Streik gesehen.
Für den Ferengi hat sich seit damals einiges getan. Er ist zwar jetzt Ingenieur an Bord von Deep Space Nine, doch man merkt Die Erpressung an, dass er sich von ganzem Herzen wünscht, Teil der Mannschaft um Miles O’Brien zu sein. Doch da er nicht in dessen Schicht aktiv ist, ist das nicht so ohne Weiteres möglich. Wie man ihn allerdings kennt, macht auch er gute Mine zum bösen Spiel und versucht, die Lage positiv zu sehen.
Gewisse Parallelen sind vorhanden
Und dann blüht er förmlich auf, als der Chief ihn ins Vertrauen setzt. Er liefert dabei auch den entscheidenden Hinweis darauf, was dieser Pah-Geist ist und erwähnt ebenfalls wieder Leetah, das bajoranische Dabo-Mädchen, das man schon seit längerer Zeit nicht mehr sah. Aber da sie genannt wurde, kann man davon ausgehen, dass die Rolle nicht aus der Serie geschrieben worden ist, sondern vielleicht demnächst wieder auftaucht? Es würde zu Deep Space Nine passen, wo Nebenfiguren nie komplett verschwinden, sondern immer noch das Potential haben, erneut aufzutauchen.
Wobei das, was man über diese Pah-Geister in Die Erpressung erfährt, interessant sind. Es handelt sich um Gegenstücke zu den Propheten, den Wurmlochwesen, die einst von diesen aus demselbigen in die Feuerhöhlen auf Bajor verbannt wurden. Parallelen zur christlichen Mythologie und dem Schicksal, was Luzifer widerfahren ist, sind sicherlich durchaus gewollt. Und irgendwie kann man am Ende auch nicht so ganz glauben, dass mit dem Ende der Folge diese Wesen nie wieder vorkommen werden. Denn so eine Entwicklung würde zu Deep Space Nine nicht passen.
Die Erpressung, auf Englisch The Assigment, Die Aufgabe, ist eine erstklassige Folge, die vor allem von dem Spiel Colm Meaneys und Rosalind Chaos getragen wird.
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