Quark muss lernen, dass klingonische Liebschaften Gefährliche Liebschaften sind.
Wo die Liebe hinfällt
Grilka (Mary Kay Adams), die Klingonin, der Quark (Armin Shimerman) vor einigen Jahren mal geholfen hat, kommt auf Deep Space Nine. Und ihre Anwesenheit sorgt dafür, dass der Ferengi um sie werben möchte. Doch da er sich nicht in den klingonischen Traditionen auskennt, braucht er dazu die Hilfe von Worf (Michael Dorn).
Unterdessen haben die O’Briens und Kira (Nana Visitor) ein Problem. Sie wissen nicht, wie sie miteinander umgehen sollen und ob und wie der Major sich und das ungeborene Kind schonen soll. Eine verzwickte Lage.
Lady Grillka, bekannt aus Das Haus des Quark, ist in Gefährliche Liebschaften zurück. Und sie sorgt für ziemlich viele Turbulenzen, als der Ferengibarkeeper entdeckt, dass er sie liebt und um ihre Hand anhalten möchte. Wie üblich, wenn er im Mittelpunkt einer Folge steht, ist das Endprodukt eine lustige und unterhaltsame Episode.
Eine gelungene Figurenkonstellation
Und so sieht man, wie er sich in dieser Folge darum bemüht, um die Hand der Klingonin anzuhalten. Und genau wie bei der letzten Begegnung der beiden hat man es hier mit einem Clash of Cultures zu tun. Wobei der Fokus dieses Mal eher auf dem Aspekt liegt, dass der Ferengi bereit ist, die klingonischen Sitten kennenzulernen, um mit seinem Bemühen erfolgreich zu sein. Das beweist, wie ernst es ihm mit seinem Anliegen ist, wie sehr er in die Lady Grillka verliebt ist.
Was Gefährliche Liebschaften jetzt so besonders macht, ist die Figurenkonstellation. Denn da der Ferengi sich in der klingonischen Kultur ja nicht so gut auskennt, braucht er Hilfe. Und die erhält er von Worf und Jadzia Dax (Terry Farrell), den ausgewiesenen Experten für dieses Thema. Was eben auch dafür sorgt, dass der Plot der Episode die gewisse Würze kriegt, um einen zu unterhalten.
Denn das Endergebnis ist eine Folge, die vor allem durch ihre Unvorhersehbarkeit gefällt. Es wäre ein Leichtes gewesen, wenn die Macher der Episode ein Beziehungsdreieck zwischen Worf, Grillka und Quark eingebaut hätte, mit Jadzia Dax als Außenstehende, die das Geschehen auf ihre betont lässige Art und Weise beobachtet und kommentiert. Stattdessen werden Worfs Ambitionen bereits im ersten Drittel knallhart zerstört, als ihm klargemacht wird, dass er als Entehrter sich erst gar nicht um die Hand der Lady zu bemühen braucht. Was am Ende dazu führt, dass der klingonische Sternenflottenoffizier umso mehr den Ferengi unterstützt.
Eine unglaubliche Unterstützung
Und dabei ist es überraschend, wie weit diese Unterstützung in Gefährliche Liebschaften geht. Dass Worf sich wirklich darum bemüht, Quark zum Ziel zu führen, inklusive Fernsteuerung in einem klingonischen Kampf. Das ist eine Entwicklung, die man so von dem Commander nicht erwartet hätte, war er doch bislang nie so richtig ein Freund des Ferengi. Aber dieser Beistand wird glaubhaft und logisch herbeigeführt!
Doch das Beste an der Folge ist das Finale. Es sind Szenen, in denen klar wird, dass sowohl Quark als auch Worf und Jadzia Dax in ihren jeweiligen Beziehungen wichtige Schritte getan haben. Und vor allem bei den letzten beiden ist dies erfreulich zu sehen, da eine gewisse Attraktion zwischen ihnen deutlich zu spüren war. Schließlich konnte die Trill den grimmigen Klingonen ein ums andere Mal davon überzeugen, dass er sie nicht unterschätzen darf, nur weil sie eine nicht-klingonische Frau ist.
Gefährliche Liebschaften lebt von diesen Entwicklungen und von dem wunderbaren Humor, der die ganze Zeit zu spüren ist. Die Szenen sprühen förmlich vor gelungenen Dialogen und Gags, in denen man zwar über das Geschehen lacht, doch gleichzeitig werden dadurch die Charaktere nicht herabgezogen. Im Gegenteil: Es betont einfach nur die Ereignisse.
Nicht glaubwürdig
Leider hat die Folge dann auch noch einen B-Plot, der im Vergleich zum Hauptgeschehen nicht überzeugen kann. Die Probleme der O’Briens und Kira Nerys können einfach nicht mithalten. Im Gegenteil: Wo die Beziehungsprobleme zwischen Quark, Grillka, Worf und Jadzia Dax leichtfüßig und natürlich wirken, wirkt hier das Geschehen platt und forciert. So nett es auch ist, dass sich dieser besonderen Konstellation in der Familie gewidmet wird: Es wäre besser gewesen, man hätte einen anderen Ansatz und/oder eine andere Episode gefunden.
Auch der deutsche Titel kann leider die Erwartungen nicht erfüllen. Gefährliche Liebschaften klingt dramatischer, wie die US-Version Looking for par’Mach in All the Wrong Places es klingen lässt. Dort verrät nämlich der Folgenname bereits, dass der Inhalt locker und lustig wird.
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