Die galaktische Barriere ist das letzte Hindernis zwischen der Discovery und den Schöpfern der DMA.
Ein wenig auf die Bremse treten
Die neue DMA ist stärker als die alte. Es bleibt daher nicht mehr viel Zeit, Kontakt mit der Spezies 10-C, die hinter der Schöpfung der Anomalie steckt, aufzunehmen. Zu diesem Zweck soll die Discovery auf eine besondere Mission gehen. Sie soll durch die galaktische Barriere in die Heimat jener Schöpfer außerhalb der Milchstraße aufbrechen. Mit an Bord ist nicht nur die normale Crew, sondern ebenso Diplomaten der Föderation, darunter auch die Präsidentin Rillak (Chelah Horsdal) persönlich.
Ruon Tarka (Shawn Doyle) und Cleveland Booker (David Ajala) wollen ebenfalls durch die galaktische Barriere. Doch dafür brauchen sie programmierbare Antimaterie. Die befindet sich an einem Ort, an den der Wissenschaftler keine guten Erinnerungen besitzt. Denn dort fand er vor vielen Jahren einen guten Freund und verlor ihn kurz darauf wieder…
Mit Die galaktische Barriere tritt Star Trek – Discovery etwas auf die Bremse. Die Haupthandlung entwickelt sich zwar weiter. Aber längst nicht so schnell oder weit, wie man es nach den letzten Ereignissen erwartet hätte.
Mehr Tiefe ist gut
Gleichzeitig wird mit der galaktischen Barriere ein Bereich des Star Trek-Universums aufgesucht, der langjährigen Zuschauern durchaus bekannt vorkommt. Schließlich war das der Handlungsort der dritten regulären Star Trek-Folge überhaupt, Die Spitze des Eisberg. Umso gespannter kann man darauf sein, wie der Versuch der Durchquerung dieses Mal vonstatten gehen wird, was jetzt passiert und ob und wie die Discovery diese Grenze durchquert.
Doch ist dies nur ein Teil dessen, was in Die galaktische Barriere stattfindet. Der andere Teil besteht darin, dass man zum ersten Mal seit seinem ersten Auftreten mehr über die Vergangenheit von Ruon Tarka erfährt. Wodurch der Charakter, der lange Zeit durch sein arrogantes und überhebliches Agieren definiert wurde, mehr Tiefe erhält.
Es ist auch der deutlich interessantere Part der Episode. Eben weil man eine völlig neue Seite an Tarka kennenlernt, die ihn menschlicher wirken lässt, ohne allerdings seine arrogante und überhebliche Persönlichkeit zu sehr abzuschwächen. Aber man kann nach dem Anschauen dieser Folge sein Verlangen nachvollziehen, unbedingt die Energiequelle der DMA zu nutzen. Wobei man die Befürchtung hegt, dass hier der Wunsch Vater des Gedanken ist.
Auf Wiedersehen und Willkommen zurück
Der Fokus auf Tarka hat in Die galaktische Barrier zur Folge, dass Cleveland Booker auf die Funktion eines Stichwortgebers reduziert wird. Aber das ist in diesem Fall kein Problem, da der einstige Lebensgefährte von Michael Burnham (Sonequa Martin-Green) in den letzten Episoden mehr als genug Profil erhalten hat. Schaden tut ihm daher diese Folge, wo er nur wenig zu tun hat, nicht.
Im Vergleich dazu kann der Discovery-Plot der Episode nicht ganz überzeugen. Geprägt ist er von den Vorbereitungen der Reise durch die galaktische Barriere sowie vom Vorgang der Durchreise an sich. Und natürlich auch einigen persönlichen Momenten.
Die Vorbereitungsphase besteht aus Abschieden und Wiedersehen. Es tritt das Brückencrewmitglied Lieutenant Commander Bryce (Ronnie Rowe, Jr.) ab, der zu den Mannschaftsmitgliedern der Discovery zählt, die regelmäßig zu sehen waren, aber nur wenig zu sagen haben. Es ist also kein großer Verlust. Umso erfreulicher ist es, dass Adira Tal (Blu del Barrio) wieder mit an Bord kommt, auch wenn sie in Die galaktische Barriere eher wenig zu tun bekommt.
Burnham nervt wieder
Ansonsten wird die Episode von der Reise durch die titelgebende Barriere geprägt, beziehungsweise von Reibereien zwischen Präsidentin Rillak und Michael Burnham. Es geht darum, wie sich das politische Oberhaupt an Bord der Brücke verhält. Und das ist leider auch der große Schwachpunkt der Folge.
Man ist ja gewohnt, dass Michael Burnham immer im Mittelpunkt des Interesses der Serie steht, beziehungsweise auch häufig in einem Streitgespräch recht hat. In den vorherigen Folgen konnte dies dadurch aufgefangen werden, dass der Konflikt mit Cleveland Booker ein persönlicher war. Doch die Auseinandersetzung mit Rillak ist etwas komplett anderes.
Das große Problem dieses Zwists zwischen ihr und Rillak in Die galaktische Barriere ist, dass ihre „Rechthaberei“ hier einem schnell auf den Keks geht. Es gibt in dieser Folge keinen Faktor, der diese nervige Seite der Protagonistin von Star Trek – Discovery abfängt oder abschwächt. Man lernt hier eine Burnham von ihrer schlimmsten Seite kennen, extrem ungefiltert, kurz enorm störend.
Kirk lässt grüßen
Wobei Präsidentin Rillak nicht viel besser ist. Das fängt schon damit an, dass sie auf eine kirksche Art beschließt, selber an der Mission teilzunehmen und sich über die Bedenken ihrer Untergebenen hinwegsetzt. Und es geht mit ihrem Verhalten während des Verlaufs weiter, wo sie stur darauf besteht, den Mitreisenden keine schlechten Nachrichten zu geben, und erst von Michael Burnham dazu überredet werden muss. Es ist schade, dass sie so dargestellt wird, da sie bislang eine durchaus interessante Figur war.
Immerhin wird die Beziehung zwischen Saru (Doug Jones) und Präsidentin T’Rina weiterentwickelt. Für den Kelpi ist dies ein wichtiger Plot, da er dadurch etwas zu tun bekommt, als nur ständig auf der Brücke zu stehen und zu versuchen, auf Michael Burnham aufzupassen. Man darf gespannt sein, wie sich diese Handlung weiterentwickeln wird.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Ruon Tarka erhält charakterlische Tiefe
Negativ
- Reibereien zwischen Präsidentin Rillak und Michael Burnham
- Michael Burnham hat mal wieder Recht
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