Wunder dauern etwas länger heißt es im dritten Star Trek – Corps of Engineers-Sammelband.
Nostalgische Gefühle
Beim Lesen von Wunder dauern etwas länger überkamen mich nostalgische Gefühle. Es war ein Wiedersehen mit Figuren, die ich schon seit langem nicht mehr gesehen hatte – und deren Abwesenheit mir dann doch schmerzlich bewusst wurde.
Es ist schade, dass die Reihe hierzulande mit Zusammenbrüche vorzeitig eingestellt wurde. Denn allem Anschein nach haben die Verkaufszahlen, sowohl der eBooks als auch der Sammelbänder, nicht ausgereicht, um eine Fortsetzung zu rechtfertigen. Und das, obwohl der dritte Band einmal mehr bewies, zu was die Reihe in der Lage ist.
Erneut sind vier Erzählungen in diesem Band gesammelt. Den Anfang in Wunder dauern etwas länger macht Der Aussenposten von Aaron Rosenberg, ehe dann wieder das CoE-Urgestein Keith R. A. DeCandido eine Erzählung beisteuert. Der Titel seiner Geschichte lautet Achtung, Monster. Story #3 ist Der Hinterhalt von Dave Galanter und Greg Brodeur, derweil der Abschluss Schritt für Schritt aus den Federn von Dan Jolley und Scott Ciencin kommt.
Ein Ausreißer, ansonsten alles sehr gute Romane
Was einem als Allererstes auffällt, ist, dass Greg Brodeur auch beim Sammelband nicht auf dem Cover gelistet wird. Und genau wie beim ersten Erscheinen von Der Hinterhalt wird kein Grund dafür genannt, was wirklich seltsam ist.
Die Qualität der gesammelten Stories in Wunder dauern etwas länger ist dabei überwiegend gut. Der einzige Ausreißer ist Schritt für Schritt, dessen Überzeugungskraft unter anderem daran scheitert, dass die Welt, in der die Geschichte stattfindet, zwar atemberaubend beschrieben wird, aber gleichzeitig ein enorm unlogisches Element besitzt. Mal ganz abgesehen davon, dass sich die handlungstragenden Figuren gegenseitig die Luft zum Atmen nehmen und sie sich dementsprechend wenig weiterentwickeln können.
Die beste Story von Wunder dauern etwas länger ist die allererste. Der Aussenposten ist insofern ein wichtiger Roman, als dass man hier das erste Mal erkennen kann, wie die Charaktere sich weiter entwickelt haben. Das merkt man vor allem an dem Binär Soloman, der zwar immer noch unter dem Verlust seines Partners leidet, dies aber besser verkraftet als zu Beginn der Serie.
Eine wunderbare Reihe
Wobei natürlich die anderen beiden Erzählungen im Vergleich nicht schlecht sind. Sie haben einfach nur ein paar Mankos, die den ansonsten sehr positiven Gesamteindruck schmälern. Bei Keith R. A. DeCandidos Achtung, Monster ist es das etwas vorschnelle Ende, derweil die letzte Szene von Der Hinterhalt wie ein unnötiger Comedy Relief wirkt.
Trotzdem kann ich den dritten Sammelband der Corps of Engineers-Reihe, Wundern dauern etwas länger jedem Star Trek-Fan nur empfehlen. Schon allein, weil man so eine wunderbare Serie kennenlernt, die sich hierzulande jedoch leider nicht durchsetzen konnte.
Autor: Aaron Rosenberg, Keith R. A. DeCandido, Dave Galanter, Greg Brodeur, Scott Ciencin, Dan Jolley
Titel: Star Trek – Corps of Engineers Sammelband 3: Wunder dauern etwas länger
Originaltitel: Star Trek – S.C.E. : Book 3
Übersetzer: Susanne Picard
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 11/2016
Einband: Taschenbuch
Seiten: 303
ISBN: 978-3-95981-158-3
Sonstige Informationen:
Produktseite
Warpskala
WarpskalaPositiv
- Achtung, Monster
- Der Hinterhalt
- Schritt für Schritt
Negativ
- Der Aussenposten
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