Heimliche Helden heißt es im zweiten Sammelband der Star Trek – Corps of Engineers-Reihe.
Wofür ein Sammelband gut ist
Abwechslung wird in der Corps of Engineers-Reihe schon fast automatisch groß geschrieben. Denn dadurch, dass die einzelnen Romane so kurz sind, gibt es auch mehr Autoren, die mit an der Serie schreiben. Mit dem Ergebnis, dass man nur in den seltensten Fällen ausgehend vom Autorennamen bereits vorher weiß, wie ungefähr die Endqualität der Geschichte sein könnte.
Gleichzeitig sorgt allerdings die teilweise monatliche Erscheinungsweise dafür, dass man nie wirklich das Vergnügen hat, die jeweiligen Erzählungen mal am Stück zu lesen. Weshalb die Sammelbände der Reihe umso wichtiger sind. Mit Heimliche Helden liegt jetzt der zweite vor.
Dieses Mal hat man es mit den Ausgaben 4 bis 8 zu tun. Das sind im Einzelnen: Interphase II, von Dayton Ward und Kevin Dilmore, Kalte Fusion von Keith R.A. DeCandido, sowie der Unbesiegbar–Zweiteiler von David Mack und Keith R. A. DeCandido. Im Prinzip alles namhafte Autoren, die im Laufe ihrer Star Trek-Historie für viele erstklassige Unterhaltung sorgten.
Durchschnittliche Enttäuschung
Da ist es umso verwunderlicher, dass ausgerechnet ihre Arbeit in Heimliche Helden nicht so gut ausfällt. Bis auf den letzten Teil von Unbesiegbar hat man es mit bestenfalls durchschnittlichen Erzählungen zu tun, die zwar irgendwo positive Aspekte haben, aber insgesamt doch sehr enttäuschen.
Die Ursachen dafür sind immer verschieden. So ist man in Kalte Fusion davon irritiert, wie arrogant und überheblich die Ingenieure Nog behandeln, obwohl der schon mehrfach bewiesen hat, was er kann. Die Darstellung passt auch nicht zu Offizieren der Sternenflotte, die ja ebenfalls gleichzeitig die Weltoffenheit der Föderation repräsentieren. Bei Unbesiegbar I liegt es vor allem daran, dass der Roman viel zu kurz ausfällt, sodass die Story wie einziges Luftholen wirkt, ehe dann in Teil II die eigentliche Handlung anfängt. Und in Interphase II muss man unter anderem bemängeln, dass die Autoren sich lieber darauf fokussieren, den Charakteren ständig neue Probleme entgegenzuwerfen, anstatt die Vertiefung der Persönlichkeiten in den Mittelpunkt zu stellen.
Gleichwohl muss man auch betonen, dass diese Kritiken zwar berechtigt sind, aber die jeweiligen Erzählungen sind nicht komplett schlecht. Sie alle haben ihre positiven Aspekte, ihre positiven Seiten. So wird die Besatzung der DaVinci gut weiterentwickelt. Figuren, die in den früheren Romanen nur am Rande vorkamen, erhalten jetzt ihr Spotlight.
Ein Tiefpunkt
Und so sieht man, wie beispielsweise Kieran Duffy mit dem Druck als amtierender Captain umgeht. Oder man genießt die ungewöhnliche Erzählweise in Unbesiegbar II. Oder wie zwischen Dominica Corsi und Fabian Steven sich eine Beziehung anbahnt.
Trotzdem ist Heimliche Helden ein Tiefpunkt der Corps of Engineers-Reihe. Die Serie kann es besser, was ja schon der erste Sammelband bewies.
Bewertung 08/15
Autor: Keith R. A. DeCandido, Kevin Dilmore, Dayton Ward, David Mack
Titel: Star Trek – Corps of Engineers Sammelband 2: Heimliche Helden
Originaltitel: Star Trek – S.C.E. : Book 2
Übersetzer: Susanne Picard
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 05/2016
Einband: Taschenbuch
Seiten: 318
ISBN: 978-3-86425-855-8
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