In Fundamente 3 werden die Grundlagen für das Corps of Engineers zu Ende erzählt.
Licht und Schatten
In der Handlungsgegenwart spitzen sich die Ereignisse zu. Die Bemühungen des Ingenieurscorps, das fremde Raumschiff der Senuta zu sichern, drohen zu scheitern. Jetzt ist das Schiff kurz vor der Explosion und die Offiziere haben alle Hände voll damit zu tun, Leben zu retten.
Für Montgomery Scott die passende Gelegenheit, sich daran zu erinnern, wie das damals war, als er im Jahr 2280 gemeinsam mit seinem Freund Mahmud al-Khaled Teil eines Experiments war. Es wurde ein neuer Antrieb ausprobiert, der allerdings fehlfunktionierte und das Schiff mitsamt Besatzung in einen fernen Sektor brachte, wo sie auf eine ihnen feindselig gesinnte Spezies mit dem Namen Lutralianer stießen. Die ihnen ein äußerst knappes Ultimatum stellen, um wieder zurück nach Hause zu kommen.
Genau wie Fundamente 1 und Fundamente 2 ,wurde auch Fundamente 3 von Dayton Ward und Kevil Dilmore geschrieben. Und genau wie beiden Vorgängern gibt es eindeutiges Licht und Schatten.
Notwendige Aufweichungen
Zu den guten Aspekten des Romans zählt natürlich die Vergangenheitsebene. Gemeinsam mit dem Montgomery Scott der TOS-Filme wird man auf ein Abenteuer mitgenommen, das packend erzählt wird und bei dem auch gleichzeitig die Intelligenz und Moral des Sterneningenieurscorps betont wird.
Im Prinzip hat man es in Fundamente 3 mit bekannten Zutaten zu tun: einem strikten Zeitlimit, innerhalb dem Dinge geschehen müssen, Aliens, in diesem Fall die Lutralianer, die die Offiziere der Sternenflotte unter Druck setzen sowie einer Last-Minute-Rettung, die durch den Einfallsreichtum der Ingenieure geschieht.
Dabei verzichten die Autoren auf eine platte Darstellung. Zu Beginn mag es noch so wirken, als ob diese andere Spezies wie die Klingonen der TOS-Ära nur auf Ärger und Stress aus sind. Doch dann fangen Dayton Ward und Kevin Dilmore damit an, diese einseitige Charakterisierung aufzuweichen, indem sie nach und nach Gründe für das Verhalten dieser Wesen darlegen. Und am Ende hat man Verständnis für ihre Motive.
Verschwendetes Storypotential
Es ist eben diese Tatsache, diese Bereitschaft, eben nicht das zu Erwartende zu schreiben, das in Kombination mit den grandiosen Charakterisierungen dafür sorgt, dass Fundamente 3 mit der Vergangenheitsebene überzeugen kann. Das Schöne ist auch, wie dann am Ende deutlich gemacht wird, dass das Ingenieurscorps jetzt endlich den Stellenwert hat, den es heutzutage besitzt. Mit der Schaffung desselben Postens, den Montgomery Scott in der Gegenwart innehat.
Doch wer sich von der Vergangenheitsebene mehr erhofft hat, der wird enttäuscht werden. Es gibt ansonsten keine Verbindungen zur Handlungsgegenwart. Weder wird beispielsweise enthüllt, dass die notdürftigen Senuta aus dem entsprechenden Raumsektor kommen, noch wird gezeigt, dass die Lutralianer hinter allem stecken. Es ist nichts vorhanden, so dass die beiden wie losgelöst parallel laufen und damit jede Menge Storypotential verschwendet wird.
Stattdessen hat man erneut den Eindruck, dass die Gegenwartsebene in Fundamente 3 nur Mittel zum Zweck ist, um eine Art Rahmenhandlung für die forcierte Rückblende von Montgomery Scott zu bilden. Denn auch hier hat man wieder das Gefühl, dass diese nur deshalb geschieht, weil es jetzt die Handlung so verlangt. Die entsprechende Einleitung wirkt einfach immer noch zu künstlich und kann nicht überzeugen.
Wie ein nachträglicher Einfall
Und auch die Handlung mit den Senuta wird wie ein nachträglicher Einfall abgehandelt. Sie bekommt kaum Aufmerksamkeit, mit der Konsequenz, dass die erwähnte Explosion sich innerhalb weniger Seiten abspielt, mitsamt Rettungsaktion.
Im Prinzip wäre es für die Fundamente-Trilogie besser gewesen, wäre auf die Gegenwartshandlung verzichtet worden. Denn auch in Fundamente 3 bereichert sie die Handlung nicht an, sondern zieht den Gesamteindruck stark runter.
Bewertung 08/15
Autor: Dayton Ward, Kevin Dilmore
Titel: Star Trek – Corps of Engineers 19: Fundamente 3
Originaltitel: Star Trek – Corps of Engineers: Foundations, Book 3
Übersetzer: Susanne Picard
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 02/2016
Einband: eBook
Seiten: 100
ISBN: 978-3-86425-718-6
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