Gilt für Dr. Elizabeth Lense immer noch Der Hippokratische Eid?
Was ist nur los?
Dr. Elizabeth Lense hat ein Problem. Das hat inzwischen jeder an Bord der U.S.S. DaVinci mitgekriegt. Die Ärztin delegiert immer mehr Aufgaben an ihr medizinisches Notfallhologramm und macht sich selbst immer rarer.
Doch dann bricht auf der Welt Shermann’s Planet eine Seuche aus. Und Dr. Lense ist die einzige Ärztin, die diese rechtzeitig bekämpfen kann. Vorausgesetzt natürlich, sie schafft es, ihre persönliche Krise zu überwinden. Was leichter gesagt ist als getan.
Mit Der Hippokratische Eid kann man jetzt das Litverse-Debüt von Glenn Hauman lesen. Das muss man deshalb so betonen, weil er bereits vorher schon mit Star Trek zu tun hatte. Denn der 1969 geborene Autor war lange Zeit beratender Redakteur beim US-Verlag Simon & Schuster, wo er unter anderem für CDs oder Begleitwerke für dieses Franchise verantwortlich war. Gleichzeitig ist er auch ein Bekannter von Peter David und Robert Greenberger. Er ist der Admin von ihren Webseiten und mit Teil ihres Verlags Crazy Eight. Außerhalb von Star Trek hat er unter anderem auch Tie-In-Werke für die X-Men verfasst.
Ein „Wie“ sorgt für Probleme
Der Subplot um Elizabeth Lense ist einer der ältesten der Corps of Engineers-Reihe. Und hier zeigt sich besonders schön die Stärke dieser Serie, weil man eben in einem Zeitraum über mehrere Ausgaben hinweg beobachten konnte, wie sich die Schiffsärztin immer merkwürdiger verhielt. Sie schien sich immer mehr vor ihren eigentlichen Aufgaben zu drücken und diese vor allem dem Notfallhologramm des Schiffes, Emmet, zu überlassen. Etwas war mit ihr los. Doch was genau, das wusste man bislang nicht.
In Der Hippokratische Eid wird jetzt eine Antwort präsentiert. Und natürlich geschieht dies im Rahmen einer Krise, in der sich die Schiffsärztin ihren Problemen stellen muss. Selbstverständlich wird sie ihre inneren Schwierigkeiten überwinden, um am Ende auch die externe Problematik zu klären. So ein Plot wird ja gerne öfters verwendet und dementsprechend darf man von Glenn Haumans Geschichte nun nicht gerade die Neuerfindung des Rads erwarten. Es ist halt die erneute Wiedergabe eines sattsam bekannten, klischeehaften Plots.
Und so nett es auch ist, dass dieser Subplot endlich aufgelöst wird, sorgt das „Wie“ für Probleme. Das fängt schon damit an, dass Captain David Gold von sich entscheidet, der Ärztin zu helfen. Einerseits passt es zu seiner Charakterisierung als väterlicher Schiffskommandant. Doch in Zeiten, wo auf anderen Föderationsschiffen Counselors unterwegs sind, um sich um das Seelenheil der Crewmitglieder zu kümmern, wirkt diese hemdsärmelige Aktion des Kommandanten befremdlich und nicht gut durchdacht.
Enttäuschend
Auch wirkt es merkwürdig, wenn die Ärztin nach der Ursache der Seuche forscht und dabei in einem Büro auf ein Überbleibsel von 9/11 stößt. Das wirkt dann doch zu sehr konstruiert und nicht wirklich nachvollziehbar. Es macht einfach einen unglaubwürdigen Eindruck, dass so ein Objekt 500 Jahre übersteht, um anschließend zufälligerweise als Erinnerungsstück vorgefunden zu werden.
Dafür, dass in Der Hippokratische Eid endlich der langanhaltende Subplot um Elizabet Lenses Probleme aufgelöst wird, enttäuscht der Roman doch ziemlich. Zu keinem Zeitpunkt hat man das Gefühl, dass der Plot einen packt. Stattdessen hat man es hier mit einer klischeehaften Handlung zu tun und fragwürdigen Charakterisierungen und Ereignissen. Die Corps of Engineers-Reihe kann das besser.
Bewertung 03/15
Autor: Glenn Hauman
Titel: Star Trek – Corps of Engineers 16: Der Hippokratische Eid
Originaltitel: Star Trek – Corps of Engineers: Oaths
Übersetzer: Susanne Picard
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 12/2015
Einband: eBook
Seiten: 53
ISBN: 978-3-86425-715-5
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