In Niemals Aufgeben! trifft Captain David Gold auf einen Freund aus seiner Vergangenheit, der in der Gegenwart für Probleme sorgt.

Ihr Auftrag, DaVinci

Mit Niemals Aufgeben! liegt jetzt das Star Trek-Debüt des Autoren Jeff Mariotte vor. Der Schriftsteller hat zwar im Laufe der Jahre nicht so viele Werke für das Franchise verfasst wie zum Beispiel David Mack, aber immerhin vier Geschichten konnte er beisteuern.

Geboren wurde er 1955 und im Laufe seines Lebens war er nicht nur Autor. Auch bei diversen Comicverlagen hat er gearbeitet. So war er beispielsweise eine Zeitlang Chefredakteur bei IDW und Seniorredakteur beim Wildstorms Publishing-Verlag.

In Niemals Aufgeben! wird die U.S.S. DaVinci auf eine neue Mission geschickt. Denn eine Raumstation der Kurscianer droht abzustürzen. Diese Spezies befindet sich aktuell in Beitrittsverhandlungen mit der Föderation. Und ausgerechnet ein Diplomat dieser Sternengemeinschaft ist ebenfalls an Bord der Station.

Wenn man sich auf einen ausgetretenen Pfad begibt

Wo inzwischen ein Gefangenenaufstand ausgebrochen ist. Denn in Wahrheit ist die Raumstation ein orbitales Gefängnis, ein Ort, wo die Regierung von Kurscia nicht nur Gesetzesbrecher, sondern auch ihr unliebsame Personen hin verfrachtet. Für Captain David Gold wird die Lage zusätzlich noch dadurch persönlicher, als er herausfindet, dass der Aufstand von einem alten Freund angezettelt wurde.

Um es gleich vorwegzunehmen: Mit Niemals Aufgeben! erfindet Jeff Mariotte das Rad nicht neu. Im Gegenteil: Über weite Teile der Erzählung geht er denselben ausgetretenen Pfad, den viele andere Autoren vor ihm schon gegangen sind. Neue Impulse sucht man in dieser Story vergeblich, eher viel Altbekanntes, noch dazu nicht gerade überzeugend erzählt.

Zunächst ist da natürlich der Fakt, dass es schon fast ein Naturgesetz in Star Trek ist, dass, wenn ein Mitglied der Sternenflotte irgendwo auf einer Mission überraschend einem Freund oder Familienmitglied begegnet, dabei nur selten etwas Gutes herauskommt. Das ist auch hier der Fall. Auf der einen Seite hat man Captain David Gold und auf der anderen seinen alten Freund Augustus Bradford.

So viel verschenktes Potential

Jener ist natürlich dagegen, dass die Kurscianer in Beitrittsverhandlungen mit der Föderation treten. Und im Prinzip hat er mit seinen Bedenken durchaus recht. Denn die Regierung dieser Spezies vertritt eben nicht dieselben Werte wie das bekannte Sternenbündnis. Insofern sind seine Argumente nachzuvollziehen. Doch die Art und Weise, wie er diese Gespräche verhindern will, unterminiert seine Bemühungen. Und diese Vorgehensweise hat man in der einen oder anderen Art schon zu oft im Star Trek-Universum gesehen.

Auch die Charakterisierung der eigentlichen Protagonisten von Corps of Engineers kann in Niemals Aufgeben! nicht überzeugen. Stellenweise agieren die Figuren zu sehr out of character, was man beispielsweise an dem Verhalten von Sonya Gomez sieht, die sich im Laufe der Handlung vor den Gefangenen ekelt. Leider wird darauf nicht wirklich eingegangen. Der Autor schreibt dies und geht dann in seiner Erzählung weiter, wodurch viel Weiterentwicklungspotential liegen bleibt.

Und diese Story ist, das muss man leider sagen, langweilig. Dadurch, dass die Geschichte viele sattsam bekannte Storyelemente noch nicht mal ansatzweise variiert, kann man sehr schnell erahnen, wie sich der Plot entwickelt. Weshalb Niemals Aufgeben es am Ende eben nicht schafft, spannend zu werden.

Wirkt stark übers Knie gebrochen

Nur ganz zum Schluss hin versucht Jeff Marriote doch noch, seiner Story einen eigenen Twist zu geben, ein Finale zu schreiben, das man so nicht erahnen konnte. Nur leider geschieht dies zu spät und liest sich auch zu unbefriedigend, da es doch sehr übers Knie gebrochen wirkt.

Niemals Aufgeben ist einer der schlechtesten Corps of Engineers-Romane. Es ist zwar kein Komplettausfall, kommt dem aber ziemlich nahe.

Cover © Cross Cult

Bewertung 02/15

Autor: Jeff Marriote
Titel: Star Trek – Corps of Engineers 13: Niemals Aufgeben!
Originaltitel: Star Trek – Corps of Engineers: No Surrender
Übersetzer:  Susanne Picard
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 07/2015
Einband: eBook
Seiten: 69
ISBN: 978-3-86425-712-4
Sonstige Informationen:
Produktseite

 


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