Die Asche von morgen sind die Protagonisten von heute.
Das nächste große Ziel
Die Ereignisse der letzten Zeit haben die Föderation erschüttert. Auf der Erde kommt es deshalb zu einem Treffen der Verantwortlichen, bei dem das weitere Vorgehen geplant wird. Doch das Ergebnis dieser Besprechung entspricht nicht den Vorstellungen von Jean-Luc Picard. Denn die Föderation will sich einigeln und nicht aktiv gegen die Aggressoren vorgehen.
Diese greifen derweil ihr nächstes Ziel an: Das Wurmloch und Bajor haben sie im Visier. Benjamin Sisko und Vedek Kira Nerys erhalten schreckliche Visionen und müssen am Ende alles tun, um Leben zu retten. Und die Propheten können ihnen nicht helfen.
Nach dem Dayton Ward mit Zeit in Scherben den Auftakt zur Star Trek – Coda-Trilogie verfasste, übernimmt jetzt James Swallow das Ruder. Er hat Die Asche von Morgen geschrieben. Der Autor ist zwar keiner der Schriftsteller, die einst mit der Vanguard-Reihe das Litverse aus der Taufe hoben. Doch unter anderem mit seinen Titan-Romanen Aus der Dunkelheit und Synthese konnte er sich einen Namen machen.
Großartige Momente
Sein Roman setzt da an, wo Dayton Ward aufgehört hat. Man weiß inzwischen, wer die Aggressoren sind und über welche Mittel sie verfügen. Es sind die Devidianer, die man aus dem TNG-Zweiteiler Gefahr aus dem 19. Jahrhundert kennt. Sie selbst tauchen allerdings nicht auf, dafür aber ihre Helfer und die Auswirkungen ihrer Taten.
Dieses Mal betrifft das einen Aspekt des Litverse, der im Vergleich zu anderen Star Trek-Serien eher vernachlässigt wurde. Es sind Deep Space Nine und Bajor, die zu den Handlungsorten von Die Asche von Morgen gehören. Einerseits ist es schön, dass man endlich eine Eventreihe hat, in der diese Handlungsorte vorkommen. Andererseits hätte man sich als Fan einen definitiv schöneren Anlass gewünscht, als etwas, was zum Untergang des Litverse führen wird.
Immerhin tut James Swallow alles, um diesen Schmerz zu lindern. Er lässt bekannte Figuren auftreten und gönnt vielen von ihnen einen letzten großen Auftritt. Denn natürlich ist auch in diesem Band der Bodycount enorm. Aber wenn man liest, wie Ro Laren Picard dabei ertappt, wie er versucht, sich an Bord der Raumstation zu schleichen, oder welch großartigen Auftritt Odo am Ende des Buches hat, dann ist man ein wenig mit den Ereignissen versöhnt.
Das Gefühl von Enttäuschung
Dabei dreht der Autor das ganz große Rad. Denn in Die Asche von morgen opfert er auch einige heilige Lämmer, von denen man nicht dachte, dass sie sterben würden. Aber all das sorgt mit dafür, dass dem Leser klar wird, dass dies wirklich ein Roman ist, in dem alles möglich ist.
Und doch kann man nicht das Gefühl von Enttäuschung abschütteln. Davon, dass das Buch hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Dass man sich insgeheim die Frage stellt „Was wäre wenn?“.
Hätte die Föderation sich in Die Asche von morgen auch unter Nan Bacco eingeigelt? Oder hätte sie auf Jean-Luc Picard gehört, der ja oft genug bewiesen hat, dass er weiß, wovon er redet? Die Reaktion der politischen Führung ist zwar einerseits verständlich. Aber angesichts früherer Ereignisse fragt man sich, wieso die neuen Führungsköpfe unter Präsidentin Kellessar zh’Tarash so abwehrend reagieren.
Eine zu späte Erklärung
Auch das Verhalten von William Riker enttäuscht. Auf einmal agiert der ehemalige Captain der Titan aggressiv und feindselig. Lange Zeit fragt man sich, wieso er so handelt, ehe dann gefühlt verspätet eine Erklärung nachgeliefert wird. Die macht zwar einiges deutlicher, stellte einen aber andererseits nicht wirklich zufrieden.
Die Asche von morgen kann das Niveau des Vorgängers nicht ganz halten. Es ist beileibe kein schlechter Roman, aber die negativen Aspekte fallen doch auf. Jetzt kommt es auf David Mack an, der den Abschluss schreibt.
Autor: Dayton Ward
Titel: Star Trek – Coda: Die Asche von morgen
Originaltitel: Star Trek – Coda: Book 1: The Ashes of Tomorrow
Übersetzer: Katrin Aust
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 11/2022
Einband: Taschenbuch
Seiten: 442
ISBN: 978-3-96658-958-1
Sonstige Informationen:
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