Ist das keine echte Magie? ist eine essentielle Frage.
Ein gutes Beispiel für die Zukunft
Nachdem ein schlechter Bühnenmagier (Rhys Coiro) mit magischen Fähigkeiten aus Versehen ein Portal in eine andere Dimension geöffnet hat und versehentlich eine Zuschauerin da hindurch geschickt hat, hat Wong (Benedict Wong) genug. In seiner Funktion als Meister der mystischen Künste will er, dass Donny Blaze, so der Name des Bühnenzauberers, das Zaubern unterlässt. Und She-Hulk (Tatiana Maslany) soll ihm dabei helfen, dieses Verbot juristisch durchzusetzen.
Die hat derweil andere Probleme. Denn die 30-Jährige, die noch dazu Single ist, sehnt sie sich nach einem Mann an ihrer Seite. Nur zu dumm, dass das andere Geschlecht nicht an Jennifer Walters interessiert ist, sondern eher an She-Hulk.
In der vierten Episode der She-Hulk – Die Anwältin-Serie kristallisiert sich langsam eine Art Schema heraus, nach der die Reihe vermutlich zukünftig ablaufen wird. Es werden in den kommenden Folgen zwei Handlungen vorhanden sein. Da ist zum einen der Beruf der Titelfigur, wo sie es mit immer neuen Fällen zu tun haben wird, und zum anderen ihr Privatleben, das nicht so zufriedenstellend verläuft. Ist das keine echte Magie? ist für diese künftigen Abläufe das Paradebeispiel.
Doch daraus jetzt abzuleiten, dass die Reihe platt und zu vorhersehbar sein wird, ist allerdings fehlgeleitet. Vor allem diese relative Vorhersehbarkeit, das Fehlen eines roten Fadens, eines übergreifenden Plots oder Dramas, macht diese Serie so gelungen. Es ist vor allem im Vergleich zu den vorherigen Live-Action-Marvel-Reihen eine wohltuende Abwechslung von der Norm.
Und so ist Ist das keine echte Magie? allerbeste Marvel-Unterhaltung. Man merkt, dass sich She-Hulk – Die Anwältin langsam eingespielt hat, dass sich eine gewisse, gute Routine aufgebaut hat. Dass die Schauspieler sich in ihre Rollen eingefunden haben.
Vor allem Tatiana Maslany kann in der Titelrolle auch diese Folge wieder begeistern. Glaubwürdig bringt sie ihre Figur zum Leben, und zwar beide Seiten. Als Jennifer Walter stürzt sie sich in ihr Berufsleben und ist frustriert, dass das Liebesleben nicht funktioniert, dass sie über ihre Dating-App kaum Dates kriegt und diese wiederum so enttäuschend sind. Umso größer dann ihre Überraschung, dass sie ausgerechnet als She-Hulk so anziehend wirkt.
Witzig und Überraschend
Wobei Ist das keine echte Magie? hier zeigt, dass sie in dieser Form ebenfalls nicht vor Überraschungen gefeit ist. Dass die Auswirkungen ihres Berufslebens sie hier ebenfalls nicht in Ruhe lassen. Hier spielt dann der Plot mit Wong rein.
Es ist das erneute Auftreten von Benedict Wong als Wong, das hier so wichtig wird. Und genau wie in der letzten Episode ist das Zusammenspiel zwischen dem Meister der mystischen Künste und der Anwältin grandios. Auch wenn, und das ist leider ein Manko an dieser Folge, seine Flucht vor der Anklage wegen seiner zeitweisen Fluchthilfe von Emily Blonsky dieses Mal nicht angesprochen wird.
Der Plot mit dem Magier in Ist das keine echte Magie? ist dabei besonders witzig und voller Plottwists. So ist die Darstellung des Bühnenmagiers mit seinem „Mentor“ und seinem Anwalt bei der Gerichtsverhandlung einfach wunderbar schräg. Allein schon die „Zauberei“ bei der Verhandlung ist zum Brüllen komisch. Und dass sein Name Donny Blaze ist, erinnert sicher nicht von ungefähr an Johnny Blaze, den Ghost Rider.
Eine unerwartete Freundschaft
Auch Madisynn, das unfreiwillige Opfer des Bühnenmagus, ist ein wahres Highlight. Patty Guggenheim, die Schauspielerin, stellt sie als absolutes Partygirl dar, das mit mehr Glück als Verstand so manche gefährliche Situationen übersteht. Und dass sie sich ausgerechnet mit „Wongers“, ein hinreißender Spitzname für Wong, anfreundet, obwohl sie ihm zunächst auf die Nerven geht, ist eine herrliche Pointe.
Gleichzeitig beschäftigt sich Ist das keine echte Magie? auch mit einer interessanten Frage. Nämlich wie weit Gewohnheitsrecht, wie es die magische Gemeinschaft kennt und anwendet, geht und wo das amerikanische, juristische Recht anfängt. Diese Folge präsentiert darauf eine überraschende Antwort, auch wenn sie im Prinzip nur Aufhänger für das gelungen inszenierte Finale ist.
Mit dieser Episode hat She-Hulk – Die Anwältin ihren Groove gefunden und man kann sich jetzt auf jede die noch kommenden Folgen freuen.
Warpskala
WarpskalaPositiv
- Serie hat sich eingespielt
- "Wonggy"
- Donny Blaze
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