In dem Fall Das Volk gegen Emil Blonsky musst Jennifer Walters sämtliche Register ihres Könnens ziehen.
Kontrollierte Verwandlung
Es sieht für Emil Blonsky (Tim Roth) nicht gut aus. Seitdem der Clip viral gegangen ist, der ihn bei einem Arenakampf gegen den Zauberer Wong zeigt, sind die Chancen auf seinen Freispruch gesunken. Abhilfe könnte allerdings ebenso der eben erwähnte Wong bieten, so denn er einwilligt.
Gleichzeitig wird Jennifer Walter (Tatiana Maslany) in einen anderen Fall verwickelt. Ihr ehemaliger Kollege Dennis Bukowski (Drew Matthews) wurde von der asgardischen Gestaltwandlerin Runa (Peg O’Keef) betrogen, die sich als die Musikerin Megan Thee Stallion ausgab. Und nun muss eine Möglichkeit gefunden werden, das Urteil gegen die allzu siegessichere Asgardierin festzulegen.
Kontrolle und Verwandlung ist das große Thema von Das Volk gegen Emil Blonsky. Denn am Ende entscheidet oft die Frage, wer sich und seine Verwandlung kontrolliert, darüber, wer seine Freiheit genießen kann und wer nicht. Die Antwort darauf zu finden, ist hierbei Teil der Handlung dieser Episode.
Lauter Gastcharaktere
Dabei fährt diese Folge einige signifikante Gaststars aus. Neben Tim Roth als Emil Blonsky gibt es ebenso ein Wiedersehen mit Benedict Wong als Wong und mit der bekannten US-Musikerin Megan Thee Stallion. Das Schöne ist hierbei, dass diese Gäste die Handlung erweitern und nicht das Geschehen dominieren. Im Mittelpunkt des Plots steht immer noch Jennifer Walter.
Die befindet sich in Das Volk gegen Emil Blonsky des Öfteren im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Wiederholt gibt es Szenen, in denen man sieht, wie die Presse und das Internet auf sie reagieren. Wie sie zur Sensation wird, obwohl ihr das spürbar missfällt. Dabei wird die Serie sogar teilweise ein wenig meta.
Denn in einer Szene, in der man eben die besagten Reaktionen sieht, werden auch Kommentare aus dem Internet eingeblendet. Darunter auch solche, die aus der realen Welt stammen und eindeutig sexistisch sind. So wird beispielsweise beklagt, dass die männlichen Heroen auf ein Mal alle weiblich werden, obwohl dies nicht so recht hinhaut, wenn man sich den aktuellen Stand der Dinge in Sachen Marvel-Helden ansieht.
Die arme vierte Wand
In jedem Fall ist dies, je nach Sichtweise, entweder ein cleverer oder ein dämlicher Move der Serienmacher. Meiner Meinung nach passt es zur She-Hulk-Reihe. Es ist in Das Volk gegen Emil Blonsky einfach nur ein weiterer Durchbruch der vierten Wand, nur dieses Mal eben nicht von der Hauptfigur selber.
Dabei ist der Humor der Serie auch in dieser Folge wieder exzellent. Die Reihe schafft es wiederholt, einen zu überraschen. Seien es die Eskapaden der asgardischen Gestaltwandlerin oder wie sich Wong der juristischen Verantwortung für seine Taten entzieht: Man hat immer etwas zu lachen.
Dabei versucht die Serie erst gar nicht, große Gerichtsdramen aufzuziehen. Die Juristerei, auch hier in Das Volk gegen Emil Blonsky, ist ein netter Hintergrund, vor dem die Handlung stattfindet. Aber da der Fokus mehr auf Humor und Charakterwachstum liegt, stört die Abwesenheit von juristischen Dramen nicht.
Es kann noch viel passieren
Dabei betont die Serie die Intelligenz und Einfallsreichtum der Beteiligten. Wobei auch hier teilweise der Humor mit ins Spiel kommt, als Jennifer Rechtsgehilfin Nikki Ramos Wong mit einem Bild von einem Bücherstapel anlockt. Doch ist dies eben ein Beweis für ihre Klugheit, weil ohne diesen Einfall der Plot nicht hätte aufgehen können.
Im Nachhinein betrachtet wirkt Das Volk gegen Emil Blonsky wie ein Wechselpunkt in Jennifers Charakterisierung. Den Großteil der Folge vermeidet sie die Presse, geht nicht auf sie sein und agiert außerhalb der Anwaltskanzlei in ihrer menschlichen Gestalt. Erst am Ende der Episode geschieht etwas, was darauf hindeutet, dass sie sich jetzt mehr und mehr in ihrer She-Hulk-Gestalt wohlfühlt. Einfach, weil diese mehrere Vorteile hat, die sie in den letzten Minuten merkt.
Wobei diese finalen Szenen auch auf die Entstehung eines episodenübergreifenden Konflikts mit einem bislang unbekannten Antagonisten hindeuten. Noch weiß man nicht, wer das sein könnte und wohin die Reise geht. Aber ist die Entstehung eines potentiell sehr generisch wirkenden Handlungsfaden wirklich so eine gute Idee? Denn momentan passt er nicht so recht zu der Serie, da sie in den ersten drei der insgesamt neun Folgen alles daran setzt, sich von anderen Superheldenserien und Filmen abzusetzen. Wobei man allerdings sich auch von einer Handvoll von Szenen noch kein Urteil bilden sollte. Schließlich kann noch Einiges passieren.
Warpskala
WarpskalaPositiv
- Viele Gastcharaktere, die die Episode aber nicht dominieren
- Jede Menge Humor
- Jede Menge vierte Wand-Durchbrechungen
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