Was ist für die Skrulls ein Zuhause?
Licht und Schatten
Nick Fury (Samuel L. Jackson) trifft sich mit Gravik (Kingsley Ben-Adir), um ihm die Ernte zu überreichen. Doch der Weg durch das verstrahlte Gebiet belastet seine Gesundheit schwer, so dass er, als er beim Anführer der Skrullrebellen ankommt, schwer krank ist. Es kommt zu einem Gespräch zwischen den beiden, was am Ende in einer großen Überraschung endet.
Derweil liegt der US-Präsident im Krankenhaus und der Skrull James Rhodey (Don Cheadle) versucht, ihn dazu zu überreden, dass er auf die angebliche Aggression der mit den Skrulls verbündeten Russen reagiert. Dann erhält er jedoch einen Anruf von Sonya Falsworth (Olivia Colman), die ihn davor warnt, dass Nick Fury auf einem Rachefeldzug gegen ihn ist. Er leitet die Evakuierung des Präsidenten ein, doch auch hier kommt es zu Überraschungen.
Mit Zuhause endet die Secret Invasion-Reihe. Und wie die gesamte Serie, so ist auch diese Episode eine mit Licht und Schatten. Mit guten wie schlechten Momenten, sowie der einen oder anderen Überraschung.
Wenn zwei Größen sich treffen
Gut gelungen ist das Verwirrspiel um Nick Fury, der im Laufe der Folge an zwei Orten gleichzeitig auftaucht, was natürlich nicht so einfach sein kann. Es stellt sich zunächst die Frage, wer ihn wo als Doppelgänger ersetzt, was allerdings schnell beantwortet wird. Aber dieses Spiel, dieses „Auf die falsche Fährte“ führen, ist mit einer der Highlights der Folge, welches dann durch die zwangsläufig erfolgende Aufklärung ein wenig in sich zusammenfällt.
Auch der Moment in Zuhause, wo Gravik mit einem der vermeintlichen Nick Furys redet, ist einfach nur grandios. Hier merkt man, dass hier zwei erstklassige Schauspieler auftreten, die in dieser Szene wirklich alles rausholen. Gravik konfrontiert seinen ehemaligen Boss mit dem, was er ihn machen ließ und wird so für einen Moment zu einem großartigen – weil man seine Motivation nachvollziehen kann – Gegenspieler.
Doch am besten ist die Handlung um den US-Präsidenten gelungen. Die Spannung ist hier förmlich mit den Händen greifbar, weil man nicht weiß, wie es weitergeht. Man erlebt einen James Rhodes, der mit allen argumentatorischen Tricks versucht, seinen angeblichen Vorgesetzten zu einem Gegenschlag zu drängen. Und man sieht, wie er versucht, selbst dann, als seine Felle davonschwimmen, die Kontrolle zu behalten. Vor allem die Konfrontation zwischen ihm und denjenigen, die ihm eine Falle gestellt haben, ist exzellent.
Leider den Gesetzmäßigkeiten folgen
Nur stellt sich in Zuhause die ganze Zeit die Frage, wieso jene Leute ihm nicht einfach eine Kugel in den Kopf gejagt haben, um ihn als Skrull zu enthüllen? Schließlich waren diese Personen schon vorher recht skrupellos, was so etwas anging. Es ist allerdings nur eine kleine Sache, über die man stolpert.
Wesentlich mehr wird man über den Endkampf zwischen Gravik und einer anderen Person stolpern. Es gehört leider zu den Gesetzmäßigkeiten einer Superheldenserie, dass es am Ende zu einer grandiosen Prügelei kommt, die noch dazu sehr CGI-lastig ist. Es wird zwar versucht, den Einsatz von Computergrafiken auf ein Minimum zu reduzieren und mehr Szenen einzubauen, wo man auf Maskerade oder handfeste Tricktechniken setzen kann.
Doch all dies verhindert nicht, dass die Computermomente optisch mit zu den schwächsten der gesamten Reihe gehören. Es ist zwar nicht so schlecht, wie noch in Quantumania oder zu Beginn der She-Hulk-Serie. Es gibt jedoch einige Momente, in denen auffällt, dass es hier nicht so recht überzeugen kann.
Viele Überraschungen
Was auch für den Kampf an sich gilt. In einer Serie, die auf Heimlichkeit gesetzt hat, in der Explosionen als Schockelement genutzt worden, enttäuscht eine solch bombastische Auseinandersetzung mit einem zu erwartenden Ende.
Stichwort „Ende“. Das Finale von Zuhause bietet einige Überraschungen und wegweisende Plots. Man sieht, wie Sonya Falsworth einen Skrullverbündeten rekrutiert, wie der US-Präsident alle Außerirdischen als feindliche Kräfte deklariert, was zu wahren Hexenjagden führt. Und man erfährt, dass die Kree mit den Skrull Frieden schließen wollen. Und man sieht einige prominente Gesichter, bei denen sich zeigt, dass sie schon seit einiger Zeit Gefangene der Skrulls wahren. Welche Folgen das haben wird, wird sich dann noch zeigen.
Letzten Endes ist das Finale der Serie zwar zufriedenstellend, aber es ist kein Kracher, kein Überflieger, noch nicht mal eine gute Episode, wie es bei den letzten MCU-Reihen der Fall war.
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