Wer hat hier wen Betrogen?
Es wird viel betrogen
Nick Fury (Samuel L. Jackson) ist wieder zu Hause, doch es wird klar, dass er und seine Frau sich entfremdet haben. Gleichzeitig kann der Meisterspion auch nicht aus seiner Haut heraus und versucht trotz eingeschränkter Ressourcen weiterhin alles, um Gravik (Kingsley Ben-Adir) aufzuhalten. Wofür er allerdings die Hilfe von Talos (Ben Mendelsohn) benötigt.
Als der sich mit dem neuen Anführer der Skulls trifft, wird klar, dass es zwischen den beiden keine Gemeinsamkeit gibt. Talos glaubt an eine friedliche Kooperation mit den Menschen, Gravik sieht es anders. Und im Hintergrund läuft ein Plan des rebellischen Skrulls, um die Welt in einen Krieg zu stürzen. Weshalb es jetzt umso mehr darauf ankommt, dass wichtige Infos weitergeleitet werden.
Betrogen ist wieder eine Secret Invasion-Episode, in der der Titel auf vielschichtige Weise von der Handlung aufgegriffen wird. Nick Furys Frau fühlt sich von ihrem Gatten betrogen, weil er nach seiner Rückkehr vom Blip erneut für lange Zeit verschwunden ist. Gravik baut einen Betrug auf, um die Welt ins Chaos zu stürzen. Gleichzeitig wirft er Talos vor, dass der seine Spezies betrogen hat, da er sich nicht auf seine Seite stellt. Und ein finaler Betrug rettet zwar die Welt, könnte allerdings eine Person das Leben kosten.
In jeder Lage überlegen
Ein Großteil der Folge widmet sich dabei den Bemühungen von Nick Fury und Talos, Gravik aufzuhalten. Das führt zu einer sehr starken Szene in einem britischen Museum, wo sich die beiden Skrulls treffen und miteinander reden. Kein Actionspektakel, nur aufgeladene Dialoge in einer angespannten Atmosphäre.
Aber dafür sind dies einige der besten Szenen des aktuellen MCUs. Einfach weil man merkt, dass hier viel auf dem Spiel steht. Und weil man gleichzeitig das Gefühl hat, dass trotz aller Bemühungen von Talos Gravik nicht von seinen Plänen ablässt. Im Gegenteil: In dieser psychologischen Auseinandersetzung hier in Betrogen ist er klar im Vorteil. Er ist es, der seinem Vorgänger klarmacht, dass jener in seine Falle gelaufen ist. Und auch wenn jener ihm am Ende ein Messer in die Hand rammt, wirkt es nicht so, als ob der Skrullanführer stark davon beeinträchtigt wäre.
Im Gegenteil: Die Art und Weise, wie schnell er seine Hand heilt, ist ein Hinweis darauf, dass er eventuell zu den ersten Testsubjekten seines Experiments gehört. Denn wie am Anfang dieser Folge enthüllt wird, will er Super Skrulls erstellen. Fans der Comics werden dabei hellhörig, da der Name zu einem altbekannten Schurken des Heldenteams Fantastic Four gehört. Die Gene von diesem wurden so manipuliert, dass er die jeweiligen Fähigkeiten des Teams nachahmen kann. Da die F4 im MCU jedoch noch nicht eingeführt worden sind, müssen andere Fähigkeiten herhalten. Einen ersten Hinweis darauf, welche es sein könnten, gab es ja bereits in der letzten Episode.
Ein doppeltes Spiel
Geprägt ist Betrogen allerdings auch von dem Plan Graviks, die Welt ins Chaos zu stürzen, weshalb er Agenten in ein Zentrum der US-Navy einschleust, wo diese für den nuklearen Holocaust sorgen sollen. Es ist diese große Gefahr, die ständig im Hintergrund läuft und Anlass für die Bemühungen Furys ist, diese Katastrophe aufzuhalten, trotz erheblicher Schwierigkeiten.
Doch dieser Plot zeigt ebenfalls, wie intelligent und gefährlich Gravik in Wahrheit ist. Denn es scheint so, als ob er ein doppeltes Spiel spielt. Einerseits will er den Untergang der Menschheit herbeiführen. Aber andererseits scheint es ihm auch darum zu gehen, den Verräter in seinen Reihen herauszufinden und unschädlich zu machen.
Als Zuschauer weiß man anhand der Ereignisse von Betrogen natürlich, dass die betreffende Person Talos Tochter G’iah ist. Allerdings wäre es schön gewesen, wenn sie mehr Szenen erhalten hätte, mehr Momente, wo sie besser gezeigt hätte, was sie wieso macht. Vielleicht wird das noch nachgeholt.
Wer ist drangegangen?
Die Episode endet damit, dass Nick Furys Ehefrau versucht, Gravik zu erreichen. Und stattdessen nimmt jemand ab, dessen Stimme einem sehr bekannt vorkommt. Womit bereits jetzt dafür gesorgt wird, dass man neugierig auch zum nächsten Mal wieder einschalten wird.
Apropos Ehefrau: Hier wird einiges an Potential liegengelassen, da die Figur nur am Anfang und am Ende auftaucht. Man erfährt zwar einiges über sie, aber die traute Zweisamkeit samt Ehedisput geht dann im Laufe der Episode komplett unter.
Betrogen ist die bislang schwächste Secret Invasion-Folge.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Gravik in jederlei Hinsicht überlegen
- Pläne mit doppeltem Boden
Negativ
- Nick Furys Ehefrau geht unter
- G'iah hätte mehr Szenen erhalten können
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