Versprechen wurden in der zweiten Secret-Invasion-Episode nicht eingehalten.
Ein Spionagethriller im MCU
Nach dem Tod von Maria Hill (Cobie Smulders) muss Nick Fury (Samuel L. Jackson) aus Moskau fliehen, da er als der Hauptverdächtige des dort stattgefundenen Bombenanschlags gilt. Doch verliert er immer mehr Verbündete. Talos (Ben Mendelsohn) verjagt er, nachdem er von seinem Skrull-Freund erfahren hat, dass sich in Wahrheit eine Million Vertreter von dessen Spezies auf der Erde aufhalten. Und später muss ihm Colonel James Rhodes (Don Cheadle) mitteilen, dass ihn seine Regierung fallen lässt und er von Glück reden kann, dass er nicht verhaftet worden ist. Es wird einsam um den Agenten.
Der Skull Gravik (Kingsley Ben-Adir) hingegen versammelt um sich immer mehr Leute. Was sogar soweit geht, dass er es schafft, die Mehrheit des regierenden Rats dazu zu bringen, ihn zum neuen Anführer zu ernennen. Gleichzeitig findet seine Verbündete Gi’ah (Emilia Clarke) heraus, dass Wissenschaftler in seinem Auftrag Experimente durchführen, bei denen Material von anderen außerirdischen Spezies verwendet wird, doch zu welchem Zweck ist unklar.
Versprechen ist eine Episode, die einen vom ersten Moment an fesselt. Sie verdeutlicht, wie sehr diese Serie wie ein Spionagethriller im MCU funktioniert. Es gibt zwar phantastische Konzepte, doch der Kern der Handlung funktioniert auch perfekt ohne diese Elemente.
Ein starker Kontrast
Dabei wird Secret Invasion vor allem von dem Kontrast zwischen Nick Fury und Gravik dominiert. Erstgenannter ist ein alter, müder Krieger, den die Fehler seiner Vergangenheit einholen und der im Prinzip mehr automatisch handelt denn aus eigenem Antrieb. Er ist trotzig, was sich vor allem wunderbar in der Szene mit James Rhodes zeigt. Doch wenn man ihn am Ende der Folge nach Hause kommen sieht, dann wirkt er einfach nur froh, den ganzen Scheiß erstmal hinter sich zu lassen. Wobei es in den letzten Minuten eine ziemliche Überraschung gibt, von der man nicht weiß, ob der ehemalige Leiter von S.H.I.E.L.D. von ihr ahnt.
Gravik hingegen wird in Versprechen als das Gegenteil dazu dargestellt. Er ist noch verhältnismäßig jung und äußerst charismatisch. Er ist intelligent und gewieft, was man daran sieht, wie es ihm gelingt, den regierenden Rat größtenteils auf seine Seite zu bringen. Er schart Leute um sich, begeht allerdings nicht den Fehler, die Personen umzubringen, die sich gegen ihn aussprechen. Das tut er nur bei solchen, wo er vermutet, dass sie wichtige Geheimnisse verraten haben. Und selbst dann spürt man bei ihm einen gewissen Widerwillen.
All dies macht klar, dass er kein 08/15-Schurke ist. Im Gegenteil: Er agiert behutsam und hat Langzeitpläne. Definitiv ein Antagonist, den man nicht unterschätzen darf und den Kingsley Ben-Adir grandios darstellt.
Brutal
Doch werden in Versprechen noch diverse andere Charaktere weiter ausgebaut. Da ist vor allem die hochrangige MI6-Angestellte Sonya Falsworth, die in dieser Folge einen starken Auftritt hat. Sie ist eine eher ambivalente Figur, bei der man nicht weiß, was genau sie vorhat.
So sieht man, wie sie in dieser Folge schon fast vergnüglich einen gefangenen Skull foltert. Es ist eine Szene, die von der Darstellung der Gewalt her für MCU-Verhältnisse sehr weit geht. Es entsteht dabei ein starker Kontrast zwischen ihrer jovialen Persönlichkeit und ihrem zielgerichteten Verhalten, bei dem sie keine Rücksicht auf Verluste oder Rücksichtsmaßnahmen nimmt. Für ihr Ziel ist sie bereit, alles zu machen, sogar dem Gefangenen den Daumen abschneiden.
Gi’ah erhält ebenfalls in Versprechen einige gute Momente. Und auch, wenn sie eine Anhängerin von Gravik ist, wird ebenso gezeigt, dass sie einen eigenen Kopf hat. Etwa, als sie herausfindet, wer oder was ihrem Chef hilft und welche Experimenten dabei durchgeführt werden. Es sind faszinierende Szenen, die die Figur von Emilia Clarke rätselhaft wirken lassen.
Viele Informationen
Man erfährt in dieser Episode einiges, vor allem aber auch den Grund, warum Gravik auf der Erde aktiv ist oder welches Versprechen Nick Fury vor vielen Jahren gegeben hat. All dies führt dazu, dass es in dieser Serie keine richtigen Helden gibt, sondern nur solche mit unterschiedlich starken Grauschattierungen.
Leider hat Versprechen immer noch das entsetzliche Intro. Es ist schade, dass eine ansonsten großartige Folge nur deshalb nicht gefällt, weil diese Sequenz sich mit dem Rest der Serie beißt.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Um Nick Fury wird es immer einsamer
- Gravik wird immer mächtiger
Negativ
- Introsequenz
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