Ein Terraner und ein Mausbiber – sie erreichen die Stadt der Roboter

Finale auf TrampTitel: Finale auf Tramp
Autor: Lucy Guth
Titelbild: Dirk Schulz
Erschienen: Freitag, 23. Juli 2021

Auf Tramp kommt es zum großen Finale, die Ilts und Wächter im Kampf gegen eine besondere Bedrohung. Ich erwarte von diesem Heft einen abgerundeten Höhepunkt am Handlungsort Tramp. Ich möchte, dass sich die Helden Bully und Gucky endlich wieder aufmachen, um Perry im Wegasystem zu unterstützen. Wozu hat man den Retter des Universums, wenn er auf Zeitreise verschollen bleibt?

Das Heft

Das zehnte Heft der Miniserie Wega erschien am 23. Juli 2021. Das Titelbild steuerte wieder Dirk Schulz bei. Die Autorin Lucy Guth kennen Perryfans besonders aus der Spinoffserie Perry Rhodan NEO. Der Roman schließt die Handlungsebene ab und erzählt uns eine Geschichte von einem Terraner und einem Mausbiber, welche die Stadt der Roboter erreichen.

Das Titelbild

Sehr unterhaltsam illustriert Dirk Schulz die beiden Ilts und Mink im Kampf gegen das Nemat. Dass Mink hier so knuffig gezeigt wird, mag eine starke Dissonanz zur Schilderung im Roman darstellen, passt aber fantastisch zum Iltstil des Zeichners. Mit gefällt das Cover, auch wenn es ob dem Comicheften Stil klar aus den anderen Titelbildern hervorsticht. 

Die Handlung

Gucky und seine neue Freundin Ghiafir verfolgen eine Kolonne der Roboter der Einheit und entdecken die Stadt Unendlicheins, die Heimat der Wächter. Dort beginnen die beiden mit der Sabotage der Kyselalager und findet verstörende Informationen über die Roboter, die doch so viel mehr sein wollen. Der hitzköpfige Ilt bringt sich dabei in eine Zwickmühle und er muss sich mit dem Anführer der Einheit, Siebenbruch, auf ein Patt einigen. Als sich ihnen die wirkliche Bedrohung für Tramp offenbart, kommt es sogar zur Zusammenarbeit und einer Versöhnung mit Reginald Bull. Dieser ist in der Zwischenzeit mit Mink unterwegs, um eine seltsame kristalline Masse zu erforschen. 

Auf dem Weg zum Nemat findet Bull die Intotronik Wertiglos. Der Diener von ES, der auf Tramp zurückgeblieben ist, um die Mission der Roboter zu überwachen, weist auch auf dieser Ebene der Handlung auf die Bedrohung durch das Nemat hin. 

Nur mit vereinten Kräften und Fähigkeiten schafft es die Gruppe, das Nemat zu zerstören und die Galaktiker treten den Gang durch den Transmitter an. Nach einem herzzerreißenden Abschied von Ghiafir, erfährt Gucky noch die wirkliche Bedeutung seines Auftrages, den ich an dieser Stelle aber nicht vorwegnehmen möchte. 

Das Fazit zu Finale auf Tramp

Die Autorin schafft es mit dem Finale auf Tramp, viele Probleme zu lösen, die sich mir gestellt haben. In diesem Heft wird Gucky für mich viel greifbarer. Sein Hass gegen die Wächterroboter und seine Angst, die Ilts zu verlieren, werden in Bahnen gelenkt und gehen mir in diesem Maße wirklich nahe. 

Die Kameradschaft zwischen Bull und seinem besten Freund taucht in beiden Handlungsebenen auf. Die beiden am Ende des Romanes wieder zusammen zu sehen, ist wirklich schön. Dass beide Helden es schaffen, über ihren Schatten zu springen, um die Mission gemeinsam zu beenden, ist ein realistisches Symbol für eine Freundschaft, die seit Jahrtausenden besteht. 

Die Angst der Roboter vor der Vernichtung ihrer „Heimat“ Tramp zeigt, dass sie viele der schlimmen Dinge, die sie den Ilts angetan haben eben nicht aus purer Bosheit getan haben. Auch sie dienten dem Auftrag, Tramp zu schützen. Die Angst der Helden, ein Zeitparadoxon auszulösen, zeigt sich als unbegründet, denn die eigentlich Aufgabe ist, ein solches zu verhindern. 

An ein paar Ecken und Kanten zeigt sich jedoch, dass auch dieser Roman nicht perfekt ist. So wirkt die Geschichte rund um die Bedrohung durch das Nemat irgendwie künstlich angeflanscht. Es drängt sich der Gedanke auf, ob es nicht besser funktionieren würde, wenn man die Geschichten tauscht. Erst das Nemat besiegen, dann das Nachrichtenkorn bekommen. 

Die Verbindung zwischen Ghiafir und Gucky, welche am Ende des Romanes durch Wertiglos offenbart wird, ist einfach zu viel des Guten. Natürlich liegt es nahe, eine solche Verbindung zu unterstellen, ich bin mir jedoch sicher, dass es besser gewesen wäre, dies ungesagt zu lassen. 

Das Überleben der Ilts in Person von Gucky zu sichern, ist ein Schlag in die Magengrube. Die Ilts müssen in dieser Zeit gerettet werden, um Gucky das Leben zu ermöglichen. Der letzte Ilt wird auch in Wega der letzte Ilt bleiben. Diese bittersüße Erkenntnis ist die schönste Leistung der Autorin.

Die Wertung

Der Roman begeistert mich. Nicht nur für die Miniserie, sondern besonders für den Mausbiber. Selten hat es jemand so gut verstanden, mir Gucky näher zu bringen. Ein wunderbares Abenteuer und ein würdiges Finale auf Tramp werden durch Lucy Guth erzählt. Bravo! 

Trotz der vielen wundervollen Momente muss das Heft jedoch mit geringen Abzüge leben. Die hohe Qualität der Miniserie kann dabei ohne Mühe gehalten werden. Ich vergebe für das Heft acht von zehn möglichen Punkten. 

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