Ein Versuch, Perry Rhodan als Diktator zu entlarven, wird zu einer Abhandlung über die Rolle der Frauen in den 1970ern.
Titel: Des Menschen Pflicht
Autor: Verena Themsen
Titelbild: Arndt Drechsler-Zakrzewski
Erschienen: Donnerstag, 30. September 2021
Der Kampf gegen alte Vorstellungen
Yoshiko Watanabe ist Reporterin in Japan und kämpft hier gegen alte Moralvorstellungen und Rollenbilder, allerdings auf ihre Weise als sanfte Rebellin. Ihr Ziel ist natürlich Galacto City und ein Interview mit Perry Rhodan, wobei es ihr – wie den meisten Menschen – tendenziell eher darum geht, Rhodan als Diktator zu entlarven, was ihr selbstredend nicht gelingen wird – weil er eben keiner ist.
Im Auftakt erleben wir sehr schön, wie das traditionelle Frauenbild in Japan dem unsrigen der 1970er ähnelte. Klar durfte Frau auch mal Reporterin sein, die echten Storys aber überlässt man besser den echten Reportern – Männern.
Eine Rolle, die unsere Protagonistin ablehnt. Da sie wie auch Rhodan deutsche Wurzeln hat, sieht sie sich als prädestiniert, was den Männern um sie herum natürlich missfällt. Nur der Besitzer ihrer Zeitung und damit ihr höchster Boss hat wohl ebenso wie Yoshiko revolutionäre Ansätze und gibt ihr die Chance, sich zu beweisen.
Wieder wenig Galacto City
Leider hat auch hier Galacto City als Lebensraum, als Stadt, nur eine sehr untergeordnete Rolle. Immerhin gibt es eine klassische Aktion der AF (Asiatische Föderation) gegen Rhodan, deren ungewolltes Instrument Yoshiko sein sollte. Denn, welch Zufall, in Galacto City trifft Yosiko ihren Exfreund wieder – den Mutanten Tako Kakuta. Löblich, wenn auch etwas strapazierter Zufall, dass hier unsere alten Helden aus der Serienanfangszeit nochmal glänzen dürfen und dazu noch etwas an Tiefe verliehen bekommen.
Wie für Galacto City üblich gibt es kein echtes Happy End, eher ein melancholisches. Yoshiko und Tako werden nicht wieder ein Paar und sie wird nicht die strahlende Reporterin, die für Rhodan eintritt und seinen Neubau der Weltordnung unterstützt. Zumindest nicht in Galacto City.
Sie geht zurück nach Japan und kämpft dort für die Rechte der Frauen.
Schöne Story, gute Schreibe, wenngleich auch etwas melancholisch und insgesamt recht trocken wirkend. Seine 7/10 Sterne hat die Geschichte von Verena aber redlich verdient.
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