Andreas Eschbach präsentiert einen Auftakt nach Maß.
Titel: Aufbruch in die Weiße Stadt
Autor: Andreas Eschbach
Zeichner: Arndt Drechsler-Zakrzewski
Erschienen: Dienstag, 9. November 2021
Eine passende Fortsetzung
Andreas Eschbach, Stammgastautor bei Perry Rhodan und einer der erfolgreichsten deutschen Autoren, kredenzt uns den Auftakt der Kurzgeschichtensammlung rund um Galacto City. Die Stadt, die in den Anfangstagen der dritten Macht gegründet wurde und später als Terrania zu einem Brennpunkt der Galaxis werden würde.
Andreas Eschbach setzt passenderweise seine Handlung aus dem Roman Das größte Abenteuer fort. Tin Can, Vince Tortino, der Kleinkrimelle aus Perry Rhodans Kindheitstagen, ist ein Mann Mitte 40 geworden. Ein Leben im Gefängnis und gefüllt mit Gaunereien ist alles, was er bieten kann. Doch Vince hat sich in eine ehrbare Lehrerin verliebt und versucht, sein Leben auf die Reihe zu bringen.
Kein eigener Charakter
Hier sei erwähnt, dass Tin Can ursprünglich keine Figur von Andreas Eschbach war, sondern von William Voltz. In Perry Rhodan Heft 1179 Der Junge von Case Mountain wurde er erstmals erwähnt. Hier sieht man also, dass auch Figuren, die man nicht selber als Autor erschaffen hat, einem ans Herz wachsen können.
Vince Tortino wird von seinem alten Chef, Logan, besucht und nach Galacto City geschickt, um einen der gedankenbeeinflussenden Psychostrahler zu klauen.
Im fulminanten Finale entscheidet sich Vince für seine Liebe und gegen ein weiteres Leben im Verbrechen.
Schmalzig und trotzdem stark
Eschbach greift Tin Can wieder auf, eine zwar naheliegende Wahl, die aber sicher nicht jeder Autor getroffen hätte. Und er nutzt ihn für gleich mehrere Ebenen innerhalb der Erzählung. Der innere Konflikt des Gauners mit sich selber, die Reue für sein bisheriges Leben, die große Liebe.
Und dann die Ebene Galacto City. Ganz nebenbei schafft es Andreas Eschbach, uns mit nur wenigen Worten eine Art Paradies zu zeigen. In der neuen Stadt der Zukunft hat man von Beginn an auf eine Integration der Natur geachtet. Dazu der Wohnkomfort einer recht großen Wohnung, die mit all den kleinen Wunderwerken der Arkoniden ausgestattet ist. Man fühlt beim Lesen wahrhaftig die Fremdartigkeit einer solchen Umgebung.
Das Happy End für den Gauner Tin Can mag ein wenig schmalzig wirken. Durch Eschbachs gewitztes Spiel mit Worten und Emotionen aber funktioniert es hervorragend. Als Auftakt der Kurzgeschichtensammlung wunderbar umgesetzt.
Für mich eine der stärksten Erzählungen innerhalb der Perry Rhodan-Reihe und glatte 10 Sterne von 10 Sternen.
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