Das Geheimnis des verlorengegangenen Planeten enthüllt die Zisternen der Zeit

Zisternen der ZeitTitel: Zisternen der Zeit
Autor: Wim Vandemaan
Titelbild: Dirk Schulz/Horst Gotta
Erschienen: 20. Juli 2012

Zur Handlung

Perry Rhodan trifft mit seinem Team auf dem ferronischen Planeten Ambur ein, nachdem sie Reyan durch einen Transmitter verlassen hatten. Der auch Wega X genannte Himmelskörper hörte kurz nach Ende des Dunklen Zeitalters auf, zu existieren und Perry Rhodan will Ursachenforschung betreiben. Die dünne Athmosphäre des unwirtlichen Planeten fordert sehr schnell ihren Tribut und das Team wird von der ferronischen Ärztin Eneida vor dem drohenden Erstickungstod gerettet. Sie erwachen in der ländlich isolierten, sektenähnlich geleiteten Gemeinschaft Ganashar, mit dem Omenvater als Oberhaupt. Reginald Bull und Sue Mirafiore bleiben jedoch bewusstlos und ihr Zustand verschlechtert sich aufgrund der fantan’schen Nanoroboter zusehends. Deshalb überredet Perry Rhodan die Ärztin zur riskanten Erweckung von Sue aus dem Koma. Mit ihren Heilungsfähigkeiten kann sie auch Reg aus der Diebstahlsicherung der Fantan befreien.

In der Hauptstadt Karbush befiehlt der mittlerweile gebrechliche Thort Guall seinem Gouverneur Garrean die sofortige und bedingungslose Evakuierung von Ambur. Garrean vermutet, dass der Thort zu diesen Handlungen gezwungen wird und findet heraus, dass die Wohltäter, unter Botschafter Carfesch, den Planeten als Preis für die Bereitstellung der Transmitterbögen einfordern. Gemeinsam mit seinem Sekretär Shim reist Garrean in die Todeszone des Gaungash-Gebirgsmassivs, wo ihren Berechnungen zufolge eine kobaltblaue Walze der geheimnisvollen Wohltäter auftauchen wird. Sie gelangen ins Innere der Walze und betreten über eine Wendeltreppe die Zisternen der Zeit.

Der Omenvater erfährt derweil aus der Hauptstadt Karbush von den Evakuierungsplänen des Thort und ruft offen zum Krieg auf. Perry Rhodan wird mit seinem Team der Spionage bezichtigt und verhaftet. Auf dem Ganarzynes-Platz lässt der Omenvater die Zeitreisenden antreten und exekutiert Eneida, um seinen Standpunkt klar zu machen. Perry Rhodan soll auf seinen Befehl hin Reginald Bull erschießen, um ihre Loyalität zu beweisen. Die Entscheidung wird ihm abgenommen, als ein Luftangriff aus Karbush für eine Massenpanik sorgt.  Nach der dadurch gelungenen Flucht aus Ganashar entdecken sie eine kobaltblaue Walze am Himmel und Ras Tschubai befördert sie per Teleportation an Bord. Gemeinsam entscheiden sie sich gegen das Betreten der dort entdeckten Wendeltreppe.

Guall verunglückt unterdessen bei einem Polykopterflug und stirbt mit der Gewissheit, dass sein Geist im Körper eines Neugeborenen als Thort weiterleben wird. Kundschafter Carfesch ermöglicht ihm diese letzte große Vision.

Meinung zu Zisternen der Zeit

Sehr gut geschriebene Dialoge und viele kleine, sarkastische Neckereien zwischen Perry und Thora zeichnen diesen Roman aus. Die tiefgründigen Unterhaltungen habe ich sehr genossen, man merkt richtig, dass sich Arkonidin und Mensch mittlerweile auch auf emotionaler Ebene verstehen und immer weiter annähern. Regelmäßig untermalt von kleineren und größeren Spitzfindigkeiten, entwickelte sich so ein sehr angenehmes Erzähltempo und die, für NEO so typische, intensive Charakterbildung. Die Karaokebar „Headpours Magendarmvergnügen“ ließ meinen Laptop mit einigen Spritzern intensiven, schwarzen Kaffees Bekanntschaft machen. Zu köstlich, sowohl der indische Monsunkaffee als auch die Namensgebung des Autors.

Dass diesmal kein Transmittersprung das Ende des Romans bestimmte, war eine wohltuende Abwechslung zu den Vorgängerromanen. Die Schauplätze befinden sich alle auf dem Planeten Ambur, keine ständigen Schauplatzwechsel, die aus der Handlung reißen und die Leser:innen zum Umdenken zwingen. Zwar ist der Roman keineswegs leichte Kost, die vielen tiefgehenden Dialoge lassen das nicht zu, aber der Lesefluß wird nicht gestört durch mehrere, inhaltlich völlig verschiedene, Geschichten.

Was mich etwas geärgert hat, war die deutlich erkennbare Exposé-Vorgabe, welche die Schlussfolgerungen von Perry teilweise nicht nachvollziehbar machten. Um ein paar Beispiele zu nennen: Perry Rhodan erkennt nach Ankunft auf dem Planeten Ambur postwendend, dass es sich um Wega X handeln muss, auf dem sie abgestrahlt wurden. Auch wenn Perry als Sofortumschalter vielen anderen Zeitgenossen in Analyse und Denkschnelligkeit deutlich überlegen ist, das wirkte etwas zu weit hergeholt. Gleiches gilt für die Besunsicherung. Um herauszufinden, dass die Fantan mit ihren Nanonrobotern ihr vermeintliches Eigentum vor Diebstahl oder Flucht sichern, brauchten auf Terra einige der hellsten Köpfe mehrere Tage und so manchen Geistesblitz. Perry gelingt das in Sekunden, völlig isoliert von Informationen jeglicher Art. Kleine Logiklücken, die den Gesamteindruck in keiner Weise beeinträchtigen können.

Fazit

Ein stilistisch treffsicheres und surreales Meisterwerk! Der Roman punktet mit Erzählfreude, sarkastischen und herrlich erfrischenden Dialogen und enorm viel Phantasie. Hier passt nahezu alles. Die Negativpunkte sind lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein.


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