Die WEGA erlebt eine Raumschlacht, Perry Rhodan einen bitteren Tag und auf der Erde wildern sich die Fantan ihr Besun.
Titel: Schlacht um Ferrol
Autor: Michael Marcus Thurner
Titelbild: Dirk Schulz/Horst Gotta
Erschienen: 17.02.2012
Ein Absturz mit Folgen
Die TOSOMA IX oder auch Good Hope ist abgestürzt und endgültig vernichtet. Rhodans kleine Gruppe wird auseinandergerissen. Während unser Perry sich zur Hauptstadt mit dem Ziel „Roter Palast“ durchschlägt, muss die Gruppe um Anne Sloane um das Leben von Conrad Deringhouse bangen. Dieser kann zwar gerettet werden, dafür verschlägt es die Grupppe in ein Gefangenenlager.
Auf der Erde erlebt Homer Gershwin Adams seinen persönlichen Supergau. Er versucht, von den Fantan die Technik zur Rettung der Erde zu ergaunern, indem er ihnen vorlügt, er könne das Besun für immer speichern. Den Augenblick, der so vergänglich ist.
Sheperk, der Fantan, gibt Adams, der nie etwas vergisst, ein bittersüßes Geschenk: das Vergessen. Und er lässt sich vor Adams Augen von einem wildgewordenen Mob Menschen töten. Im Gegenzug erhält Homer die Daten über die Technologie, die den Klimakollaps der Erde verhindern sollte.
Braucht den Vergleich zur Hochliteratur nicht zu scheuen
Michael Marcus Thurner läuft hier zur Höchstform auf. Er zeigt uns in allen Bereichen innere Widersprüche in den Handlungen seiner Figuren, die an Tiefe keinem Hochliteraturwerk nachstehen.
So seien die Topsider, die Echsen, genannt: Einerseits wüten sie unter den Ferronen wie Berserker und schlachten ab, was sich auch nur bewegt. Auf der anderen Seite ist da der Weise Trker-Hon, eine Art religiöser Führer mit Autorität, der immer wieder die sozialen Weisungen unter die Soldaten bringt: Achte das Leben. Erhalte es, wo Du nur kannst.
Oder H.G. Adams. Er, der nie vergessen kann, bekommt das bittersüße Geschenk des Vergessens von Sheperk, dem Fantan. Unser Homer ist deswegen traurig, bitter, und doch freut er sich, denn er hat zum ersten Mal in seinem Leben keine Erinnerungen außer ein paar diffusen Bildern in seinem Inneren. Zu wissen, man hat etwas vergessen, aber nicht genau, was das war – für Adams sein persönliches Besun.
Eine beeindruckende Szene
Schön, dass MMT am Ende auch daran denkt, dass die Erde vor dem Klimakollaps gerettet werden muss, und hier literarisch den Grundstein einbaut.
Beeindruckend war die Szene, in der Trker-Hon vor einem Topsider im Blutrausch mit 30 toten Ferronen und einem Menschen steht und innerlich fast zerbricht ob des Massakers. Die bitterbösen Echsen kann man so nicht mehr als komplette Bestien sehen. Einige zumindest scheinen anders zu sein und die sozialen Weisungen zeigen klar, dass die Werte der Topsider zumindest in der Theorie ganz anders sind. Wie eben in einem Krieg auch auf der Erde, wo jede Religion eigentlich den Erhalt allen Lebens an oberste Stelle stellt, aber auch genug Ausreden lässt, um unnötig grausam sein zu können.
Von mir gibt es dafür überzeugte 9 von 10 Sternen.
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