Notsprung ins System der blauen Sonne – die Schrottsammler erwarten sie
Titel: Der Raumschiffsfriedhof
Autor: Olaf Brill
Zeichner: Arndt Drechsler-Zakrzewski
Erschienen: Freitag, 29. April 2022
Was ist die Perry Rhodan-Miniserie Atlantis?
Die Miniserie Atlantis ist ein Spin-off der Perry Rhodan-EA (Erstauflage, d. h. das Original) und entführt uns in die ferne Vergangenheit, ins Jahr 8005 v. Christus, und auf den untergegangenen Kontinent Atlantis.
Worum geht es in diesem Roman?
Mit Mühe und Not ist es Perry Rhodan, Sichu Dorksteiger und Caysey gelungen, mit dem schrottreifen Beiboot BEST HOPE den Arkoniden zu entkommen; sie haben sich mit letzter Kraft in das Sonnensystem der blauen Sonne Grxlira geschleppt. Passend, denn dort befinden sich die Überreste einer großen Schlacht zwischen Arkoniden und Maarks. Die unitischen Schrottsammler, die das Gebiet für sich beanspruchen, sind nicht besonders erfreut über die uneingeladene Konkurrenz.
Der Leseeindruck
Ich mag Schrottplätze im Weltall. Ein wahres El Dorado für findige Tüftler, die es verstehen, aus Schrott noch brauchbare Dinge herzustellen. Die drei elefantenähnlichen Uniter sind zwar nicht unbedingt die Tüftler, die ich mir erhofft hatte, aber haben durchaus eine schöne Gruppendynamik. Die drei Schrottsammler verdienen ihren Lebensunterhalt damit, noch brauchbare Technik aus den Wracks herauszuholen und tote Arkoniden ihren Familien zurückzubringen. Das ist mir dann doch vielleicht etwas zu trostlos.
Perry und Sichu entwickeln dafür einiges mehr an Basteltalent, während Caysey noch an der Behandlung der Venusrobben laboriert – erst auf dem Weg in das Grxlira-System und dann im Raumschiffsfriedhof, was dann natürlich die Uniter auf den Plan ruft. Während sich Perry tapfer schlägt, entwickelt sich Sichu Dorksteiger und Caysey am Ende leider wieder zur Damseln in Distress zurück.
Zum guten Schluss spielt das alles aber keine Rolle, denn die Verursacher der Raumschiffswracks kommen zurück und machen kurzen Prozess. Wie sich schon am Anfang der Miniserie andeutet, hier ist was ganz gehörig faul im Staate Altantis. Das ist aber Gegenstand des nächsten Romans, wobei sich bei mir ein leichtes NEO-Deja-Vú einstellt.
Die Punktevergabe
(Achtung hier werden neukalibrierte Punkte vergeben.)
Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): Ich bin kein Freund zweier sich gegenseitig das Wasser abgrabender Handlungsstränge. Hier laufen diese aber relativ zügig zu einer Handlung zusammen und beleuchten das Geschehen aus mehreren Blickwinkeln. Beide Blickwinkel entwickeln definitiv ihren Charme, die Wechsel der Bezugspersonengruppen bringen mich allerdings etwas aus dem Tritt. Der Schluss lässt mich dann etwas ratlos zurück und ich komme auf 2,5 Punkte.
Der Sense-of-Wonder Anteil (max. 2 Punkte): Es gibt einiges an Technik und wir erleben Raumfahrt und ihre Gefahren aus erster Hand. Dafür vergebe ich einen Bonus und 1,5 Punkte.
Die Zyklushandlung (max. 2 Punkte), bzw. der übergeordnete Spannungsbogen: Beim Aufeinandertreffen zwischen der Gruppe um Perry und den drei Unitern hätte ich mir definitiv ein etwas anderes Ende erhofft. In der Konstellation an Ende war es dann leider nur eine Episode, um die Zeit bis zum Auftauchen der eigentlichen Gegner zu überbrücken. Das ist in Ordnung, aber auch nicht mehr. 1 Punkt.
Die Leistung des Autors, d. h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Es gab tolle Abschnitte, die mir ausgesprochen gut gefallen haben. Der Schluss war wohl exposébedingt so, wie er eben war, und so gibt es hier einen Bonus für die Stellen, die mir gut gefallen haben und 1,5 Punkte.
In Summe sind wir dann bei neuen 6,5 von 10 Punkten.
Warpskala
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