Virusalarm auf Tahun – die PAD-Seuche breitet sich aus
Titel: Brennpunkt Medo-Center
Autor: Hans Kneifel
Zeichner: Johnny Bruck
Erschienen: Freitag, 11. Mai 1973
Die PAD-Seuche wütet in der Galaxis und infiziert weiterhin vornehmlich Menschen, aber mittlerweile auch andere Lemurer-Nachfahren wie die Arkoniden und Akonen. Ein Schiff der Explorer-Flotte, welches zuvor mehr als zwei Jahre isoliert auf Forschungsreise war, trifft auf Tahun, dem galaktischen Medizinplaneten, ein und liefert einen wertvollen Hinweis. Durch die Isolation bedingt und den Umstand, dass die Besatzung nur Hyperfunkkontakt hatte, lässt sich PAD als über Hyperwellen übertragbaren Erreger eingrenzen. Es steht nahezu fest, dass eben dieser Erreger durch Perry Rhodan aus dem Spiegeluniversum eingeschleppt wurde.
Rezension von Brennpunkt Medo-Center
In erster Linie ist mir bei diesen Heft aufgefallen, wie stark man zu dessen Entstehungszeit zwischen Frauen und Mädchen unterschieden hat (Überdies speziell Kneifel, da war er sehr altmodisch unterwegs.), und wie sich diese Grenzen heute verändert haben. Nahezu jede Frau unterhalb 40 wurde als Mädchen bezeichnet, während wir heute vornehmlich an minderjährige weibliche Wesen denken würden.
Dazu kommt der recht oft angesprochene Alkoholkonsum. Mal eben so während des Dienstes eine halbe Flasche Whiskey – damals wohl „normal“, wollte man ein „echter Kerl“ sein, heute ein absolutes No-Go.
Kann man diese Anachronismen akzeptieren, bleibt unter dem Strich ein recht durchschnittliches Heft der Serie. Handlungsfortschritt auf Zyklusebene: Der Erreger der PAD-Seuche ist jetzt bekannt. Garniert wird dies mit einer etwas arg konstruiert wirkenden Nebenhandlung auf Tahun: Ein neurotischer, rachegetriebener USO-Spezialist verhindert einen Übergriff der Akonen und kann mal eben nebenbei seine lang gehegten Rachepläne gegen einen speziellen Akonen umsetzen.
Die Angriffe der Akonen an sich wirken schon völlig aufgesetzt, könnten sie doch einfach bei den Terranern anfragen, um die Ergebnisse zur PAD-Forschung zu bekommen. Immerhin wird im Roman auch angemerkt, wie hirnfrei die Akonen-Aktionen eigentlich sind. Aber irgendwie muss man ja 60 Heftseiten füllen. Da darf die Logik schonmal auf der Strecke bleiben.
Dass am Ende die Experimente zur Sichtbarmachung des PAD-Erregers noch alle Hyperraumtechnik-basierten Maschinen explodieren lassen, war dann aber doch endgültig zu dick aufgetragen. Daher auch nur 5 Sterne statt der ansonsten 6 verdienten. Aber auch dazu sei gesagt: 5 Sterne heißt noch immer, mittelprächtig und damit Sinn und Zweck erfüllt: Es hat mich solide unterhalten.
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