Eine weite Reise für die RAS TSCHUBAI – im Leerraum droht die Katastrophe
Titel: 200 Millionen Lichtjahre
Autor: Christian Montillon
Erschienen: Freitag, 1. Dezember 2023
Worum geht es in diesem Roman?
Die RAS TSCHUBAI ist auf dem Weg nach Spaphu. Vor der Galaxis finden sie eine 500 LJ durchmessende Anomalie. Icho Tolot macht sich auf zur Erkundung. Steht das mit den Saboteuren der Lichtträger im Zusammenhang, die an Bord der RAS TSCHUBAI ihr Unwesen treiben?
Der Leseeindruck
Ein Zyklushalbzeit-Roman ist etwas Besonderes. Eine Hälfte ist geschafft und nun sollten wir mitten im Geschehen sein. Dieser Roman führt zwar zwei Handlungsstränge zusammen, ist aber leider nur die Hälfte eines Romans. Wir bekommen zwei Anfänge, die hoffentlich im nächsten Roman abgeschlossen werden.
Einmal läuft der Lichtträger-Handlungsstrang aus und wir sind mit der RAS TSCHUBAI nach langer Pause wieder auf großer Fahrt und stehen vor Spaphu.
Von der großen Fahrt hat man aber leider außer der Tatsache, dass der Autor das behauptet, wenig bis nichts mitbekommen. Wir steigen in ein Raumschiff ein und dann am Ziel wieder aus, ohne viel über die Herausforderungen einer solchen Reise zu erfahren. Einzig der Kniff mit dem Saboteur an Board bringt etwas Spannung, wobei die Technik eigentlich ja selbst schon eine Herausforderung ist oder sein sollte. Die Science und die Technik kommen zwar vor, allerdings als Zugang unabhängig vom Roman. Der Autor selbst hat, nach eigener früherer Aussage, wenig bis gar nichts mit Technik am Hut, und das merkt man dem Roman leider auch an. Wobei Technik gut und spannend zu schreiben zugegeben eine besondere Herausforderung ist.
Ich verlasse den Roman also mit gemischten Gefühlen: einerseits leicht enttäuscht, andererseits auf den nächsten Roman gespannt.
Die Punktevergabe
Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): Der Wechsel zwischen aktueller Handlung und Rückblenden geht auf Kosten der Immersion, auch wenn die einzelnen Handlungsstränge für sich selbst spannend waren. Ich vergebe 2,5 Punkte.
Der Sense-of-Wonder-Anteil (max. 2 Punkte): Es werden einige Zusammenhänge klar. Sense-of-Wonder und Kosmisches ist reichlich vorhanden. Hier gibt es volle 2 Punkte.
Der Handlungs-Spannungsbogen (max. 2 Punkte): Es sind zwei halbe Romane, die zwar zusammenhängen und für sich spannend sind, aber dann doch noch keinen ganzen Roman ergeben. Ich vergebe hier 1,5 Punkte.
Die Leistung des Autors, d. h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Die beiden halben Romane sind gut geschrieben, es wirkt aber etwas nach wie eine Notlösung aus Platzmange am Schluss. Ich vergebe 1,75 Punkte.
Das ergibt in Summe 7,75 von 10 Punkten.
Wer neugierig geworden oder vollkommen anderer Meinung ist, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen.
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