Sie stammt aus tiefster Vergangenheit – und will Rache an ES üben
Titel: Die Frau aus dem Transmitter
Autor: Michael Marcus Thurner
Zeichner: Arndt Drechsler-Zakrzewski
Erschienen: Freitag, 17. November 2023
Worum geht es in diesem Roman?
In der uralten arkonidischen Venus-Positronik wird eine geheime Kammer entdeckt. Sie enthält einen besonderen Transmitter, in der eine Arkonidin aus uralten Zeiten gespeichert ist. Es richt gewaltig nach ES und den Lichtträgern.
Der Leseeindruck
Der Roman fing eigentlich gut an: ein Geheimnis aus uralter Zeit, das hört sich spannend an. Leider häuften sich dann leichte, wie zufällig eingestreute Ungereimtheiten bis sich bei mir der Verdacht manifestierte: Hier stimmt was nicht.
Das ist der Moment, in dem ich dann angefangen habe querzulesen und beschleunigt vorzublättern. Um dann in den letzten beiden Kapiteln festzustellen, dass ich recht hatte. Rückblickend ergibt dann zwar alles Sinn, aber es ist definitiv kein gutes Zeichen, wenn der Leser anfängt vorzublättern.
Fairerweise sollte ich erwähnen, dass ich direkt vorher den Film „Die Täuschung“ gesehen habe, der im gleichen Genre unterwegs ist und dabei den Zuschauer an die Hand nimmt und durch den ganzen Film begleitet, obwohl man genau weiß, wie es am Ende ausgehen wird, da der Film auf einem realen historischen Fall beruht. Und es ist die ganze Zeit über spannend und man fühlt und fiebert mit den Protagonisten mit.
Das fehlt mir leider im aktuellen Michael-Marcus-Thurner-Roman. Es geht alles sehr glatt und plätschert so vor sich hin. Es fehlten mir etwas die Herausforderungen in der Handlung, die die Protagonisten etwas ins Schwitzen bringen würden. Ein paar Cameos heitern den Roman zwar auf und besonders der Roboter Paco wirkt erfrischend humorig. Gewisse Parallelen zu K2SO aus Rogue One lassen sich durchaus ziehen.
Das und besonders der Schluss retten den Roman dann am Ende für mich. Wobei der Roman ohne direkten Vergleich auch für mich hätte funktionieren können. Wer weiß, wer weiß. Mir hat da etwas die Geduld gefehlt.
In der Zyklushandlung geht es aber voran und der Schluss verspricht dann doch neue Erkenntnisse und Fortschritte. Ich bin gespannt.
PS: Das tolle und ausdruckstarke Titelbild ist leider das erste, das posthum von Arndt Derchsler erscheint.
Die Punktevergabe
Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): Rein formal gäbe es hier nur einen Punkt, aber der Schluss hebt das dann auf 2 Punkte an.
Der Sense-of-Wonder-Anteil (max. 2 Punkte): Es gibt ein kleines Geheimnis und etwas zum Nachträglich-darüber-Nachdenken und so gibt es mit 1,25 Punkten einen kleinen Bonus.
Der Handlungs-Spannungsbogen (max. 2 Punkte): Am Ende ergibt es schon Sinn und auch hier gibt es mit 1,25 Punkten einen kleinen Bonus.
Die Leistung des Autors, d. h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): So ganz hat der Roman leider für mich nicht funktioniert. Das kann aber an der Positionierung und äußeren Einflüssen gelegen haben. Stilistisch habe ich an dem Roman nichts auszusetzen und vergebe hier 1,5 Punkte.
Das ergibt in Summe 6,0 von 10 Punkten.
Wer neugierig geworden oder vollkommen anderer Meinung ist, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen.
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